Höhere Betriebskosten Müllentsorgung immer teurer – Gebühren steigen
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29. August 2023, 09:25 Uhr
Die Müllgebühren steigen in vielen Orten weiter. Kraftstoff ist teuer, Personal ebenfalls und auch die CO2-Bepreisung ab 2024 wird die Kosten in der Abfallbeseitigung steigen lassen – sowohl beim Transport als auch bei der Verbrennung.
- Viele Landkreise in Mitteldeutschland berechnen gerade die neuen Müllgebühren – mancherorts werden sie steigen.
- Höhere Betriebskosten für Kraftstoff, Personal aber auch die CO2-Bepreisung sorgen für die Anhebung der Gebühren.
- Positiver Trend: Weniger noch Nutzbares wird entsorgt.
Schon vor zwei Jahren waren die Müllgebühren in der Stadt Dresden um etwa 5,4 Prozent gestiegen. Jetzt plant die Stadt eine Gebührensteigerung um durchschnittlich 23,4 Prozent. In einem schriftlichen Statement der Stadt heißt es: "Die Stadtverwaltung ist zur Neuberechnung verpflichtet und will die Abfallgebühren ab Januar 2024 an die Kostensteigerungen in der Entsorgungswirtschaft anpassen. Höhere Kosten fallen vor allem für Energie und Kraftstoffe, Personal sowie Fahrzeug- und Anlagentechnik an."
Weitere Landkreise kalkulieren Preiserhöhung bei Müllentsorgung
Konkret heißt das: Wird eine 80-Liter-Tonne zwei Mal pro Woche geleert, steigt der Grundbetrag pro Monat und Behälter um knapp 90 Cent. MDR AKTUELL hat in Städten und Landkreisen in Mitteldeutschland nachgefragt, ob auch dort höhere Müllgebühren geplant sind.
In Magdeburg, Erfurt und dem Salzlandkreis könne man dazu noch nichts sagen, weil die Kosten aktuell noch kalkuliert würden. Keine Erhöhung planen der Landkreis Bautzen und der Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Im Landkreis Mittelsachsen gehe man von einer moderaten Erhöhung aus, also zwischen 3 und 6 Prozent, sagt Jens Irmer, Geschäftsführer der Entsorgungsdienste Kreis Mittelsachsen.
CO2-Besteuerung hat direkten Einfluss auf höhere Kosten bei der Müllabfuhr
"Wir haben natürlich die gleichen Probleme", erklärt Jens Irmer. Da seien die Personalkosten sowie die Energie- und Treibstoffkosten. Und man dürfe auch nicht vergessen: "Auf uns kommt ja diese CO2-Besteuerung zu, die nicht nur direkten Einfluss hat auf die Kosten der Fahrzeuge, sondern natürlich auch dann bei der Verwertung der Abfälle."
Auch in Jena komme man deshalb wohl nicht um eine Preissteigerung herum – was das konkret in Zahlen bedeutet, sei aber noch unklar, meint der Werkleiter vom Kommunalservice Jena, Uwe Feige. Die Kalkulation der Müllgebühren werde aber auch positiv beeinflusst.
Elektroschrott: Weniger funktionstüchtige Geräte werden weggeworfen
"Wir sehen es zum Beispiel gerade beim Elektroschott, wo wir ja die Sammelverpflichtung haben, die Verwertung liegt in der Industrie. Dort sieht man so ein bisschen, dass dieses Luxusverhalten, was wir vor vier, fünf Jahren noch beobachtet haben, wo also vollkommen funktionstüchtige Geräte im Container landeten, weil sie nicht mehr die neueste Bildschirmdiagonale hatten – das geht deutlich zurück", so Feige.
Fazit: Auch wenn alle angefragten Städte und Gemeinden offenbar mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben, werden die Müllgebühren sehr unterschiedlich gehandhabt. In Dresden will man die Neuberechnung nun dem Stadtrat zur Entscheidung vorlegen.
MDR AKTUELL
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. August 2023 | 06:38 Uhr
AlexLeipzig vor 36 Wochen
Sie glauben aber jetzt nicht ernsthaft, daß Leute, denen Klimaschutz wichtig ist, ihren Müll in den Wald schmeißen? Daß Sie Müll aufsammeln, finde ich sehr löblich, ansonsten besteht Ihr Kommentar aus purem Populismus, vox pop.
nasowasaberauch vor 36 Wochen
Ein Teil des Müllaufkommens wurde und wird in Kohlekraftwerken verbrannt. Fällt das auch noch weg, dann werden die Gebühren noch weiter steigen. Mein Verhältnis zur Trennung in Wertstoff und Müll ist gestört, solange die Wertstoffindustrie die vom Konsumenten bezahlte Sammelwut in arme Regionen exportiert. Dann findet man deutsche Plastik am Nordpol, wundert sich und als Gegenmaßnahme werden hier Wattestäbchen und Einwegbesteck verboten.
AlexLeipzig vor 36 Wochen
Ja, bei uns reichen auch 160l Restmüll 2 Wochen bei 10 Mietparteien. Die Angaben sind zitiert aus dem Artikel, erkennbar durch "Anführungszeichen" und beziehen sich nicht auf meinen Verbrauch.