Ein Bahn-Mitarbeiter vor einem Fahrplan
Vom Fahrplanwechsel profitieren Magdeburg und die Altmark. Bildrechte: imago/Stefan Noebel-Heise

Ab Mitte Dezember Das ist der neue Bahn-Fahrplan für Sachsen-Anhalt

10. Dezember 2023, 08:37 Uhr

Mit dem Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn im Dezember bekommt Sachsen-Anhalt einige neue Verbindungen hinzu. Stendal verliert aber die Verbindung nach Amsterdam. Außerdem wird Bahnfahren teurer.

Stendal verliert Verbindung nach Amsterdam

Mit Fahrplanwechsel verliert Stendal seine täglichen IC-Verbindungen nach Amsterdam. Die Züge fahren dann ohne Halt in Stendal zwischen Berlin und Amsterdam beziehungsweise in der Gegenrichtung. Dies hatte zunächst für Ärger in der Kreisstadt gesorgt, denn bei Veröffentlichung des Fahrplans Anfang Oktober war bis zum Frühjahr tagsüber kein Fernverkehrsanschluss aus und nach Berlin vorgesehen.

Kurz vor Inkrafttreten wurde der Fahrplan nun nachgebessert. Wie die Deutsche Bahn MDR SACHSEN-ANHALT erklärte, sind Bauarbeiten der Hintergrund. Demzufolge bleibt es dabei, dass Stendal ab März einen ICE-Zwei-Stunden-Takt nach Berlin und Frankfurt bekommt. Ersatzweise halten bis dahin ab Sonntag, ebenfalls im 2-Stunden-Takt, ICE-Züge auf der Verbindung Berlin-Düsseldorf.

Im Nahverkehr soll es für die Altmark ebenfalls deutliche Verbesserungen geben. Zwischen Stendal und Magdeburg ergänzen sich S-Bahn und Regionalexpress zu einem Halbstundentakt – mit angepassten Fahrzeiten. Zwischen Stendal und Oebisfelde wird der Fahrplan verlässlicher, da eine Taktlücke am Vormittag geschlossen wird.

Naumburg und Weißenfels mit mehr IC-Halten

Naumburg und Weißenfels werden im Fernverkehr wieder besser mit Leipzig und Nürnberg verbunden. In beiden Städten halten ab Mitte Dezember täglich wieder fünf Intercity-Züge Richtung Nürnberg und Leipzig. Auch der tägliche ICE zwischen Berlin und Jena hält weiterhin in Weißenfels und Naumburg. Naumburg behält zudem nachts Anschluss per IC aus und nach Wien.

Nach 20 Jahren wieder direkt aus Magdeburg nach Hamburg

Magdeburg bekommt nach 20 Jahren Pause wieder eine Direktverbindung nach Hamburg. Die Züge fahren an sechs Tagen in der Woche und halten auch in Stendal. Der Intercity 2230 Magdeburg-Hamburg soll den Namen "Altmark" tragen.

Außerdem gibt es von Magdeburg einen dritten Fernzug nach Berlin. Die Züge fahren morgens, mittags und abends in beide Richtungen. Neu ist auch die zweite tägliche Intercity-Verbindung von Halle über Magdeburg und Stendal an die Ostsee nach Rostock.

Zugnummern mit Namen ↓

Ein Intercity steht an einem Bahnsteig
Bildrechte: imago images/Rüdiger Wölk

Etwa 13 Prozent der ICE-, EC- und IC-Züge in Deutschland tragen zusätzlich zu ihrer Zugnummer einen Namen. Dieser hat auf den Betrieb keine Auswirkung, ist aber im Fahrplan sowie auf einigen Anzeigen abgebildet. Die Namen sind angelehnt an die jeweiligen Reiseziele oder Landschaften, die die Züge durchqueren.

Benannte Zugnummern, die durch Sachsen-Anhalt fahren, sind im Fahrplan 2024 beispielsweise: IC 2431 "Borkum" Emden-Magdeburg-Cottbus, IC 2068 "Saaletal" Weißenfels-Naumburg-Karlsruhe sowie ICE 119 "Bodensee" Berlin-Halle-Innsbruck.

Bis zum schweren Zugunglück von Eschede, bei dem der ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen" entgleiste, trugen einzelne Fernzugverbindungen in Deutschland auch die Namen von Persönlichkeiten.

Neue Nachtzüge ab Halle

Der Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn im Dezember bringt für Sachsen-Anhalt einige Neuerungen: So geht es von Halle künftig drei Mal pro Woche mit dem Nachtzug nach Paris und Brüssel. Die Züge fahren montags, mittwochs und freitags um 22:18 Uhr ab und sind am anderen Morgen um zehn in Brüssel und um elf Uhr in Paris. Zurück geht es gegen 19 Uhr mit Ankunft in Halle morgens um sieben.

In Halle kommt eine weitere Verbindung nach Wien hinzu. Es ist die insgesamt dritte: Es fahren künftig zwei ICE und weiter ein IC in die österreichische Hauptstadt. Dazu stoppen ab Mitte Dezember weiterhin mindestens zwölf Mal am Tag die ICE-Züge zwischen Berlin und München in Halle.

Flex-Tickets werden teurer

Die neuen Tickets können seit Mittwoch gekauft werden. Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember steigen auch die Preise. Der Bahn zufolge werden normale Tickets rund fünf Prozent teurer. Wer jetzt noch bucht, bekommt aber alles noch zum alten Preis. Zukünftig will die Bahn auch beim Flexpreis je nach Buchungs- und Reisezeitpunkt unterschiedlich hohe Preise ansetzen für ein und dieselbe Verbindung.

Unklar ist indes, wie es mit dem 49-Euro-Ticket weitergeht. Ob das Deutschlandticket zu halten ist und zu welchem Preis – das ist eines der Themen bei der zweitägigen Verkehrsministerkonferenz, die am Mittwoch in Köln begonnen hat.

MDR (André Plaul, Mario Köhne) | zuerst veröffentlicht am 11.10.2023.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Dezember 2023 | 06:00 Uhr

1 Kommentar

steka vor 28 Wochen

Na toll, aber sollte nicht erst mal die kraft darin gesetzt weden bestehende Verbindungen zu stabilisieren, Zugausfälle wegen Personalmangel zu verhindern, liegengebliebene IC in den nächsten Bahnhof an einen Bahnsteig zu schleppen anstelle den Reisenden ein Umsteigen auf freier Strecke zuzumuten ?

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