Rohbau der Synagoge in Dessau
Der Neubau der Synagoge in Dessau wird teurer als geplant. Bildrechte: MDR / Martin Krause

Kosten gestiegen Bund verdoppelt Fördergelder für Bau der Synagoge in Dessau-Roßlau

28. Juli 2023, 06:42 Uhr

Der Bund stellt für den Wiederaufbau der Alten Synagoge in Dessau-Roßlau zusätzliche Fördergelder bereit. Mehr als eine Million Euro fließen in Sicherheitstechnik. Preissteigerungen in der Baubranche hatten das Bauvorhaben gefährdet. Die Fertigstellung der Synagoge ist noch diesen Sommer geplant.

Der Bund will für den Wiederaufbau der Alten Synagoge in Dessau-Roßlau deutlich mehr Fördermittel bereitstellen als ursprünglich vereinbart. Laut Bundesinnenministerium beträgt der Zuschuss des Bundes nun 1,4 Millionen Euro. Das Bauprojekt war zuletzt durch Preissteigerungen in der Baubranche gefährdet. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) stellte daher ein Hilfeersuchen an den Bund, woraufhin dieser weitere 700.000 Euro zur Verfügung stellte.

Mit den aufgestockten Fördermitteln soll der Wiederaufbau der Synagoge fortgesetzt werden. Das neue Gebäude entsteht in unmittelbarer Nähe der Alten Synagoge, die am 9. November 1938 zerstört wurde.

Faeser und Haseloff: Synagoge macht jüdisches Leben sichtbar

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte, dass es notwendig sei, das jüdische Leben und seine Vielfalt in Deutschland zu schützen und zu unterstützen. Sie sagte, es sei ein Ziel, die Sichtbarkeit des jüdischen Lebens in Deutschland wieder zu erhöhen. "Jüdinnen und Juden sollen ihren Glauben aktiv als Teil unserer Gemeinschaft leben können", so Faeser.

Haseloff erklärte, der Bau der Synagoge sei ein Zeichen der Zuversicht und der Verbundenheit. Jüdisches Leben gehöre zu Dessau-Roßlau. Auch Sachsen-Anhalt unterstütze den Bau. So trage das Land unter anderem die Kosten für die Sicherheitstechnik in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist noch in diesem Sommer geplant. Die Synagoge wird künftig bis zu 100 Besuchern Platz bieten.

epd, MDR (Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Juli 2023 | 15:30 Uhr

3 Kommentare

DER Beobachter vor 39 Wochen

Es ist doch - leider - völlig normal, dass Baumassnahmen immer teurer sind als geplant. Ihr Kommentar ist nichts weiter als die szeneübliche Krokodilstränenfänserei. Wenn es nur in der BRD so schlimm sei, haben Sie um die 120 Alternativen, wohin Sie dann gern ausreisen sollten...

SGDHarzer66 vor 39 Wochen

Welch eine "überraschende" Meldung. So wie bereits vor geraumer Zeit vorausgesagt, wird der Bau teurer. Wer hätte das gedacht?
Wenn jüdische Symbolbauten wichtiger sind als die Bereitstellung von Mitteln für Infrastruktur, marode Schulen und Turnhallen sowie Sportvereine dann kann man durchaus von verfehlter Politik sprechen.
Guten Tag in der BRD - denn nur hier ist so eine "Alltäglichkeit" möglich!

Jana vor 39 Wochen

Da bleibt nur zu hoffen, dass ausreichend Mittel auch in die Sicherheitssysteme geflossen sind, denn in Mitteldeutschland soll es ja schon mal vorkommen, dass sich auch in der Gegenwart jemand berufen fühlt eine jüdische Gemeinde auszulöschen.

Schön, dass die Synagoge wieder aufgebaut wird und trotz des zeitlichen Abstandes ein deutliches Zeichen dafür setzt dass die Barbarei der NAZIS keinen Erfolg hatte und es weiterhin jüdisches Leben in Deutschland gibt. Leider gibt es aber auch nach wie vor Menschen die der barbarischen Ideologie der NS-Zeit nachtrauern.

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