Leonor Campillo, Marcos Vinicius dos Anjos in "Der Nussknacker" am Anhaltischen Theater Dessau.
Am Theater Dessau soll sich die Bezahlung für Theater- und Orchesterbeschäftigte ändern. Bildrechte: Anhaltisches Theater Dessau / Claudia Heysel

Zehn Jahre weniger Gehalt Theater und Orchester in Dessau-Roßlau: Mitarbeiter beenden Gehaltsverzicht

11. Januar 2024, 15:04 Uhr

Um das Anhaltische Theater Dessau zu retten, hatten alle Dessauer Theaterleute seit zehn Jahren auf zehn Prozent ihres Lohns verzichtet. Wie die Deutsche Musik- und Orchestervereinigung "Unisono" nun mitteilte, hat sie den Tarifvertrag mit der Stadt gekündigt. Sie fordert ab sofort den vollen Lohn für die Mitarbeiter von Theater und Orchester.

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Die Theater- und Orchesterbeschäftigten in Dessau-Roßlau beenden ihren jahrelangen Gehaltsverzicht. Wie die Deutsche Musik- und Orchestervereinigung "Unisono" am Dienstag mitteilte, hat sie den seit 2014 bestehende Tarifvertrag mit der Stadt fristlos gekündigt.

Seit fast zehn Jahren verzichten die Beschäftigten des Anhaltischen Theaters Dessau und die Mitglieder der Anhaltischen Philharmonie Dessau demnach auf zehn Prozent ihrer monatlichen Tarifvergütung – bei reduzierter Arbeitszeit.

Situation sei "inakzeptalbel"

"Unisono"-Geschäftsführer Geral Mertens erklärte, der Verzicht sei aufgrund der damaligen finanziellen Notlage von Theater und Orchester vereinbart worden. "Inzwischen hat das Land Sachsen-Anhalt mit fast allen Rechtsträgern im Land neue Finanzierungsverträge ab dem 1. Januar 2024 abgeschlossen. Diese sehen erhebliche Steigerungen der finanziellen Zuwendungen vor." Es sei inzwischen inakzeptabel geworden, dass die Beschäftigten trotz der Zuschusserhöhungen des Landes weiterhin auf Gehalt verzichten.

Dessau-Roßlau wollte erst 2028 handeln

Die für das Orchester zuständige Gewerkschaft fordert ab sofort die volle Lohnzahlung und schließt Protestaktionen nicht aus. Gewerkschafter Mertens begründet den Schritt mit einer fehlenden Gesprächsbereitschaft der Stadt. In einer schriftlichen Antwort des Oberbürgermeisters sei angeboten worden, die Anpassung bis zum Jahr 2028 umzusetzen.

Nach Angaben des Rathaussprechers prüft die Stadt derzeit, welche zusätzlichen Kosten auf den Haushalt zukommen. Zudem gäbe es nächste Woche Gespräche mit dem Land über eine mögliche Kostenbeteiligung.

MDR (Susanne Reh, Engin Haupt, Luise Kotulla)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Januar 2024 | 06:30 Uhr

2 Kommentare

Sabberack vor 43 Wochen

Die Bedeutung von Kunst und Kultur kann in seiner Bedeutung nicht hoch genug aufgehängt werden, gerade im Land der Dichter und Denker!
Ich habe vollstes Verständnis für die Mitarbeiter, diese haben auch finanzielle Wertschätzung verdient!

Eiche vor 43 Wochen

Wer die Kultur nicht ausreichend finanziert, der trägt die Demokratie zu Grabe. Ich unterstütze die Forderungen !!!

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