Ein Bundeswehr-Hubschrauber hebt mit angehängter Last ab. Im Vordergrund steht ein Schild, das vor dem Flugbetrieb warnt.
Knapp 100 Millionen Euro will der Bund bis 2027 in der Luftwaffenstützpunkt Holzdorf investieren. Bildrechte: MDR/Engin Haupt

Fliegerhorst im Landkreis Wittenberg Bund investiert offenbar 100 Millionen Euro in Luftwaffenstützpunkt Holzdorf

13. November 2024, 08:37 Uhr

Der Fliegerhorst Holzdorf soll zum größten Luftwaffenstützpunkt der Bundeswehr im Osten von Deutschland ausgebaut werden. Dafür will die Bundesregierung offenbar fast 100 Millionen Euro in den Standort im Landkreis Wittenberg investieren. Die Linke übt scharfe Kritik an der Verstärkung des Standorts. Der Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marcus Faber, sieht darin gut angelegtes Geld.

Der Bund will offenbar fast 100 Millionen Euro in den Luftwaffenstützpunkt Holzdorf im Landkreis Wittenberg investieren. Das berichtet die Mitteldeutsche Zeitung (€). Sie beruft sich auf eine Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag. Demnach soll das Geld bis 2027 vor allem in größere Hallen, Landebahnen und Arbeitsplätze fließen.

Ausbau zum größten Luftwaffenstützpunkt im Osten

Holzdorf soll der erste von drei Standorten des Raketenabwehrsystems Arrow 3 werden. Außerdem will die Bundeswehr dort 47 von 60 neu bestellten Transporthubschraubern stationieren. Damit wird Holzdorf der größte Luftwaffenstützpunkt im Osten Deutschlands.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sollen zusätzlich zu den Kosten für diese Rüstungsgüter bis 2027 insgesamt 98,4 Millionen Euro in die Infrastruktur des Stützpunktes fließen. 12,3 Millionen Euro seien für dieses Jahr vorgesehen, die weiteren Millionen gestaffelt bis 2027.

Scharfe Kritik von der Linken

Kritik an den Plänen kommt von der Linken: Sie warnt, Russland könne sich durch Verstärkung des Standorts provoziert fühlen. Der Linken-Politiker Wulf Gallert sagte der MZ, ein extremer Ausbau der Luftwaffe im Osten Deutschlands steigere Deutschlands Angriffsfähigkeit. Das Problem von Rüstung sei, alles, was man selbst als defensiv deklariere, könne von der Gegenseite als Bedrohung angesehen werden.

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, der Stendaler Marcus Faber (FDP), sprach dem Blatt zufolge dagegen von "gut angelegtem Geld", um die Bevölkerung zu schützen. Die Ukraine etwa habe keine funktionierende Raketenabwehr gehabt und dafür einen hohen Preis bezahlen müssen.

Vor einem Jahr hatte schon das Land Brandenburg 100 Millionen Euro für den Ausbau des Standortes zugesagt. Holzdorf liegt an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

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MDR (Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. November 2024 | 05:00 Uhr

11 Kommentare

elbcom vor 3 Wochen

Mit solchen Beiträgen wird die Debatte nur noch destruktiver. Um mal die Wortwahl zu übernehmen: "Ivan" hat ein massives Personal- und Materialproblem und schafft es daher seit fast drei Jahren nicht, die Ukraine zu "plätten". Wie soll da ein Angriff auf das deutlich stärker geschützte NATO-Gebiet gelingen?

von Manger vor 3 Wochen

Diese Investition dient u.a. auch dem Schutz unserer Kinder - einfach mal etwas weiter schauen.

Was nützt denn die beste Schule, wenn Ivan alles plättet...?

von Manger vor 3 Wochen

Wer? Sie? Ja!

Mit dieser Haltung beflügeln Sie doch genau die Aggression diese russischen Kriegstreiber. Wer holt denn Tausende Soldaten aus Nord Korea ran? Wer rüstet denn wie ein wilder auf. Wer hat weltweit die größten Militärinvestitionen?

Wir stehen denn brav da - mit schwarz angemalten Besenstielen? Gehts noch?

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