Archäologen begeistert Grabungen im Kloster Memleben mit Hinweisen auf das Herz von Kaiser Otto
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29. September 2023, 09:50 Uhr
Im Kloster Memleben haben Archäologen bei Grabungen genaue Hinweise auf den Sterbeort von Kaiser Otto I. gefunden. Zudem entdeckten sie ein neues Bauwerk im ehemaligen Kreuzgang. Die Archäologen haben nun Hoffnung, das Herz des Kaisers finden zu können. Verschiedenen Quellen nach soll das über 1000 Jahre alte Herz in Memleben ruhen.
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Bei Ausgrabungsarbeiten im Kloster Memleben haben Archäologen Gebäudereste entdeckt, die aus dem 10. Jahrhundert stammen. Dabei haben sie erstmals eindeutige Hinweise auf den Sterbeort von König Heinrich I. und Kaiser Otto I. entdeckt. Außerdem fanden sie Hinweise auf den möglichen Aufbewahrungsort des Herzens von Otto dem Großen, das vor mehr als 1.000 Jahren hier als Reliquie aufbewahrt worden sein soll.
"Wir kommen dem Herz des Kaisers seit Jahren immer näher. Aber die diesjährigen Grabungen haben wirklich sensationelle Neuigkeiten erbracht", sagte Landrat Götz Ulrich (CDU) bei der Präsentation der Grabungsergebnisse.
Hinweise auf den Aufbewahrungsort des Herzens des Kaisers
Bei den Grabungen wurden speziell die Reste einer Nebenapsis der Monumentalkirche Ottos II. untersucht, die bereits im letzten Jahr entdeckt wurden. Sie stammt aus dem 10. Jahrhundert. Die Untersuchungen ergaben, dass es sich bei den Funden um einen älteren Kirchenbau oder ein repräsentatives Gebäude der Pfalz Memleben handelte. Die Pflalz Memleben wiederum gilt aus Aufenthalts- und Sterbeort von König Heinrich und Kaiser Otto.
Die Hinweise auf das Herz von Otto wurden im ehemaligen Kreuzgang der Monumentalkirche Ottos II. gefunden. Hier wurde ein neues Bauwerk entdeckt, das als Sanktuarium zur Aufbewahrung und Verehrung einer Reliquie mit Herz und Eingeweiden Ottos des Großen genutzt worden sein könnte. Eventuell könnte es sich bei den Resten aber auch um ein Grabmal einer hochrangigen Persönlichkeit handeln. Die Untersuchungen dazu laufen derzeit.
Weitere Untersuchungen geplant
Andrea Knopik, Leiterin des Museums und Klosters Kaiserpfalz Memleben, betonte die Bedeutung der aktuellen Funde. Sie sagte, die mögliche Lokalisierung der Pfalz Memleben auf dem heutigen Gelände der Klosterstiftung sei ein wichtiger Baustein für die Erfassung der bedeutenden Memlebener Ottonenpfalz des 10. Jahrhunderts. Diese habe große Bedeutung für die gesamte Region und gehabt und den Aufstieg Nuamburgs zu einem wirtschaftlichen Zentrum der Region geprägt.
Die Ausgrabungen um den heutige Klosterkomplex laufen bereits seit 2017. Immer wieder werden dabei wichtige Entdeckungen gemacht. In diesem Jahr konnten bereits Siedlungsstrukturen aus dem 10. Jahrhundert nachgewiesen werden. Diese archäologischen Befunde deuten laut Experten auf ein großes wirtschaftliches Gefüge hin, welches die Voraussetzung für die Versorgung einer Kaiserpfalz war. Diese sollen in weiteren Grabungen weiter erforscht werden.
MDR (Leonard Schubert)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | Regionalnachrichten aus Halle | 28. September 2023 | 17:00 Uhr