Regenbogenflaggen sind an einem Marktstand angebracht.
Der CSD in Weißenfels wurde mehrfach von mutmaßlich rechtsextremen Menschen gestört. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Störungen und Angriffe Mehrere Ermittlungsverfahren nach CSD in Weißenfels

11. Oktober 2023, 16:04 Uhr

Nachdem der CSD in Weißenfels im August massiv gestört worden ist, ermittelt der Staatsschutz gegen mindestens 20 Menschen, unter anderem wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung. Nach der Veranstaltung hatten Grüne und Linke im Landtag das Vorgehen der Polizei kritisiert. Die Polizei wies die Vorwürfe zurück, kündigte aber an, den Einsatz intensiv nachzubereiten.

Nach den Vorfällen beim Christopher Street Day in Weißenfels im Burgenlandkreis hat der Staatsschutz mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Nach Angaben der Polizei stehen 20 Personen im Verdacht des Landfriedensbruchs. Ein weiteres Ermittlungsverfahren läuft demnach gegen einen Mann, der am Rande des CSD-Umzugs den Hitlergruß skandiert haben soll. Zudem werde gegen einen Teilnehmer des CSD wegen Körperverletzung ermittelt.

Beim Christopher Street Day in Weißenfels Mitte August hatte es zahlreiche Störungen gegeben. Vermutlich kamen sie aus der rechtsextremen Szene.

Kritik am Vorgehen der Polizei

Nach der Veranstaltung hatten Grüne und Linke im Landtag kritisiert, dass die Polizei weder genug vorbereitet noch ausreichend präsent gewesen sei. Das wies die Polizei zurück. Ein Sprecher sagte, man habe sich an den Erkenntnissen orientiert, die man im Vorfeld zu möglichen Straftaten gehabt habe. Es habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Versammlungsteilnehmer bestanden.

Der Polizei sei es außerdem gelungen, Tatverdächtige der Störungen namentlich bekannt zu machen und die Versammlungsteilnehmer zu schützen, hieß es. Der Einsatz werde aber intensiv nachbereitet. Bereits im Vorfeld des CSD hatte es laut Organisatoren und Polizei Drohungen der rechtsextremistischen Kleinstpartei "Der Dritte Weg" gegen die Demo gegeben.

MDR (Jörg Wunram, Annekathrin Queck)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 11. Oktober 2023 | 06:30 Uhr

37 Kommentare

Lavendel vor 28 Wochen

Schon peinlich wie hier manche Menschen Kriminelle verteidigen, nur weil diese die eigenen homophoben Vorurteile teilen.

Noch peinlicher ist es, dass diese Typen denken man merkt nicht, dass sie an anderer Stelle immer einen auf Recht und Gesetz machen wenn es gegen Ausländer geht.

Ines W. vor 28 Wochen

@SZ Rentner
Wo spielen sich denn Menschen beim CSD in den Vordergrund und das dann auch noch ständig?
Hätten nicht kriminelle rechte Gewaltstraftäter den CSD in Weißenfels angegriffen, dann hätte schon am Tag danach keiner mehr darüber gesprochen.

Ansonsten zwingt sie auch keiner dorthin zu gehen oder Artikel darüber zu lesen.
Mir gehen auch die Modelleisenbahner total auf den Keks die überall im Internet zu finden sind, sich ständig in den Vordergrund spielen und mir ihre Zeitschriften zuschicken.
Als ich nicht mehr aktiv nach solchen Inhalten gesucht habe und die Zeitschrift abbestellt habe, war seltsamerweise sofort Ruhe, ganz ohne Flaschenwurf und Hitlergruß.

Ines W. vor 28 Wochen

@SZ Rentner
Ihr Alter ist auch ihre Privatsache und trotzdem wäre es ihr gutes Recht gegen Altersdiskrimminierung zu demonstrieren.

Beim CSD geht es übrigens nicht darum sein "Sexualleben" zur schau zu stellen wie es in meinen Augen völlig verklemmte Menschen immer wieder gerne behaupten, sondern darum auf Diskirmminierung aufmerksam zu machen.

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