Kinderstation und Geburtshilfe Demo gegen Kinderklinik-Schließung in Zeitz

Das Klinikum Zeitz hat angekündigt, Pädiatrie und Geburtenstation schließen zu wollen. Bürgerinnen und Bürger protestieren und haben eine Petition gestartet. Auch die Stadtverwaltung setzt sich gegen die Pläne ein. Am Mittwoch gab es eine Demo, am Donnerstag tagt der Ältestenrat.

Zahlreiche Menschen auf einem Platz in einer Kleinstadt, einige tragen Plakate, ein Mann spricht am Mikrofon
An einer Protestaktion am Mittwoch nahmen rund 1.000 Menschen teil. Bildrechte: MDR/Attila Dabrowski

In Zeitz haben am Mittwochabend Menschen für den Erhalt der Kinderklinik demonstriert. Ein MDR-Reporter vor Ort sprach von rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Landrat Götz Ulrich (CDU) sprach bei der Kundgebung auf dem Altmarkt und nahm dabei den Klinikbetreiber in die Pflicht. Es sei schon vor drei Jahren ein entsprechender Vertrag zum Erhalt der Klinik geschlossen worden. Der Landkreis habe die Bemühungen bislang mit rund 4,2 Millionen Euro unterstützt.

Die Kinderklinik in Zeitz soll zum 1. Mai geschlossen werden. Das hatten der Klinikbetreiber SRH nach Angaben der Stadt mitgeteilt. Nach MDR-Informationen wird damit argumentiert, dass es zu wenig medizinisches Personal gebe. Am Donnerstag tagt der Ältestenrat, also Oberbürgermeister, Bürgermeisterin und Vertreter der Fraktionen im Stadtrat, in einer nichtöffentlichen Sitzung zum Thema.

Bürgerinnen und Bürger sammeln Unterschriften

Privatpersonen haben eine Petition gestartet. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT wurde sie bereits von 8.000 Menschen unterschrieben. Die Stadt teilte mit, sie unterstütze sowohl die Petition als auch die Kundgebungen. Eine zweite Demo ist am 20. März geplant.

In einer Mitteilung der Stadt hieß weiter: "Das bisherige Handeln wirft nicht nur Fragen auf, sondern sorgt bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie in der Verwaltung und beim Stadtrat für gleichermaßen großes Unverständnis." Das Haus erteile derzeit keine Auskunft, doch es müsse dringend an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet werden.

MDR (Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. März 2023 | 08:30 Uhr

3 Kommentare

Nelke vor 2 Wochen

Gewinne als Existenzvoraussetzung medizinischer Versorgung sind das Grundübel. Es begann in Westdeutschland Ende der 80er Jahre mit den ersten "Privatisierungen". Und Zeitz ist kein Einzelfall und selbst die Uniklinik Magdeburg oder das Klinikum Brandenburg sind betroffen, da gibt es dann auch keine (weiter entfernten) Ausweichmöglichkeiten. Wie kann das sein ? In den letzten drei Jahren wurden doch alle Bürgerrechte dem Schutz der Gesundheit untergeordnet. Geht es bei (drohender) Schließung von Arztpraxen, Krankenhäusern, Klinikabteilungen usw. etwa nicht um Gesundheitsschutz ? Oder reichen 50 Prozent Abgabenlast für den Bürger noch nicht aus ?

lk2001 vor 2 Wochen

Dann sollte man das Medizinische Personal ordentlich bezahlen ... dann gibt es auch welches.

zeitzer vor 2 Wochen

Zeitz ist verloren ..

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