Sondierungen nach der Wahl Nächste Koalition für das Land gesucht – Um Inhalte geht es noch nicht

14. Juni 2021, 19:08 Uhr

Die Sondierungen für eine Regierungsbildung in Sachsen-Anhalt haben am Montag begonnen. SPD, FDP und Grüne hatten im Vorfeld die Einladung des Wahlsiegers CDU zu Gesprächen angenommen. Die Möglichkeiten sind entsprechend vielfältig.

Gut eine Woche nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt hat sich die CDU mit möglichen Koalitionspartnern zu ersten Gesprächen im sehr kleinen Kreis getroffen. Nacheinander kamen je zwei Vertreterinnen und Vertreter von SPD, FDP und Grünen in die Landesgeschäftsstelle der Union, wo CDU-Chef Sven Schulze und Ministerpräsident Reiner Haseloff die Gespräche führten.

Ergebnisse Wahlkreise und Gemeinden

Grafik zur Landtagswahl 2021, Gemeindeergebnisse
Mindestens 83 Abgeordnete ziehen nach der Wahl am 6. Juni 2021 in den achten Landtag in Sachsen-Anhalt ein. Bildrechte: MDR

Laut einer CDU-Sprecherin ging es am Montag um Organisatorisches, Inhaltliches habe noch nicht angestanden. Für die SPD gingen die beiden Landeschefs Juliane Kleemann und Andreas Schmidt in die Vierer-Gespräche, für die FDP die beiden Landesvorsitzenden Lydia Hüskens und Marcus Faber und für die Grünen die bisherige Fraktionschefin Cornelia Lüddemann sowie der Co-Landesvorsitzende Sebastian Striegel.

Über Koalitionsgespräche wird vorerst geschwiegen

"Es war sehr konstruktiv", sagte Schulze im Anschluss. Über den Inhalt der Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden. Es sollte keine Statements geben. Auf die Frage, ob es nun einen Fahrplan für die Sondierungsgespräche gebe, antwortete Schulze nicht.

Nach ihrem überraschend hohen Wahlsieg hat die CDU von Ministerpräsident Reiner Haseloff mehrere Koalitionsmöglichkeiten. Die Union will mit SPD, FDP und Grünen Sondierungsgespräche führen. Rechnerisch würde es mit einer Stimme Mehrheit für ein Zweierbündnis von CDU und SPD reichen.

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Die Grünen hatten vergangenen Montag entschieden, für eine Neuauflage einer Kenia-Koalition mit CDU und SPD nicht zur Verfügung zu stehen, weil diese beiden Parteien auch ohne sie eine Mehrheit hätten. Die Möglichkeit einer Koalition mit CDU und FDP wollen die Grünen hingegen ausloten. Denkbar ist auch eine Koalition aus CDU, SPD und FDP.

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Die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der sechs großen Parteien zur Landtagswahl Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR/Gero Hirschelmann, dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 14. Juni 2021 | 12:00 Uhr

23 Kommentare

pwsksk am 16.06.2021

Soll ich mich jetzt zu ihrem letzten Absatz äußern?
Ich bin überzeugt, das sie mich aber verstanden haben und meine demokratische Nichtwahl von Haseloff und Co.

pwsksk am 16.06.2021

Kann man Frust nennen. Ich habe Frau Merkel vor ihrer Wahl reden gehört. Schon nach 4 Jahren wußte sie von mehr als 30 % ihrer Ankündigungen nichts mehr und nach 12 Jahren von 80 %! Sie hat nur! das vorherige SPD Programm verwaltet. Ein Großteil der EU Regeln wurden gerade durch sie ausgehebelt und mit UvdL wurde Wahlbetrug vorgenommen. Man kann das fast endlos fortsetzen. Ich sehe Frau Merkel aber dem deutschen Volk verpflichtet (Reichstag). Und das mit der Diätenerhöhung praktizieren sogar die Länder, wobei im Bundestag die Linke dagegen war und in Sachsen-Anhalt die AfD....

pwsksk am 16.06.2021

Ja, kann man so schreiben.
Ich war 15 Jahre Angestellter in einer "Westfirma" in Sachsen-Anhalt. Nach Insolvenz, vor der mehrere Angestellte warnten, war ich dann mit 48 arbeitslos. Die Insolvenz wurde durch die absolute Unfähigkeit des Unternehmers herbeigeführt. Arroganz und Hochmut kommen wovor? Dann kamen die Schröderjahre. Über Leihfirmen in westdeutschen Großfirmen. Da dachte von den Managern keiner an Übernahme, bei den Förderungen vom Arbeitsamt von 60%.
Habe übrigens den Ing. - Abschluß und in der Position auch gearbeitet.
Sie scheinen von der anderen Seite der Medaille noch nichts mitbekommen zu haben.
Bitte auch veröffentlichen MDR.

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