Ausgrabungen Archäologen entdecken 2.500 Jahre altes Grab bei Wolmirstedt

01. September 2023, 06:17 Uhr

Im Vorfeld der Bauarbeiten für die Verlängerung der Autobahn 14 nördlich von Magdeburg haben Archäologen dort ein altes Steinkistengrab entdeckt. Der Fund bei Wolmirstedt stammt aus der Eisenzeit. Offenbar wurde darin eine hochrangige Persönlichkeit beigesetzt.

Archäologen haben bei Wolmirstedt im Landkreis Börde ein rund 2.500 Jahre altes eisenzeitliches Grab mit Beigaben entdeckt. Wie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt mitteilte, wurde der Fund bei Grabungen im Vorfeld des Baus der Nordverlängerung der Autobahn 14 gemacht.

Die Archäologin und Projektleiterin Susanne Friederich geht aufgrund der besonderen Grabausstattung von einer hochrangigen Persönlichkeit aus. Demnach wurden im Grab Tongefäße und Kopfschmuck entdeckt, was auf eine höhergestellte Person hindeute.

Überreste von zwei Personen entdeckt

Das Grab ist aus 300 kopf- und faustgroßen Felssteinen aufgebaut, wie Friederich sagte. Es habe einen Durchmesser von 2,75 Meter mal 1,15 Meter und sei bis zu 30 Zentimeter tief erhalten.

Auf dem Grabungsgelände wurden auch zwei Hausgrundrisse, mehrere Speicherbauten und zahlreiche Abfallgruben entdeckt. Außerdem wurden die Überreste von zwei Personen gefunden. Sie waren ohne Bodeneintiefung bestattet und mit einem künstlich aufgeschütteten Erdhügel geschützt.

Grabungen bis September

Insgesamt wurden auf der Grabungsfläche rund 1.000 Funde freigelegt. Die meisten davon sind zwischen 6.000 und 3.000 Jahre alt. "Die Siedlungsdichte ist hier extrem hoch", sagte Friederich mit Blick auf das Gebiet. Die Böden seien in den Ausläufern der Magdeburger Börde gut und das habe die Menschen schon immer angezogen. Noch bis Ende September wird an der Fundstelle gearbeitet.

MDR/dpa (sar)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. August 2023 | 17:00 Uhr

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