Elbe bei Magdeburg A2
Die Elbe an der A2 in der Nähe des zukünftigen Intel-Werks. Bildrechte: IMAGO / Fotostand

Erstmals Zahlen Intel Magdeburg könnte größter industrieller Wasserverbraucher Sachsen-Anhalts werden

11. Oktober 2023, 14:02 Uhr

Das Intel-Werk in Magdeburg wird ersten offiziellen Schätzungen nach Rekordmengen Wasser für die Produktion verbrauchen. Das Land rechnet mit 6,5 Millionen Kubikmetern Wasser im Jahr. Damit würde das Intel-Werk mehr verbrauchen als das Teslawerk in Brandenburg. Aus welchen Quellen das Wasser bezogen werden soll, ist noch unklar.

Die geplante Halbleiterfabrik des Chipherstellers Intel in Magdeburg könnte ersten offiziellen Schätzungen des Landes nach rund 18.000 Kubikmeter Wasser täglich nutzen. Das geht laut Recherchen der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) (€) aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Landtag hervor. Laut der MZ ist diese Information als nicht-öffentlich eingestuft und nur über die Geheimschutzstelle des Landtags einsehbar.

Rechnet man die geschätzten Zahlen aufs Jahr hoch, ergibt sich daraus ein Wasserverbrauch von 6,5 Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Mensch in Deutschland verbraucht etwa 46 Kubikmeter Wasser im Jahr. Damit würde Intel laut MZ-Informationen zum größten industriellen Wasserverbraucher Sachsen-Anhalts. Der Verbrauch überstiege sogar den des Tesla-Werks in Brandenburg.

Intel ohne konkrete Prognosen

Intel selbst hatte am Dienstagabend keine konkreten Prognosen zum Wasserverbrauch genannt. Der Konzern teilte der MZ mit, man befinde sich noch in der "Planungs- und Genehmigungsphase". Demnach ist bisher ebenfalls unklar, aus welchen Quellen das Magdeburger Werk das Wasser beziehen werde.

Beliefert werden soll der Hightech-Park, in dem Intel bauen wird, im Süden von Magdeburg mit Wasser der Trinkwasserversorgung Magdeburg (TWM). Geschäftsführer Alexander Ruhland sagte MDR SACHSEN-ANHALT im Juli, das Wasser werde sicher aus Colbitz kommen können. Er sehe die Wasserversorgung auch künftig gesichert, wenn Intel in der Börde in die Produktion geht. Ruhland sagte damals im Interview, dass es Überlegungen für ein Elbwasserwerk gebe. Ein solches Elbwasserwerk könnte das Wasser direkt aus der Elbe oder aus dem Uferfiltrat fördern. Der Bau einer solchen Anlage bis hin zur Wasserförderung dauert mehrere Jahre.

Todd Brady, Nachhaltigkeitsmanager von Intel, sagte MDR SACHSEN-ANHALT ebenfalls bereits im Juli, dass nicht nur Wasser entnommen und verbraucht werden soll. Es soll auch benutztes Wasser wiederaufbereitet werden. Die Fabriken in Magdeburg gehören künftig zu den modernsten Werken der Intel-Produktionsstandorte weltweit, heißt es von Intel. Aber: "Die genaue Wassermenge, die wir benötigen, ist noch nicht festgelegt", so Brady im Juli.

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MZ, MDR (Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Oktober 2023 | 22:00 Uhr

39 Kommentare

pwsksk vor 28 Wochen

Sie schreiben vom "wir". Ihren Aussagen nach arbeiten sie in einem statistischen Amt? Ich sehe auch die Worte "Kristallkugel" oder "Westsahara" als Argument? bei mehreren ihrer Kommentare. Mehrere User weisen aber auf Fakten, Zusammenhänge, Zahlen hin. Diese umgehen sie schlichtweg, inden sie zusätzlich noch das Wort "Verschwörer" und ä. am Ende eines Kommentars verwenden.
Sind sie nun für Intel und intelligente Lösungen, wie das gefordert wird? Wenn ja, dann bitte keine sinnfreien Kommentare mehr. Nehmen sie Stellung zum Artikel des MDR.

pwsksk vor 28 Wochen

Stimme ihnen voll zu. Und das es die Kommentatoren hier nicht unbedingt schlecht mit Intel meinen, ist doch auch klar. Aber der Artikel bezieht sich eben nur auf Intel in Magdeburg. Und das sehe ich, wie einige andere auch, aus dem Zusammenhang gerissen. Weil dieses "Wasserproblem" viel komplexer zu betrachten ist, nämlich (ost)deutschlandweit:
Wasser aus Elbe in Spree, drei Chipfabriken neu in Dresden, Intel in Magdeburg, Lausitz+ als Wasserstofflieferant. Ich hoffe, hier agieren die Länder nicht nur jeder für sich allein und mit Scheuklappen. Da allein nur die Zahlen vom Verbrauch in Magdeburg zu nennen, bezeichne ich als Sackgasse.

Papenbreer vor 28 Wochen

Dann lassen Sie doch bitte populistische Überschriften und lernen aus dem aktuellen Stand, 12 Oktober 2023. Wir sollten uns über Unternehmen freuen, die in Sachsen Anhalt investieren!!!!!!!

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