Abwanderung verhindern Modellprojekt: Schulabgänger ohne Ausbildungsvertrag dürfen zur Berufsschule

02. August 2023, 09:44 Uhr

Damit junge Menschen ohne Ausbildungsplatz nicht nach Niedersachsen abwandern, startet das Land ein Modellprojekt. Junge Menschen sollen erst einmal ein Jahr zur Berufsfachschule gehen und Metall-Technik oder Holz-Technik-Berufe kennenlernen. Wer dann einen Vertrag unterschreibt, soll das Jahr angerechnet bekommen.

In der Altmark sollen junge Menschen ein Jahr lang zur Berufsschule gehen können, bevor sie ihre Ausbildung beginnen. Das teilte das Bildungsministerium mit. So wolle das Land junge Menschen im Land halten. Das Angebot soll für die Bereiche Holz-Technik und Metall-Technik gelten.

Nach Angaben von Ministerin Eva Feußner (CDU) gebe es einen hohen praktischen Anteil auch in kleinen Unternehmen. Wenn die Berufsanfänger sich dann für die Ausbildung entscheiden und einen Vertrag unterschreiben, könne die Zeit angerechnet werden.

Altmark von Abwanderung betroffen

Schülerinnen und Schüler sollen so in die betriebliche Ausbildung gelenkt werden. Das Ministerium erhofft sich nach Aussagen Feußners aber auch, dass Betriebe, auch Kleinst-Betriebe für eine Ausbildung im dualen System gewinnen.

Feußner teilte mit, man reagiere auf ein ähnliches Modell in Niedersachsen. Man habe Abwanderungs-Tendenzen aus der Altmark festgestellt. In der Altmark stünden insgesamt 24 Plätze an den Berufsbildenden Schulen im Altmarkkreis Salzwedel und dem Berufsschulzentrum des Landkreises Stendal zu Verfügung.

dpa, MDR (Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. August 2023 | 16:00 Uhr

3 Kommentare

DanielSBK vor 41 Wochen

"Was soll denn bitte ein IG-Metall Edelarbeiter sein?"

Das sind die Menschen, die 3.000€ Infaltionsprämie erhalten haben und in EG5 3.000€brutto im Monat bekommen.... arbeiten als Teileaufleger oder Knöpfchendrücker NOCH in der Autozuliefererindustrie. Aber unser Habeck arbeitet daran, dass sich das bald ändern wird.
Arbeiten 37 oder 36 Stundenwoche bei 33 Tage Urlaub.

Und dann fragen Sie mal einen Elektriker, der den ganzen Tag Kabelschächte aufkloppen muss oder einen Metallbauer der für den Lidl die Einkaufswagenboxen schweißt, was der so kriegt.

Und nein, die West Schwersternwerke haben uns Ossi-Arbeiter Jahrzentelang verraten und verkauft und mit ne Appel und ne Ei abgespeist.

Wer hier was von " Der Westen schläft übrigens nicht" hat noch nie selber in der Fertigung in Schichten malocht.

Deßhalb Edelmitarbeiter.

Ines W. vor 41 Wochen

@DanielSBK:
Was soll denn bitte ein IG-Metall Edelarbeiter sein?
Sachsen Anhalt hat eine Geschichte des industriellen Zusammenbruchs und der Massenarbeitslosigkeit hinter sich. Was erwarten sie da? Dass Gewerkschaften, in die sich auch kaum Ostdeutsche hinein bequemt haben, hohe Abschlüsse erzielen? Der Westen schläft übrigens nicht wenn sie glauben, dass man jetzt im Osten einfach nachlegen kann, ohne dass man im Westen das Gleiche tut.

Jetzt im Wohlstand redet es sich leicht von Lohndumping, aber in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit war wohl jeder froh wieder unterkommen zu können und besser als vom Amt lebte es sich allemal vom Lohn eigener Arbeit.

Tja, nicht nur reden sondern halt auch was in Sachsen-Anhalt machen. Nur jammern wie schlecht es hier ist und dass in einem schrumpfenden und vergreisenden Bundesland die Infrasturktur auf dem Land zusammen bricht, hilft halt niemandem. Dafür sind wenigstens nicht so viele Ausländer bei ihnen, die beim Siechtum zusehen.

DanielSBK vor 41 Wochen

Wenn ich nochmal 16 oder 18 wäre, würde ich sofort abwandern und Sachsen-Anhalt verlassen.... bei VW oder Conti bekommt der "Stift" 1.400€ Lehrlingsgehalt und danach frohlockt ein Leben als IG-Metall Edelarbeiter... Sachsen-Anhalt ist ein schlafendes Land und keiner wil sich hier mehr ausquetschen lassen, die Zeiten des Lohndumpings und "Ost-Lohn" sind zumindest für die Jugend von heute erledigt. Wir Alten werden weiterhin
zum Osttarif bezahlt....

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