Große Auswirkungen Tote Fische in der Milde bei Kalbe: Inzwischen schon 110 Kilogramm geborgen

14. Juni 2023, 18:55 Uhr

Angler haben im Altmarkkreis Salzwedel inzwischen rund 110 Kilogramm verendeter Fische aus dem Flüsschen Milde geborgen. Dabei haben sie Verletzungen bei den Tieren bemerkt.

Die Auswirkungen des Fischsterbens in der Milde bei Kalbe sind größer als bislang angenommen. Wie der Vorsitzende des Angelsportvereins Kalbe, Kay Grahmann, MDR SACHSEN-ANHALT sagte, sind mittlerweile etwa 110 Kilogramm tote Fische geborgen worden. Laut Grahmann wurden tote Karpfen, Hechte, Döbeln sowie verschiedene Weißfischarten aus dem Fluss geholt. Am Montag waren es nach Aussagen des Altmarkkreises Salzwedel rund 25 Kilogramm. Grahmann rechnet damit, dass in den kommenden Tagen noch mehr Fische angespült werden.

Ursache für das Fischsterben noch unklar

Nach Aussage eines Polizeisprechers wird die vorsätzliche Verschmutzung von Gewässern mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft. Man habe inzwischen Ermittlungen wegen des Verdachts einer Straftat aufgenommen.

Noch immer ist die Ursache für das Fischsterben unklar. Einzelne Exempare seien zur Untersuchung ins Landesveterinäramt nach Stendal gebracht worden, so Grahmann. Er habe an den Tieren beobachtet, dass die Kiemenklappen verklebt und die den Fischkörper schützende Schleimschicht verschwunden waren.

Gewässer teilweise gesperrt

Jeden Abend keschern Kalbes Angler neue tote Fische aus der Milde. Der Flussabschnitt zwischen Gardelegener Tor in Kalbe und dem Zufluss zum Secantsgraben ist laut Grahmann ab sofort gesperrt, für Angler und zur Entnahme von Wasser. Als Grund für das Fischsterben vermutet die Polizei eine Umweltstraftat, wie ein Sprecher MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte.

Erste Wasserproben waren laut Polizei zwar unauffällig, nach weiteren Untersuchungen sei aber nicht auszuschließen, dass die Milde verunreinigt worden sei. So habe sich auf der Wasseroberfläche eine bläulich schimmernde Flüssigkeit gezeigt. Am Samstag hatte ein Mitglied des Angelsportvereins die ersten toten Fische entdeckt, wie der Vereinsvorsitzende Kay Grahmann MDR SACHSEN-ANHALT sagte. Zunächst hatte die "Altmark Zeitung" berichtet.

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MDR (Katharina Häckl, Carsten Rochow, Engin Haupt, Hannes Leonard, Anja Reumschüssel, Annekathrin Queck), dpa I Erstmals veröffentlicht am 12.06.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. Juni 2023 | 17:30 Uhr

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