Reporterin Katharina Häckl war vor Ort und beschreibt das selbstgebaute Nest so: "Sieht ein bisschen aus wie eine Bastelarbeit aus der Grundschule". Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Tangerhütte Lüderitzer setzen sich für "ihr" Storchenpaar ein

04. Juli 2023, 15:14 Uhr

Ein Storchennest auf einem Strommast ist nicht immer so ideal, so zum Beispiel in Lüderitz bei Tangerhütte. Doch die Lüderitzer haben viel getan, damit ihr neues Storchenpaar im Dorf bleiben kann. Am Dienstag gab es für die beiden Vögel eine professionelle Nisthilfe.

In Lüderitz in der Altmark hat sich in diesem Jahr ein junges Storchenpaar angesiedelt und einen Horst gebaut. Allerdings war der auf einem Strommast direkt an der Ortsdurchfahrt. Der Energieversorger Avacon ließ deshalb in der vergangenen Woche das wacklig gebaute Nest entfernen. Denn wenn sich Stöcke aus dem Horst lösen, könnte das gefährlich für Menschen werden, erklärt MDR-Reporterin Katharina Häckl. Auch die Störche können durch die Oberleitungen, die den Strom in die Häuser transportieren, einen Stromschlag abbekommen.

Der Horst war auf dem Mast einer Oberleitung, die durch den Ort führt. Menschen und auch die Störche selbst hätten verletzt werden können. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Für das Storchenpaar gibt es Unterstützung

Die Menschen in Lüderitz haben sich dafür eingesetzt, dass die Störche trotzdem im Ort bleiben können. Allerdings haben dabei mehrere Stellen mitzureden: der Energieversorger, der Landkreis als Untere Naturschutzbehörde und im Idealfall der Storchenhof Loburg. Der Einsatz der Lüderitzer war erfolgreich: Denn am Dienstag baute der Energieversorger auf den Strommast eine professionelle Nisthilfe. Diese besteht aus einem runden Stützgitter aus Metall. Oben drauf kommt ein Weidenkorb für den Storchenhorst.

Das Engagement reicht bis ins nächste Jahr

Unklar ist noch, ob die Störchen auch im nächsten Jahr in Lüderitz nisten können. Zum Ende des Jahres sollen im Zuge der Straßensanierung auch die Strommasten verschwinden - und damit eigentlich auch der Storchenhorst. Doch die Lüderitzer haben viel getan, damit ihr neues Storchenpaar auch wirklich im Dorf bleiben kann. Denn die Familie, die dem betreffenden Mast am nächsten wohnt, hat sich schon jetzt bereit erklärt, den Mast dann in ihrem Vorgarten neu aufzubauen. Die Chancen stehen gut, dass die Störche da mitspielen.