Schriftzug an Gebäude
Die Stadtbibliothek "G.E. Lessing" zog 2022 in das Lessing-Gymnasium. Bildrechte: Stadtbibliothek Kamenz

Auszeichnung Sächsischer Bibliothekspreis 2023 geht nach Kamenz

06. Oktober 2023, 17:03 Uhr

Der Sächsische Bibliothekspreis 2023 geht in diesem Jahr nach Kamenz. Die Jury lobte vor allem das innovative Konzept der Einrichtung und ihr Programm für Jung und Alt. Untergebracht ist die Bibliothek in einem Gymnasium.

Der Sächsische Bibliothekspreis 2023 geht an die Stadtbibliothek "G. E. Lessing" in Kamenz. Das gab Kulturministerin Barbara Klepsch am Freitag bekannt. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird am 1. November 2023 in der Stadtbibliothek der Lessingstadt Kamenz und damit kurz nach dem "Tag der Bibliotheken" am 24. Oktober, verliehen. In diesem Jahr hatten sich neun Bibliotheken aus dem Freistaat um den Preis beworben. Er wird seit 2013 jährlich vom sächsischen Kulturministerium und dem Bibliotheksverband Sachsen vergeben.

Jury lobt Programm für alle Generationen

In ihrer Begründung lobte die Jury die "vielseitigen Weiterentwicklungen der Konzepte, die facettenreichen Angebote und die Innovationskraft". Besonders hervorzuheben sei das reichhaltige Programm für alle Generationen, die erweiterten Öffnungszeiten, die regionale Vernetzung und die Kulturpartnerschaften. Die Jury besteht aus dem Vorstand des Bibliotheksverbandes Sachsen, der von der Sächsischen Landesfachstelle für Bibliotheken beraten wird.

Kindersonne in einer Bibliothek
Die Bibliothek soll für Jung und Alt da sein. Bildrechte: Stadtbibliothek Kamenz

Kulturministerin Klepsch lobte: "Die Einrichtung zeigt vorbildlich, wie professionelle Bibliotheksarbeit und Innovationskraft zu einem einladenden Aufenthalts-, Veranstaltungs- und Kulturort in Kamenz geführt haben, der damit auch ein wichtiger Teil der kulturellen Vielfalt im ländlichen Raum darstellt." Die Kamenzer Stadtbibliothek habe "in Zeiten des digitalen und sozialen Wandels ein großartiges nutzerorientiertes und leistungsstarkes Angebot für alle Generationen aufgebaut".

Kamenzer OB: "Zukunftsweisender Bildungsort"

Der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz erinnerte an die Anfänge: "Vor fünfeinhalb Jahren ermöglichte uns die bahnbrechende und mutige Entscheidung des Kamenzer Stadtrates und des Kreistages des Landkreises Bautzen, die Stadtbibliothek in den Erweiterungsneubau des neuen Lessing-Gymnasiums zu integrieren, einen stadtgeschichtlichen Jahrhundertschritt. Wir haben diese Chance genutzt und unsere neue Stadtbibliothek für unsere Stadt zu diesem zukunftsweisenden Kultur- und Bildungsort ausgebaut", so der OB.

Oberbürgermeister Roland Dantz
Oberbürgermeister Roland Dantz spricht davon, dass man mit dem Umzug der Bibliothek einen "Jahrhundertschritt" für die Stadt gemacht habe. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance / dpa

Kamenzer Stadtbibliothek zog im Oktober 2022 um

Die Kamenzer Stadtbibliothek ist erst im Oktober 2022 in ihre jetzigen Räume im neuen Lessing-Gymnasium umgezogen. Im ersten halben Jahr haben sich die Besucherzahlen laut Bibliothek vervierfacht. Mit ihrer "Offenen Bibliothek" will die Einrichtung den nächsten Schritt in Richtung Zukunft gehen. Nutzer können die Bibliothek mit ihrer Bibliothekskarte auch außerhalb der Öffnungszeiten nutzen und Medien ausleihen. Bisher gibt es das Prinzip der "Offenen Bibliothek" sachsenweit nur in den Städtischen Bibliotheken Dresden. Auf dem Land ist es neu. 

Jugendsitze in einer Bibliothek
Moderne Loungesofas laden in der "Stadtbibo", wie es Kamenz abkürzt, zum Verweilen ein. Bildrechte: Stadtbibliothek Kamenz

Kamenz Geburtsort von Lessing

Gotthold Ephraim Lessing wurde am 22. Januar 1729 in Kamenz geboren und starb 1781 in Braunschweig. Er gilt als einer der wichtigsten deutschen Dichter zur Aufklärung. Seine Geburtsstadt nennt sich selbst Lessingstadt und hat nach dem berühmtesten Sohn der Stadt die Bibliothek, das Gymnasium und Straßen benannt sowie dem Autor ein Museum gewidmet.

MDR (cke,vis)

0 Kommentare

Mehr aus Bautzen, Hoyerswerda und Kamenz

Mehr aus Sachsen

Kultur

Gemälde, ein Mann steht auf einem hohen Felsen, vor ihm eine Landschaft mit Felsen und Nebelschwaden. mit Audio
Caspar David Friedrichs berühmtes Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer" – Inspiration dafür erhielt der Maler im Elbsandsteingebirge. Bildrechte: picture-alliance/ dpa/dpaweb | Folkwang-Museum/Elke Walfo