Jelenia Góra Polizei hebt in Polen mutmaßliche Autoschieber aus

20. Juli 2022, 16:25 Uhr

Sie stehlen Luxus-Autos in Deutschland, zerlegen sie in Polen und bauen sie dort mutmaßlich auch wieder zusammen. Autoschieber von Jelenia Góra hatten gerade die Teile von zwölf hochwertigen Audi und Mercedes sowie ein komplettes Wohnmobil auf ihrem Grundstück, als die Handschellen klickten.

von MDR SACHSEN

Die Polizei in Polen hat auf einem Grundstück nahe Jelenia Góra eine mutmaßliche Auto-Hehlerbande festgenommen. Wie die Polizei Sachsen mitteilte, gelang polnischen und deutschen Ermittlern in dem Dorf jenseits der Grenze ein Schlag gegen eine mutmaßliche Autoschieber-Bande.

Zwölf Autos und ein Wohnmobil

Als polnische Polizisten der KMP Jelenia Góra zwischen dem 14. und 15. Juli ein Grundstück in einem Dorf bei Jelenia Góra untersuchten, trafen sie auf drei Männer. Diese waren gerade dabei, einen in Niedersachsen gestohlenen Audi zu zerlegen. Bei den drei Männern und auch dem Werkstattbetreiber, alle im Alter zwischen 27 und 50 Jahren, klickten die Handschellen. Gegen Auflagen wurden die Haftbefehle gegen die Festgenommenen außer Vollzug gesetzt, teilte die Polizei mit. Die weiteren Ermittlungen wegen Hehlerei hat die polnische Polizei übernommen.

Unterstützung der Soko Argus aus Görlitz

Um die Vielzahl der Fahrzeuge und Autoteile zu erkennen, hatte die polnische Polizei die Sonderkommission "Argus" der sächsischen Polizei aus Görlitz um Hilfe gebeten. Diese stellten bei den vorgefundenen Teilen fest:

• ein komplettes Wohnmobil im Wert von circa 51.000 Euro, gestohlen 2021 in Thüringen.
• Autoteile von insgesamt zwölf hochwertigen Fahrzeugen der Marken Audi und Mercedes-Benz.
• Tatorte der Diebstähle lagen zur Mehrheit in Deutschland (acht Fälle) sowie in Polen und Österreich.
• Schwerpunkte der Diebstähle in Deutschland lagen vor allem in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Alle Fahrzeuge wurden den Angaben zufolge zwischen April und Juli 2022 gestohlen.