Illegale Grenzübertritte Sachsen erhöht Fahndungsdruck gegen Schleuser

27. August 2023, 18:33 Uhr

Sachsens Innenminister Armin Schuster will stärker gegen die Schleuser-Kriminalität in den Grenzregionen vorgehen. Er wies die sächsische Polizei an, ab der kommenden Woche den Fahndungsdruck zu erhöhen. Schuster hatte zuvor den polnischen Grenzschutz kritisiert. Dieser halte an der EU-Außengrenze dem Migrationsfluss nicht stand.

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Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) will stärker gegen die Schleuser-Kriminalität in den Grenzregionen vorgehen. Wie das Innenministerium am Sonntag mitteilte, soll ab der kommenden Woche der Fahndungsdruck erhöht werden. Schuster habe die sächsische Polizei angewiesen, noch stärker Präsenz zu zeigen und bei Verdacht auf Straftaten zielgerichtet Kontrollen durchzuführen.

Schleuser gehen immer brutaler vor

Die sächsische Polizei wird dabei mit Einheiten von der Bereitschaftspolizei im Einsatz sein. Zudem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Bundespolizei. Die gemeinsamen Fahndungsgruppen bezeichnete Schuster als Erfolg.

Schwerpunkt in der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität sind laut Schuster die Schleusungen und unerlaubten Einreisen. Die Schleuser gingen immer brutaler vor und nähmen weder auf die Migranten, noch Unbeteiligte oder die Polizei Rücksicht. "Dem lebensgefährlichen Tun der Schleuser müssen wir konsequent entgegentreten", so Schuster.

Polizisten nehmen Personalien von einer Gruppe Migranten auf
Nahezu täglich greift die Polizei in Sachsen illegale Migranten auf. An diesem Wochenende war das unter anderem auch in Pirna der Fall, wo unter den 25 Personen auch zwei Familien waren. Bildrechte: Marko Förster

Kritik am polnischen Grenzschutz

Schuster hatte zuvor den polnischen Grenzschutz kritisiert. Dieser halte an der EU-Außengrenze dem Migrationsfluss nicht stand, sagte der CDU-Politiker MDR SACHSEN. Auch zur deutschen Seite werde nicht genug unternommen, um illegale Grenzübertritte zu verhindern. Vor diesem Hintergrund erneuerte Schuster seine Forderung nach stationären Kontrollen an den Grenzen zu Polen und Tschechien.

In einer Bushaltestelle steht eine Gruppe Migranten, davor sind Polizeiautos
Am Sonnabend haben Schleuser in Burkau eine Gruppe Migranten an einer Bushaltestelle ausgesetzt. Von den Schleusern fehlt jede Spur. Bildrechte: Rocci Klein

13.000 Grenzübertritte im ersten Halbjahr

Die Bundespolizei hat in der ersten Hälfte dieses Jahres bereits rund 13.000 illegale Grenzübertritte nach Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verzeichnet. Im gesamten Vorjahr waren es knapp 21.000 unerlaubte Einreisen.

Auch an diesem Wochenende wurden in Sachsen wieder Dutzende Migranten aufgegriffen. In einem Fall wurden sie in einer Bushaltestelle in Burkau ausgesetzt. Am Sonntagvormittag wurden in Pirna-Neundorf 25 Personen festgestellt, darunter mehrere Kinder.

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Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

MDR (dkö/kbe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 27. August 2023 | 19:00 Uhr

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