Sanierung auf Fichtelberg 20 Meter hoher Energiespeicher für Hotel in Oberwiesenthal

08. November 2022, 06:30 Uhr

Nach fast drei Jahrzehnten kehrt wieder Leben ein ins ehemalige Sporthotel Oberwiesenthal, direkt auf dem Fichtelberg. Eine Chemnitzer Firma will es erneut für Touristen öffnen und setzt dabei auf die Kraft der Sonne. Dafür wurde nun ein riesiger Wärmespeicher für Solarenergie über das Dach ins Bettenhaus eingesetzt. Er reicht bis in den Keller.

Das ehemalige Sporthotel "Aktivist" in Oberwiesenthal war vor der deutschen Wiedervereinigung ein beliebtes Reiseziel im Erzgebirge. Dann musste es schließen und lag mehrere Jahrzehnte lang brach und wurde höchstens noch von Menschen besucht, die verlassene Orte - also "Lost Places" - fotografieren.

Oberwiesenthal im Erzgebirge Sachsen, Blick auf das Sporthotel
Historische Ansicht des Sporthotels Oberwiesenthal. Bildrechte: imago/Arkivi

Solarthermie nach Sanierung

Das soll sich schon bald ändern. Die Chemnitzer Fasa Ag, beziehungsweise ihre Tochterfirma Summit of Saxony, saniert seit diesem Jahr sowohl Hotel als auch das angeschlossene Bettenhaus. Aus dem ganzen Ensemble soll ein Ferien-Komplex entstehen - das Bettenhaus wird zum Appartmenthaus umgebaut, gespeist mit nachhaltiger Sonnenenergie, wie das Unternehmen verspricht. "Das Konzept unserer Firma ist es, Gebäude mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Für das ehemalige Sporthotel in Oberwiesenthal nutzen wir dafür Solarthermie", erklärt Mitarbeiterin Kim Jourjine.

Das Konzept unserer Firma ist es, Gebäude mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Für das ehemalige Sporthotel in Oberwiesenthal nutzen wir dafür Solarthermie.

Kim Jourjine Bauplanerin

Dafür wird Wasser mit Sonnenenergie erhitzt und durch Rohre ins Gebäude geleitet. Dann kann damit geheizt oder Warmwasser aufbereitet werden. Damit auch in der Nacht oder an nicht-sonnigen Tagen Wärme zur Verfügung steht, wird die im Solarwärmespeicher gebunkert.

20 Meter-Gerät übers Dach eingelassen

Ein ebensolches Gerät wurde am Montag per Lastwagen auf den Fichtelberg transportiert. Kim Jourjine, die die Bauarbeiten überwacht, schätzt die Länge des Geräts auf etwa 20 Meter.

"Dabei handelt es sich um die Maßanfertigung einer Firma aus der Schweiz. Wir haben sie heute in unseren Rohbau eingesetzt", sagt Jourjine. Mit einem Kran wurde das riesige Gerät über eine Öffnung im Dach ins Gebäude eingelassen.

Wie die Bauplanerin erklärt, erstreckt sich der Solarwärmespeicher über fünf Etagen und reicht bis in den Keller. Dort wird er dann an die Hausversorgung angeschlossen. Bis dahin sind aber baulich noch einige Schritte zu tun. Wie Jourjine sagt, soll nun noch eine Etage aufs Gebäude gesetzt werden.

"Ziel ist es, die Bauarbeiten bis zum Ende des Jahres 2023 zu beenden", sagt Jourjine.

MDR (sho)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 07. November 2022 | 12:30 Uhr

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