Auf einer Wiese liegt ein toter Python.
Bildrechte: Tierschutzverein Frankenberg/Mike Sonntag

Würgeschlange Python in Langenstriegis offenbar illegal entsorgt

31. Januar 2024, 16:16 Uhr

Spaziergänger haben am Montag im Striegistal im Landkreis Mittelsachsen einen mehr als dreieinhalb Meter langen Python gefunden. Von der Schlange ging keine Gefahr mehr aus, sie war bereits tot. Tierschützer vermuten, dass das Tier illegal gehalten und entsorgt wurde.

Am Montagabend wurde der Tierschutzverein Frankenberg von der Polizei ins Striegistal geholt. Das passiert in der mittelsächsischen Stadt immer dann, wenn es um ein möglicherweise zu rettendes Tier geht.

In der Nähe von Langenstriegis, einem Stadtteil von Frankenberg, hatten Spaziergänger auf einer Wiese einen mehr als dreieinhalb Meter langen toten Python entdeckt. Die Schlange war allerdings bereits tot. Vereinschef Mike Sonntag war entsetzt.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie irgendwo ausgebüxst ist, vermutlich wurde das Tier irgendwo illegal gehalten", sagte er MDR SACHSEN. Diese Schlangen seien meldepflichtig. "Wir haben die Information von der Unteren Naturschutzbehörde, dass keine Schlange dieser Art gemeldet ist", sagte der Tierschützer.

Ein toter Python mit blutendem Maul liegt auf der Ladefläche eines Anhängers.
Der Python war bereits tot, als die Tierschützer im Striegistal eintrafen. Bildrechte: Tierschutzverein Frankenberg/Alexis Sonntag

Illegale Entsorgung vermutet

Da der Fundort in unmittelbarer Nähe zu einer Straße liegt, vermutet Mike Sonntag, dass ein Unbekannter mit dem Auto dort angehalten und die Schlange dort entsorgt habe. "So ein Tier gehört hier nicht in die freie Natur. Man sollte es auf keinen Fall auf diesem Weg entsorgen."

Seit wann der Python schon dort lag, lasse sich nicht genau ermitteln. "Seitlich haben wir eine größere Verletzung festgestellt, ebenso weiter hinten." Eventuell habe ein anderes Tier die Schlange angenagt und aus dem Gebüsch gezogen, sagte Sonntag.

Ein toter Python mit Bissspuren liegt auf der Ladefläche eines Anhängers.
Der Python hatte Verletzungen, die vermutlich von anderen Tieren stammen, die das Aas entdeckt hatten. Bildrechte: Tierschutzverein Frankenberg/Alexis Sonntag

Theoretisch könne so eine Schlange auch einen ganzen Winter überleben, wenn sie zurückgezogen liege, ergänzte Sonntag. "Der Python ist ja wechselwarm und fährt sein System herunter, wenn es kalt wird."

Der Tierschutzverein habe noch am Montagabend die Schlange eingepackt und mitgenommen, sagte Sonntag. "Sie ist jetzt bei uns im Bauhof und wird von einem Entsorger abgeholt."

Die Polizeidirektion Chemnitz ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

MDR (tfr/cgü)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 31. Januar 2024 | 12:30 Uhr

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