Nach Großbrand Insolvenz in Gießerei-Gruppe Gienanth

29. November 2023, 20:27 Uhr

Die Gienanth Gmbh, eine Kerngesellschaft der Gießerei-Gruppe Gienanth, hat am Montag Insolvenz angemeldet. Die Gienanth-Gruppe besteht aus insgesamt neun Gesellschaften, zwei davon in Chemnitz. Die Insolvenz begründet das Gießerei-Unternehmen mit Nachwehen der gestörten Lieferketten während der Corona-Pandemie sowie den in Folge des Krieges gegen die Ukraine gestiegenen Preisen für Rohstoffe und Energie.

Chemnitzer Großbrand belastet ganze Gienanth-Gruppe

Einen Einschnitt habe auch der Großbrand im Chemnitzer Werk im Juni 2023 dargestellt. "Wir waren auf einem guten Weg, die Strukturen und Prozesse in Chemnitz der Gruppe zu ordnen und zu integrieren, um das Werk in Richtung einer schwarzen Null zu führen. Der Großbrand in Chemnitz hat unsere Pläne aber zunichte gemacht", sagte der Geschäftsführer der Gienanth-Gruppe, Torsten Stein.

Durch die Produktionsausfälle und den Verlust an Unternehmensvermögen sei die gesamte Gruppe belastet worden. Deswegen sei die schwere Entscheidung getroffen worden, den Standort Chemnitz nicht wieder aufzubauen.

Arbeitsagentur übernimmt Löhne und Gehälter

Das Insolvenzverfahren soll in Eigenverantwortung erfolgen. Dabei bleibt die Geschäftsführung voll handlungsfähig und kann uneingeschränkt agieren. Allerdings wird sie von einem vom Gericht bestellten Sachwalter beaufsichtigt. Der Insolvenzverwalter Schultze & Braun unterstützt nach Unternehmensangaben beim Aufstellen eines Sanierungsplanes. Bisher betrifft die Insolvenz nur den Hauptstandort in Eisenberg in der Pfalz.

Für fünf weitere Gesellschaften der Gruppe werde aber geprüft, ob ein solches Verfahren ebenfalls in Frage komme, hieß es. Die Löhne und Gehälter der rund 520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Eisenberg sollen über die Agentur für Arbeit gesichert werden.

MDR (sth)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 29. November 2023 | 10:30 Uhr

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