Gerichtsurteil in Chemnitz Versuchter Mord: Mehrjährige Haftstrafen für Steinewerfer von der A72

20. Dezember 2023, 21:51 Uhr

Im sogenannten Steinewerferprozess hat das Landgericht Chemnitz am Mittwoch zwei Männer im Alter von 20 und 23 Jahren wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen. Sie müssen viereinhalb bzw. fünfeinhalb Jahre in Haft. Eine beteiligte Frau bekam zwei Jahre auf Bewährung. Das Trio hatte im Februar 2023 von Autobahnbrücken der A72 zwischen Niederfrohna und Penig Feldsteine, Toilettenschüsseln und einen Gullydeckel geworfen. Mehrere Autos waren dadurch beschädigt worden, eine Frau erlitt einen Schock.

Strafmaß deutlich höher, als von Anklage verlangt

Mit dem Urteil wich der Vorsitzende Richter von der Forderung der Staatsanwaltschaft deutlich nach oben ab. Er sagte, das Leid anderer Menschen habe die Angeklagten nicht "gejuckt". Ihr Vorgehen wertete er als heimtückisch.

Bereits bei der Festnahme im Frühjahr auf frischer Tat hatten Ermittler den Anfang Zwanzigjährigen vorgeworfen, die begrenzte Sicht für Autofahrende durch die Dunkelheit ausgenutzt zu haben. Aufgrund der eingeschränkten Reaktionsmöglichkeiten hätten sie tödliche Kollisionen in Kauf genommen.

MDR (kk/ J. Hene)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 20. Dezember 2023 | 17:30 Uhr

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