Eine Gruppe von Gewerkschaftern demonstriert auf dem Markt in Chemnitz. Eine Frau spricht ins Mikrofon.
Die Verdi-Mitglieder organisierten vor dem Chemnitzer Rathaus eine Protestkundgebung. Bildrechte: MDR/Roland Kühnke

Tarifstreit Warnstreik im Öffentlichen Dienst in Sachsen

10. November 2023, 20:08 Uhr

Die Tarif-Verhandlungen im Öffentlichen Dienst der Länder scheinen festgefahren. Auch in der zweiten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber kein Angebot gemacht. Deshalb mobilisiert die Gewerkschaft Verdi jetzt die Beschäftigten. In Chemnitz gingen die Gewerkschafter am Freitag für ihre Forderungen auf die Straße.

Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitagmorgen mit einem Streik in den Landesbehörden im Raum Chemnitz, Erzgebirge und Mittelsachsen begonnen. Verdi rief die Beschäftigten auf, den ganzen Tag lang die Arbeit ruhen zu lassen. Betroffen von dem Warnstreik sind unter anderem die Technische Universität Chemnitz, die Landesdirektion, mehrere Finanzämter und mehrere Landesämter.

Mit der Arbeitsniederlegung wollen die Beschäftigten die Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst an den Verhandlungstisch zwingen, um ein Angebot in den laufenden Tarifverhandlungen zu unterbreiten.

10,5 Prozent mehr Gehalt

Die Gewerkschaft verlangt 10,5 Prozent mehr Gehalt und wenigstens 500 Euro mehr pro Monat. Im Rahmen der Proteste kam es am Freitagvormittag zu einem Informationstreffen von Gewerkschaftsmitgliedern in Chemnitz. Danach formierte sich ein Protestzug von etwa 50 Menschen durch die Chemnitzer Innenstadt. Auf dem Markt - gegenüber vom Chemnitzer Rathaus - hielten die Gewerkschaftsmitglieder eine Protestkundgebung ab.

In anderen Branchen ist es undenkbar, Top-Beschäftigten ständig befristete Arbeitsverträge anzubieten. In der Wissenschaft ist das jedoch die Regel.

David Jugel GEW-Vize aus dem Bereich Hochschule und Forschung

Etwa 50 Verdi-Mitglieder ziehen mit Plakaten und Transparenten am Karl-Marx-Monument in Chemnitz vorbei.
Die Verdi-Demonstranten zogen auch am Karl-Marx-Monument vorbei. Bildrechte: MDR/Roland Kühnke

Lehrergewerkschaft will auch Schulen bestreiken

Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW in Sachsen, sagte, die Gewerkschaftsforderungen seien angemessen und notwendig für die Kolleginnen und Kollegen, die für eine weltweite Reputation der sächsischen Hochschullandschaft sorgten. Bald werde nicht nur an Hochschulen sondern auch an Schulen gestreikt.

David Jugel, stellvertretender Vorsitzender der GEW Sachsen aus dem Bereich Hochschule und Forschung, fordert bessere Arbeitsbedingungen an den sächsischen Unis und Hochschulen. "In anderen Branchen ist es undenkbar, Top-Beschäftigten ständig befristete Arbeitsverträge anzubieten. In der Wissenschaft ist das jedoch die Regel", kritisierte Jugel.

MDR (mwa)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 10. November 2023 | 06:30 Uhr

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Im Hintergrund sitzt eine Person. Sie ist nicht erkennbar. Im Vordergrund ist ein Mikrofon zu sehen.
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