Tunnel durch Erzgebirge Bahn stellt zwei Varianten für Neubaustrecke Dresden-Prag vor
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25. November 2022, 11:24 Uhr
Die Bahnstrecke Dresden-Prag soll künftig mehr Güterverkehr aufnehmen und den Personenverkehr beschleunigen. Zwei Jahre lang haben Geologen den Untergrund untersucht und anschließend grünes Licht für die weiteren Planungen gegeben. Jetzt hat die Bahn zwei Tunnel-Varianten vorgestellt.
Auf dieser Seite:
- Die Bahn plant seit 2018 eine Neubaustrecke von Dresden nach Prag durch das Erzgebirge und hat dafür zwei Tunnelvarianten favorisiert.
- Mit der neuen Bahnstrecke sollen auch die wichtigen Nord- und Ostseehäfen mit dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer verbunden werden.
- Ende 2024 soll eine der Varianten als Favorit feststehen, dann soll sich der Bundestag mit der Umsetzung beschäftigen.
Die Deutsche Bahn hat zwei Varianten für die Neubaustrecke Dresden-Prag vorgestellt. Wie die Bahn mitteilte, sieht eine Variante einen 2,5 Kilometer langen Tunnel ab Heidenau südlich von Dresden und einen etwa 27 Kilometer langen Tunnel durch das Erzgebirge vor. Eine fast 500 Meter lange Brücke über das Seidewitztal soll die beiden Bauwerke verbinden.
Die Volltunnelvariante startet ebenfalls in Heidenau und verläuft über 30,4 Kilometer nach Tschechien. Hierfür untersucht die Bahn auch, ob die Strecke vor dem Erzgebirgstunnel in Heidenau zwei- oder viergleisig eingebunden werden soll. Die viergleisige Einbindung hätte laut Bahn den Vorteil, dass schnelle Personenzüge langsame Güterzüge vor dem Tunnel überholen können. Dadurch könnte der Zugbetrieb optimaler ablaufen. Für eine zweigleisige Strecke wäre der Eingriff in Heidenau geringer. Im Tunnel sollen die Züge Tempo 200 fahren können.
Bahn: Mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene
Projektleiter Kay Müller erklärte, die bisherige Strecke im Elbtal habe die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. "Die neue Verbindung bietet künftig eine Hochwasser sichere Alternative und schafft die Voraussetzungen, mehr Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern." Zudem verknüpfe die Neubaustrecke die internationalen Verkehrsnetze und verbinde die wichtigen Nord- und Ostseehäfen mit dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer.
Die neue Verbindung bietet künftig eine Hochwasser sichere Alternative und schafft die Voraussetzungen, mehr Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern.
Bis Ende 2024 soll bevorzugte Tunnel-Variante feststehen
Mit der Verbindung sollen sich die Fahrtzeiten für Reisende und den Güterverkehr deutlich verkürzen. Die beiden Städte liegen dann etwa eine Fahrstunde auseinander. Bislang dauert eine Zugfahrt zwischen Dresden und Prag rund zweieinhalb Stunden. Die Vorzugsvariante soll Ende 2024 feststehen und nach Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit entschieden werden, so Kay Müller. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe Kriterienkatalog gegründet. Ist dort die Entscheidung gefallen, wird sich der Bundestag mit der Finanzierung und Umsetzung beschäftigen. Das Genehmigungsverfahren wird sich bis 2028 hinziehen, sodass ab den 2030er-Jahren gebaut werden kann.
MDR (kbe)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Radioreport | 24. November 2022 | 13:00 Uhr
Harka2 am 25.11.2022
In Anbetracht der Tatsache, dass DB-Cargo gar keine Lokomotiven hat, die auf der Trasse fahren dürfen, ist die Ausrede "Güterverkehr" halt doch nur eine Ausrede. Auf der Neubautrasse über den Thüringer Wald ist bis heute noch kein Güterzug gefahren. Die Überholbahnhöfe ersetzen nur die fehlenden Abstellgleise in den Bahnhöfen. Dort parken - wenn überhaupt was da steht - nur Züge der Bautrupps.
O.B. am 25.11.2022
Ich finde es immer wieder seltsam 😉 faszinierend 🤷♂️ wie lange die Planungsphase ist. Man ist ja jetzt schon längere Zeit dabei. Nun weitere 2 Jahre um den Streckenverlauf und die Gleisanzahl festzulegen. Danach wird erst über Geld gesprochen. Baubeginn ist dann nach einem ok, wann? 2030?
Also was der Bericht hergibt scheint es eine sinnvolle und notwendige Sache zu sein. Mal schauen was die Aktivisten dazu sagen.
steka am 24.11.2022
Tolles Projekt. und wenn die notwendigen Kabel nicht tief verbuddelt werden, auch sehr interessant für Kabeldiebe.