Lose Markierung Radweg auf Blauem Wunder in Dresden sorgt wieder für Gesprächsstoff

04. Juni 2024, 16:08 Uhr

Ein großangelegter Verkehrsversuch für mehr Radlersicherheit auf dem historischen Blauen Wunder ist Dresden in nach massiven Protesten im Frühjahr abgebrochen worden. Was geblieben ist, sind Fahrradspuren direkt auf der Brücke. Nun hat sich allerdings deren provisorische Markierung aus gelben Klebestreifen, wie sie sonst an Baustellen verwendet werden, gelöst. Stadtrat Thomas Blümel von den Freien Wählern kritisiert, dass der Fahrradweg samt der gelben Streifen erhalten werden soll und sieht deren Erneuerung als Verschwendung von Steuergeld.

Menschen fahren auf einem Fahrradweg über eine Brücke.
Die gelbe Radmarkierung auf dem Blauen Wunder will die Stadt Dresden erneuern lassen, sobald es die Witterung zulässt. Bildrechte: xcitepress/Finn Becker

Stadt Dresden lässt Markierung erneuern

Die Landeshauptstadt Dresden hat unterdessen angekündigt, dass die lose Markierung bei trockenem Wetter sehr wohl ersetzt werden soll. Der Verwaltung sei das Ablösen von Teilen der Gelbmarkierung bekannt und die zuständige Absperrfirma bereits informiert worden, so die Pressestelle des Rathauses. "Die verkehrsrechtliche Anordnung für das Aufbringen der neuen Gelbmarkierung ist beantragt." Die Markierung soll "bis auf Weiteres" je Richtung einen Fahrradstreifen vom motorisierten Fahrzeugverkehr trennen.

ADFC fordert Radwege über die eigentliche Brücke hinaus

Dem Fahrradklub ADFC in Dresden reicht das nicht. Geschäftsführer Edwin Seifert sagte, die Markierung sollten schnellstmöglich erneuert werden. Er verwies auf eine Petition, die der ADFC vergangene Woche an Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) übergeben hat. Darin fordern mehr als 3.700 Unterzeichner eine dauerhafte und sichere Lösung für den Radverkehr zwischen Loschwitz und Blasewitz. "Wichtiger Bestandteil der Petition ist der Vorschlag, die Fahrstreifen am Körnerplatz so anzupassen, dass Fahrräder und Busse ab der Grundstraße auf einer gemeinsamen Spur Richtung Brücke fahren", so Seifert.

Aber auch nahe des Schillerplatzes müssen sich aktuell Radler und der motorisierte Stadtverkehr wechselseitig einordnen, weil ein Radweg fehlt. Hier könnte laut ADFC eine sogenannte ampelgeregelte Fahrradschleuse den Radverkehr sicherer machen. Was die Fahrrad-Lobby aber ablehnt, ist die gemeinsame Nutzung der Fußwege mit Fußgängern, die auf beiden Seiten der Brücke verlaufen. Auch die Umwidmung eines Fußwegs zu einem Radweg sei keine Option, da die Radlerinnen und Radler an den Brückenköpfen wieder vor dem fließenden Autoverkehr stünden und ausgebremst würden.

MDR (lam)

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