Wandern Unterwegs im Zschonergrund

15. August 2022, 18:00 Uhr

Man muss nicht weit weg fahren, um tolle Dinge zu erleben. Egal ob Seen, Bäder, Spielplätze, Wälder - Sachsen hat viel zu bieten. Nicht weit weg vom Dresdner Stadtkern liegt der Zschonergrund. Genauer gesagt liegt er nördlich vom Stadtteil Cotta und Westlich vom Stadtteil Friedrichstadt. Dort machen wir - zwei Kinder, zwei Erwachsene - uns auf den Weg entlang des Zschonerbachs in Richtung Podemus. Auf geht's!

Was können wir denn heute entdecken? Ja, wir könnten mal wieder zur Zschoner Mühle fahren und durch den Zschonergrund laufen – aber dieses Mal gehen wir eine andere Route: den Zschonergrundweg in Richtung Podemus. Gesagt, getan. Wir packen uns etwas Wegzehrung und Wasser ein, dann geht es los.

Erstmal zur Zschonermühle

Mit dem Auto fahren wir auf der Warthaer Straße und biegen rechts auf die Straße "Am Steinigt". Dann landen wir auf der Straße "Am Zschoner Berg". Kurz vor der Mühle biegen wir rechts auf den "Parkplatz Zschone" ein. Dort suchen wir uns ein schattiges Plätzchen. Das Tagesticket für den Pkw kostet 2 Euro. Ein Caravan-Stellplatz kostet am Tag 12 Euro.


Am Eingang der Mühle begrüßt uns schon ein riesiger Kasper-Kopf. Der Grund: Hier gibt es regelmäßig Puppenspielvorführungen. Toll! Aber das heben wir uns für später auf. Die Kinder freuen sich darauf. Nun geht es los.

Ein facettenreicher Rundweg

Zuerst machen wir uns auf den Weg durch den Zschonergrund - vorbei am Halteschild der DVB. Hierhin kommt man z.B. mit der Buslinie 92.

Dann zeigt uns ein Baum mit einem weiß-grün-weißen Wanderschild den Weg. Wir müssen die Straßenseite wechseln. Den Eingang zum Landschaftsschutzgebiet erkennen wir am entsprechenden Schild.

Was bedeutet Landschaftsschutzgebiet? Im Vergleich zu anderen Schutzgebietskategorien besitzt das Landschaftsschutzgebiet eine eher geringe Schutzintensität. Aufgrund ihrer Vielzahl und teils beachtlicher Größe haben Landschaftsschutzgebiete aber eine wichtige Bedeutung im deutschen Schutzgebietssystem. Zudem können durch die Ausweisung von Landschaftsschutzgebieten von menschlicher Nutzung gesprägte Landschaftsräume erhalten werden, die für Naturschutz und Landschaftspflege von Bedeutung sind, aber nicht die oftmals strengeren Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes erfüllen.

Quelle: Bundesamt für Naturschutz

Erklärt: Naturschutzgebiet vs. Landschaftsschutzgebiet

Landschaftsschutzgebiete sind in der Regel großflächiger und mit geringeren Nutzungseinschränkungen verbunden als Naturschutzgebiete. Landschaftsschutzgebiete nehmen häufig eine Pufferfunktion für Naturschutzgebiete ein. Ein weiterer Unterschied: Das Naturschutzgebiet zielt auf den Schutz einer wenig vom Menschen überprägten Landschaft ab. Das Landschaftsschutzgebiet hingegen soll kultivierte, vom Menschen genutzte Natur schützen. In Naturschutzgebieten sollen menschliche Einflüsse möglichst eingeschränkt bleiben, in Landschaftsschutzgebieten hingegen ist die grundsätzliche Zugänglichkeit ein wesentliches Merkmal.
Quelle: Bundesamt für Naturschutz

Müll nicht im Wald entsorgen!

Am Eingang zum Landschaftsschutzgebiet weist uns ein Plakat darauf hin, was mit ungebetenen Hinterlassenschaften der Besucher passiert: Sie brauchen sehr lange, bis sie wieder aus der Natur verschwunden sind.

Wir folgen dem Weg - links neben uns der Zschonerbach, rechts neben uns eine sattgrüne Wiese - herrlich! Dann stoßen wir auf ein Wehr. Davon gibt es einige hier.

Ab in den grünen Wald - die Ruhe genießen

Die erste Brücke führt uns über den Bach - nun ist der Zschonerbach rechts von uns. Wir staunen über die vielen Steine im Bach und laufen über einige drüber. Viel Wasser trägt der Bach an dieser Stelle nicht. Schnell folgt die zweite Brücke aus Metall. Ein schöner Blick bietet sich entlang des Baches. Oh, was ist das? Ein umgestürzter Baum ist genau zwischen zwei anderen Bäumen gelandet.

Das Gelände ist recht eben – abgesehen von Steinen und Wurzeln, aber das gibt dem Weg seinen Charakter. Dann führt uns der Weg etwas hinauf, bevor es wieder ein Stück bergab geht. Links von uns entdecken wir eine Gruppe, die den Augenblick genießt – mit Yoga! Ja, es ist ruhig hier. Nach einer Kurve kommen wir an eine helle Stelle direkt am Wasser, die zum Abkühlen einlädt. Schnell sind die Schuhe ausgezogen. Wasser, Steine, Sonne und Schmetterlinge – der Natur ganz nah.

Nun folgt die nächste Brücke, dieses Mal aus Stein. Der Weg führt uns vorbei an einer wunderschönen Wiese, die sich durch Tal und Berg zieht. Oberhalb haben es sich Kühe gemütlich gemacht, die im Schatten ihr Gras kauen.

Dann kommen wir wieder in den Wald. Auf unserem Weg begegnen uns nicht viele Wanderer. Es ist wenig überlaufen und sehr angenehm. Der Weg mutet natürlich an und man kann einige abenteuerliche Stellen erkunden. Irgendwann kommen wir an die letzte Brücke auf unserem Weg. Wieder eine aus Metall. Wir biegen nach rechts auf die Brücke. Folgt man dem Weg nach links, kommt man nach Pennrich/Gompitz. Wir haben die Brücke hinter uns und folgen dem Weg rechts neben einer Wiese entlang.

Raus aus dem Zschonergrund

Bisher waren wir dem grünen Wanderschild gefolgt. Nun folgen wir dem weiß-gelb-weißen Wanderschild, denn das führt uns über Podemus zurück zur Mühle. Deshalb folgen wir jetzt dem Pennricher Weg.

Der führt uns heraus aus dem Wald auf einen Feldweg. Links und rechts neben uns liegen weite Felder zum größten Teil abgeerntet. Schaut man nach rechts, blickt man auf Dresden. Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Zwischen den Feldern hindurch, irgendwann an wenigen Häusern vorbei, gelangen wir an eine Straße - die Roitzscher Landstraße. Nun müssen wir im Ort Podemus ein Stück an der Straße gehen.

Kurz nach dem Ortseingang biegen wir rechts ab, um dann gleich wieder links zu gehen. So kommen wir auf den Podemuser Ring. Der führt uns vorbei an "Vorwerk Podemus". Ah, ein Schild! Hier sind wir richtig!

Dem Naturlehrpfad folgen

Nun gelangen wir auf den Naturlehrpfad. Ein sehr schöner Weg, der uns durch Wiesen und an Obstbäumen sowie Sträuchern vorbeiführt. So kenne ich das aus meiner Kindheit und ich liebe es! Den Kühen auf den Wiesen scheint es auch zu gefallen.

Auf dem Rundweg zurück zur Mühle gelangen wir noch durch ein kleines Waldstück. Dann sehen wir schon die Mühle.

Nun gelangen wir zur historischen Hofeinfahrt der Zschoner Mühle. Auf unserm Weg haben wir insgesamt fünf Brücken überquert.

  • Unterwegs waren wir ca. 1,5 - 2 Stunden.
  • Dabei sind wir ca. 5,5 Kilometer gelaufen.

Zum Abschluss: Kaffee, Kuchen, Kasperle

Nun kehren wir ein und gönnen uns etwas! Wie wäre es mit Kaffee, Kuchen, Eis, oder doch etwas Deftigem? Es ist für jeden etwas dabei! Aber Achtung, mitgebrachte Speisen sollten nicht im Hof der Mühle verzehrt werden

Unser Essen genießen wir in dem idyllischen Hof der Mühle. Vor einigen Jahren konnte wir noch im Gasthaus im Mühlengebäude speisen. Doch dort sind Wohnungen entstanden. Die Gaststätte ist Geschichte.

Sachsen Geschichte der Zschoner Mühle

Geschichte der Zschoner Mühle

Erstmals urkundliche Erwähnung fand die Mühle 1570. Das Grundstück soll seit Mitte des 15. Jahrhundert bestehen. Gemahlen wurde hier bis 1916. Danach löste der Gaststättenbetrieb das Mahlen ab.

Öffnungszeiten der Mühlenwirtschaft: aktuell bis Oktober
samstags, sonntags, an Feiertagen & Brückentagen
10:30 - 17:00 Uhr

Nun geht es ins Puppentheater! Heute wird "Findus zieht aus" vorgeführt. Die Vorstellung dauert ungefähr 50 Minuten und kostet 7 Euro für Kinder und 8 Euro für Erwachsene.

In der Zwischenzeit erkunden wir großen Wandersleute das Gelände. Neben einer Gastwirtschaft und einem Puppentheater beherbergt die Zschoner Mühle auch ein Mühlenmuseum, das Führungen anbietet und in dem man nach alter Tradition Brot backen kann. Dafür kann man Termine vereinbahren.

Die Toiletten im Hof der Mühle sind nicht barrierefrei: Die Eingänge zu den Toilettenräumen sind recht schmal und für ein Durchkommen mit Rollstuhl kaum geeignet.

Fazit: Immer wieder gern!

Wir mussten nicht weit fahren, um in der Natur zu sein und mal etwas anderes zu erleben. Unser Weg war an dem Tag nicht überlaufen. Wir hatten alle immer wieder etwas zu entdecken und konnten uns an schönen Dingen, wie dem Bach, den Schmetterlingen, den Feldern und den Kühen, erfreuen. Außerdem lädt die Mühle mit ihrer Hofwirtschaft und dem Puppentheater zur Einkehr ein. Wir kommen gerne wieder!

Das waren unsere Stationen:

Adresse und Anreise

  • Startpunkt: Zschonergrund 2, 01156 Dresden

Öffnungszeiten während der Ferien

  • Rundweg ganzjährig begehbar
  • Mühle im Frühling, Sommer und Herbst geöffnet (aktuell bis Oktober)

Kosten

  • 2 Euro für den Pkw-Stellplatz, 12 Euro für einen Caravan am Tag
  • Geld ausgeben bei Hofwirtschaft, Puppentheater und Mühlenmuseum ist optional

Geeignet für

  • Menschen mit und ohne Kinder
  • Menschen, die gut zu Fuß sind
  • Hunde müssen an der Leine geführt werden (Landschaftsschutzgebiet)

Barrierefreiheit

  • Rundweg nicht mit Rollstuhl befahrbar
  • die Toiletten der Zschoner Mühle sind nicht barrierefrei

Verpflegung

  • Selbstverpflegung auf dem Rundweg
  • Müll unbedingt wieder mitnehmen (keine Müllbehälter vorhanden)

Daran sollte man denken

  • seinen Müll wieder mitnehmen
  • auch sonst nichts hinterlassen, da Landschaftsschutzgebiet
  • nicht von den Wegen abgehen, da Landschaftsschutzgebiet
  • Hunde müssen an die Leine; Hinterlassenschaften mitnehmen!

Wenn man schon mal da ist ...

  • zur Zschoner Mühle gehen, sich umschauen, Platz nehmen und ruhen... und sich etwas gönnen - egal ob Puppentheater, Mühlenmuseum oder etwas Kulinarisches

MDR

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