Falsche Aussage Kindesentführung in Dresden offenbar frei erfunden
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14. November 2023, 10:19 Uhr
Eine Großfahndung nach einem Kind hat am Montag in Dresden Polizei und Einwohner in Atem gehalten - ausgelöst durch die Aussage einer Frau, die eine mögliche Straftat gesehen haben will. Am Abend teilt die Polizei schließlich mit: Die 35-Jährige hat sich den Vorfall ausgedacht und damit einen Polizeieinsatz ausgelöst, an dem 180 Beamte beteiligt waren. Ein anderer Vorfall aus der vergangenen Woche wird noch untersucht.
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Die am Montag in Dresden durchgeführte Großfahndung nach einem Kind ist endgültig eingestellt. Wie die Polizeidirektion Dresden am Montagabend mitteilte, hat es die von einer Zeugin geschilderte angebliche Straftat nicht gegeben. "Im Rahmen der Ermittlungen ergaben sich Zweifel an den Aussagen der Hinweisgeberin", hieß es in einer Mitteilung. Die 35-Jährige habe schließlich eingeräumt, dass es den Vorfall nicht gegeben hat. Es werde die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen die Frau geprüft.
180 Polizisten arbeiten an dem Fall
Die Frau wollte am Montagmorgen beobachtet haben, wie ein Mädchen mit Schulranzen von einem Unbekannten in der Nähe der Gamigstraße bedrängt wurde. Der Mann hielt ihren Schilderungen zufolge das Kind zunächst fest. Kurz habe sich das Mädchen losreißen können und sei weggerannt. Der Mann soll dem Kind gefolgt sein. Sie meldete gegen 9 Uhr ihre Beobachtungen per Notruf bei der Polizei.
Die Polizei leitete daraufhin eine Großfahndung im Stadtteil Prohlis ein. 90 Beamte durchkämmten Wälder und Grünanlagen, 90 weitere Polizisten arbeiteten an dem Fall. Ein Polizeisprecher sagte MDR SACHSEN am Mittag, man nehme die Beobachtungen der Zeugin sehr ernst.
Fährtenhunde und Polizeihubschrauber im Einsatz
Die Beamten fragten die Schulen im Umfeld ab, es waren Fährtenhunde der Polizei im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber war zwischenzeitlich im Einsatz. Doch bis zum Nachmittag lagen weder Hinweise zu einem vermissten Kind noch zu einem möglichen Tatverdächtigen vor.
Zeugen zu Fall vom vergangenen Freitag gesucht
Die Polizei hatte die Hinweise auch deshalb sehr ernst genommen, weil es am vergangenen Freitag einen ähnlichen Vorfall in der Nähe gegeben hat, in dem die Ermittlungen andauern. Dabei war ein Mädchen von einem Unbekannten im Dresdner Süden bedrängt worden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge war die Zwölfjährige auf dem Weg zwischen der Dohnaer Straße und der Schönbergstraße unterwegs, als sie unvermittelt von einem Unbekannten attackiert wurde. Der Mann riss dem Mädchen den Ranzen vom Rücken, umfasste es und zog das Kind in ein Waldstück. Die Zwölfjährige rief laut um Hilfe. Eine ältere Dame wurde auf den Vorfall aufmerksam und eilte dem Kind zu Hilfe, woraufhin der Unbekannte floh.
Der Täter wird als etwa 1,85 Meter groß, mit schwarzer Stoffmaske und schwarzer Kleidung beschrieben. Die Polizei bittet in diesem Fall um weitere Zeugenhinweise.
MDR (lam,dkö)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 13. November 2023 | 12:30 Uhr