Schur der Alpakas auf der Farm in Kleinbobritzsch
Familie Hofmann hat sich 2014 entschieden, sich ein paar Alpakas zuzulegen. Aus dem anfänglichen Hobby ist mittlerweile eine richtige Zucht geworden. Mit Erfolg. Bildrechte: MDR SACHSEN/Konstantin Henß

Schur Der Sommer naht: Neuer Haarschnitt für die Alpakas in Frauenstein

01. Mai 2023, 18:36 Uhr

Matthias und Martina Hofmann sind eigentlich Raumausstatter. Seit 2014 haben sie sich ein Hobby zugelegt, das eine Menge Zeit in Anspruch nimmt: Alpakas. Zu Beginn besaßen sie nur vier der vierbeinigen Rasenmäher. Seitdem wächst die Herde stetig. Aktuell sind es 45 Tiere. Bis die alle geschoren sind, dauert es eine ganze Weile.

Auf dem Hof "Alpaka Glück" der Hofmanns im Frauensteiner Ortsteil Kleinbobritzsch herrscht schon früh reges Treiben, denn heute ist allerhand zu tun. Die Alpakas bekommen ihren "Sommerschnitt". Ein paar Tiere haben die Prozedur schon hinter sich gebracht und grasen auf einer Koppel vor dem Hof. Die anderen stehen im Stall und warten darauf, bis sie an der Reihe sind.

Einigen Vierbeinern sieht man an, dass sie dringend einen Haarschnitt brauchen. Doch die sogenannte Schur ist nicht nur für das Äußere wichtig, weiß Martina Hofmann. Die Alpakas müssen jedes Jahr geschoren werden, damit sie in den Sommermonaten nicht überhitzen.

Schur der Alpakas auf der Farm in Kleinbobritzsch
Mit so vielen Haaren im Gesicht ist eine Rasur dringend notwendig. Bildrechte: MDR SACHSEN/Konstantin Henß

Wir scheren die Tiere meist Anfang April, damit ihnen bei den steigenden Temperaturen nicht zu warm wird. Durch das Scheren kommt wieder Luft und Licht auf die Haut, was für deren Gesundheit gut ist.

Martina Hofmann Raumausstatterin und Alpakazüchterin
Schur der Alpakas auf der Farm in Kleinbobritzsch 3 min
Bildrechte: MDR SACHSEN/Konstantin Henß
3 min

Mo 01.05.2023 17:33Uhr 02:36 min

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Begeisterung sieht anders aus

Zwar wollen die Hofmanns mit der Schur den Tieren nur etwas Gutes tun, doch viele von ihnen sind von ihrem Friseurbesuch nicht wirklich begeistert. Deshalb sind hier eine Menge helfende Hände gefragt. Die Alpakas werden auf einen Schertisch gelegt und dann an Beinen und Kopf festgehalten. Eine dritte Person übernimmt die Schur, entweder mit einer elektrischen Schermaschine oder einer Handschere. Nach etwa 30 bis 40 Minuten ist alles geschafft und das Tier kann wieder zurück auf die Koppel zu den anderen.

Ein Baby Alpaka.
Selbst die Kleinsten müssen zum Friseur. Bildrechte: MDR SACHSEN/Konstantin Henß

Vlies mit unterschiedlicher Qualität

Sofort nach der Schur wird das Vlies, so nennt man die abrasierte Alpakawolle, was bei den Alpakas abrasiert wird, nach Qualität sortiert. Je feiner und dichter das Vlies, umso besser die Qualität. Matthias Hofmann erzählt, dass sich die beste Qualität meist auf dem Rücken der Tiere befindet. Das Vlies von dort wird in den meisten Fällen zu Strickwolle weiterverarbeitet. Vlies mit geringerer Qualität wird zum Beispiel als Füllung für Bettdecken oder Kissen genutzt. Und dann gibt es da noch die richtig guten Vliese. Die können vor der Weiterverarbeitung bei sogenannten "Vlies Shows" eingereicht werden.

Schur der Alpakas auf der Farm in Kleinbobritzsch
So sieht ein komplettes Stück Vlies aus. Bevor es zu einer der zahlreichen Shows geschickt wird, muss es noch sauber gemacht werden. Bildrechte: MDR SACHSEN/Konstantin Henß

Der Goldjunge Alpaca Glück Earl Magic

Bei diesen Shows können Züchter wie die Hofmanns zwar kein Preisgeld gewinnen, dafür aber jede Menge Pokale und natürlich Prestige. Einer, der hier immer wieder abräumt, ist Alpaka Glück Earl Magic. Das Tier ist der ganze Stolz von Martina und Matthias. Er hat in seinem Leben schon einige internationale und nationale Preise für das beste Vlies in seiner Kategorie gewonnen. Am 24. Juni wird er fünf Jahre alt.

Passend dazu feiert Familie Hofmann am selbigen Tag die Einweihung ihres Hofes. Den haben sie nämlich in den letzten Jahren komplett umgebaut und renoviert. Neuerdings gibt es hier auch ein Gästehaus und einen Hofladen.

Ein Mann hat zwei Alpakas an der Leine.
Earl Magic (hier rechts im Bild) ist der ganze Stolz von Matthias und Martina Hofmann. Sie haben die anderen Tiere aber mindestens genauso lieb. Bildrechte: MDR SACHSEN/Konstantin Henß

Reich werden wird Familie Hofmann ihren eigenen Angaben zufolge mit der Zucht zwar nicht, aber dennoch stecken sie jede Menge Herzblut in den Hof und nicht zuletzt ihre zahlreichen Alpakas.

MDR (koh)

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