Traditionsgebäck Kein großer Rummel für die Meißner Fummel
Hauptinhalt
23. Februar 2024, 13:55 Uhr
Die Traditionskonditorei Zieger aus Meißen begeht am Freitag ihr 180-jähriges Betriebsjubiläum. Der Familienbetrieb in fünfter Generation setzt mit dem Gebäck "Meißner Fummel" eine kulinarische Tradition fort, die eng mit der sächsischen Geschichte verbunden ist. Es handelt sich dabei laut Inhaber Dirk Zieger um ein leicht zerbrechliches und mit Luft gefülltes Gebäck, ähnlich einem Luftballon.
Ein betrunkener Kurier ist schuld
"Der Teig für einen Fummel wiegt 80 Gramm und im Inneren befinden sich 2 Liter Luft", sagt Konditormeister Zieger schmunzelnd MDR SACHSEN. Die Legende besagt, dass ein Kurier des sächsischen Kurfürsten August des Starken auf seiner Fahrt von Meißen nach Dresden in mehreren Weinstuben gastierte und ziemlich betrunken in Dresden ankam und von der Kutsche fiel. Um dem Einhalt zu gebieten, forderte der Kurfürst die Meißner Bäckerzunft auf, ein zerbrechliches Gebäck herzustellen. Herausgekommen sind die "Meißner Fummel".
Bei Touristen und Brautpaaren beliebt
Rund 6.000 bis 7.000 Exemplare des speziellen Gebäcks würden jährlich in der kleinen Konditorei in der Meißner Altstadt hergestellt, erzählt Zieger weiter. Die "Fummel" seien vor allem bei Touristen beliebt. Auch Brautpaare, die in der Domstadt heirateten, bekämen als Symbol der Zerbrechlichkeit einen "Meißner Fummel", sagt der Konditormeister.
Für das Jubiläum sei kein großer Rummel geplant. "Wir machen auch aus hygienischen Gründen keine Betriebsführungen", sagt der Meißner Konditormeister. Eine kleine musikalische Umrahmung für Gäste und Besucher sei geplant. Die Konditorei Zieger sei der einzige Betrieb, der diese spezielle kulinarische Tradition fortführt.
MDR (nom)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 25. Februar 2024 | 19:00 Uhr