Grünes Gewölbe Juwelendiebstahl: Polizeitaucher beenden Beweissuche im Berliner Schifffahrtskanal

27. Dezember 2022, 14:36 Uhr

Mitte Dezember sind einige der gestohlenen Juwelen aus dem Grünen Gewölbe wieder aufgetaucht und zurück nach Dresden gebracht worden. Nachdem das Diebesgut teilweise wieder da ist, suchte die Polizei über die Weihnachtsfeiertage nach dem Rest beziehungsweise weiteren Hinweisen im Neuköllner Schifffahrtskanal.

Im Fall des Juwelendiebstahls aus dem Grünen Gewölbe hat die Polizei ihre Suche nach Hinweisen in einem Berliner Schiffahrtskanal beendet. "Wir haben die Suche nun eingestellt", sagte ein Sprecher der Polizei. Etwa 20 Taucher aus Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt hatten am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag den Schifffahrtskanal am Kiehlufer im Bezirk Neukölln abgesucht.

Angaben zu den Hintergründen der Suchaktion machte die Polizei nach Beendigung der Suche am Dienstag jedoch nicht. "Mit Blick auf die Hauptverhandlung können wir keine Details dazu geben, nach was gesucht oder ob etwas gefunden worden ist", hieß es. In einer gemeinsamen Mitteilung der leitenden Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizeidirektion Dresden vom Dienstag heißt es: "Beweisstücke wurden nicht gefunden."

Ein Teil der Juwelen zurück in Dresden

Rund drei Jahre nach dem Einbruch in die Schatzkammer war Mitte Dezember der Großteil der Beute wieder aufgetaucht. 31 Einzelteile aus dem Diebstahl wurden in Berlin sichergestellt und wieder nach Dresden gebracht, wo Expertinnen und Experten die Stücke derzeit untersuchen. Der Rückkehr der Juwelen ging offenbar ein Deal zwischen einem Verteidiger und der Justiz voraus. Offenbar sind die Stücke in einem schlechten Zustand, denn in Summe wurden 21 Schmuckstücke bei dem Diebstahl entwendet, die nun in Einzelteilen wieder aufgefunden wurden.

Unterdessen signalisierte Markus Winzeler, Direktor des Grünen Gewölbes, dass man keine Kopien der gestohlenen Schmuckstücke ausstellen wolle. "Ein Museum, das auf die Aura des Originals verzichtet, wollen wir nicht sein", sagte Winzeler dem Berliner Tagesspiegel. Das Museum sei für das Bewahren von Kostbarkeiten im Original entstanden. Das Grüne Gewölbe erhielt laut Winzeler unmittelbar nach dem Diebstahl Angebote von Goldschmieden für kostenlose Repliken. "Das haben wir abgelehnt, auch weil wir immer die Hoffnung hatten, dass die Garnituren zurückkehren", sagte der Direktor der Schatzkammer.

Diebesgut Grünes Gewölbe: Bruststern und Achselband
Dieser Bruststern und das Achselband gehören zum Diebesgut aus dem Grünen Gewölbe. Bildrechte: Collage MDR/Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD)

Prozess um spektakulären Diebstahl geht im Januar weiter

Ende November 2019 waren aus dem Grünen Gewölbe Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen worden. Die Täter hatten zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen. Der Einbruch in das Museum sorgte international für Schlagzeilen.

In dem Fall müssen sich derzeit sechs junge Männer unter anderem wegen Bandendiebstahls und schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Der Prozess soll am 10. Januar 2023 weitergehen. In diesem Zusammenhang soll laut Museumsleitung auch geklärt werden, wann die gestohlenen Kunstwerke wieder gezeigt werden können.

MDR (ama,sme)/dpa/afp

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 27. Dezember 2022 | 12:00 Uhr

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