Infrastruktur Millioneninvestition für Flughafen Leipzig/Halle
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20. Dezember 2023, 18:54 Uhr
Der Streit um den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle ist noch nicht entschieden. Trotzdem hat der Freistaat Sachsen eine Investition von rund 45 Millionen Euro angekündigt, um die Infrastruktur in Schkeuditz und den angrenzenden Kommunen zu erweitern. Doch die Kritiker besänftigen die Investitionen nicht. Sie befürchten durch den Ausbau des Flughafens einen massiven Anstieg der Lärmbelastung.
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- 45 Millionen Euro will der Freistaat in die Infrastruktur rund um den Flughafen Leipzig/Halle investieren.
- Die Hälfte soll in den Bau von Straßen und Radwegen fließen.
- Derweil geht der Streit um den Ausbau des Flughafens weiter.
Der Freistaat hat am Dienstag Mittel zum Ausbau der Verkehrsinfrastruktur rund um den Flughafen Leipzig/Halle angekündigt. Rund 45 Millionen Euro sind in einer Sonderfinanzierung für Schkeuditz und sieben weitere Kommunen vorgesehen. Damit sollen sogenannte verkehrsverbessernde Maßnahmen und der Bau einer finanziert werden.
Rund 24 Millionen Euro für Infrastruktur
Etwa die Hälfte der Summe ist demnach für den Ausbau von Straßen und Radwegen vorgesehen. Die Radefelder Allee soll vierspurig werden, damit weniger Verkehr durch Schkeuditz fließt. Hier wollen sich nach Angaben der Kommune neue Unternehmen ansiedeln. Auch ein Radweg soll hier angelegt werden. Zwischen Rackwitz und Zschölkau soll es ebenfalls neue Radwege geben. Insgesamt sind nach Angaben des Freistaats 30 Projekte vorgesehen, die in naher Zukunft angegangen werden sollen. Zusätzlich sollen rund 21 Millionen Euro Fördermittel für eine Schwimmhalle fließen. Diese soll am Ortsrand von Schkeuditz gebaut werden.
Ausbau des Flughafens weiterhin offen
Der Ausbau des Flughafens sei aber weiterhin offen. Die Planungen laufen, werden geprüft und überarbeitet. Doch schon jetzt sei die Belastung durch Verkehr und Fluglärm beträchtlich, beklagen Bürgerinitiativen. Wo eines Tages mehr Lkws rollen sollen, brauche es jetzt schon neue Straßen, so Ministerpräsident Michael Kretschmer. "Diejenigen, die betroffen sind, haben den Rechtsanspruch diese Betroffenheit auch ausgeglichen zu bekommen. Das wird stattfinden und das geht auch gar nicht anders. Parallel dazu gibt es meiner Meinung nach diesen Wunsch der Bevölkerung auch von den positiven Effekten mehr zu profitieren."
Diejenigen, die betroffen sind, haben den Rechtsanspruch diese Betroffenheit auch ausgeglichen zu bekommen. Das wird stattfinden und das geht auch gar nicht anders.
Streit geht weiter
Um den geplanten Flughafenausbau wird weiter gestritten. Bürgerinitativen und mit ihnen auch die betroffenen Kommunen befürchten, dass durch die Nachtflüge zusätzlicher Lärm entstehen würde. Peter Richter, Vorstand der IG Nachtflugverbot Leipzig/Halle e.V., blickt daher auch skeptisch auf die Investitionen. Ein neues Schwimmbad sei schön und gut, aber "was hat das mit Lärmschutz zu tun? Sollen die in der Nacht ins Schwimmbad gehen, um ihre Unausgeschlafenheit dort wegzuschwimmen? Wir erinnern die Kommunen daran, bei ihren Einwänden zu bleiben. Denn es kann nicht aufgrund einer Zahlung von Schweigegeld jetzt diese Rücknahme geben."
Nach Angaben des Freistaats plant der Flughafen Leipzig/Halle in den kommenden Jahren seine Infrastruktur für rund 500 Millionen Euro auszubauen, um Wachstumsperspektiven insbesondere für den Frachtverkehr zu schaffen. Damit einhergehend sei auch eine Zunahme des Personen- und Wirtschaftsverkehrs im Umfeld des Flughafens zu erwarten.
MDR (ltt)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 19. Dezember 2023 | 19:00 Uhr
