Viele Menschen auf einer Wiese mit Hunden.
Zum ersten Mal hat es ein Bark Date in Leipzig gegeben. Das Speeddating für Hunde soll künftig regelmäßig stattfinden, sagen die Organisatoren. Bildrechte: MDR/Philipp Brendel

Speeddating für Hunde Bark Date in Leipzig: Liebe auf den ersten Wuff

25. März 2024, 12:09 Uhr

Im Internet gibt es eine Unmenge an Inseraten, in denen Hunde angeboten werden, die ein neues Zuhause suchen. Doch in der Masse gehen viele Vierbeiner unter. Mit Bark Date sollen sich Mensch und Hund persönlich kennenlernen und beschnuppern können. Erstmals in Köln veranstaltet, hat das Speeddating für Hunde erstmals in Leipzig stattgefunden.

Rund 100 Menschen und 17 Hunde tummeln sich auf einer Wiese. So voll ist die Hundewiese im Leipziger Rosental eigentlich sonst nie. Doch zum ersten Bark Date am Sonntag ist hier großes Beschnuppern von Mensch und Vierbeiner angesagt. "Hier können Hunde, die ein Zuhause suchen, Interessenten kennenlernen. Das ist wie eine Art Speeddating", sagt Mitorganisatorin Nell Kohlmann.

Tierheime oder Pflegestellen stellen hier Hunde vor, von denen manche seit Jahren ein neues Zuhause suchen, erklärt die Ehrenamtlerin. "Wir sind keine Vermittlungsorganisation. Die Vermittlung läuft dann über die Tierschutzvereine oder die Tierheime", erklärt die 26-Jährige. Wer Interesse an einem der Schnüffelnasen hat, meldet sich bei der entsprechenden Vermittlungsstelle. Die leite alles Weitere in die Wege.

Feuer und Flamme für rumänische Hündin

Große und kleine Hunde, manche mit kurzem, manche mit ganz zotteligem Fell sind auf der Leipziger Hundewiese. Sie tragen rote Halstücher am Hals. Darauf steht "Adopt me" - adoptiere mich. Celine Rillig ist schon Feuer und Flamme für Mischlingshündin Eva. "Ich finde Eva ganz toll, weil sie super niedlich ist und noch klein. Ich glaube, das würde ganz gut passen. Sie ist ein bisschen ein Wirbelwind", sagt die 23-Jährige. Die Studentin sucht einen Hund, dem sie noch vieles beibringen kann.

Eine junge frau füttert einen Hund.
Celine Rillig aus Leipzig findet Hündin Eva richtig süß. Vielleicht kommen die beiden zusammen. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Hund aus Tötungsstation gerettet

Mischlingshündin Eva sei gerade einmal fünf Monate alt, erzählt Tabea Münzel, die die Hündin bisher versorgt. "Eva wurde auf der Straße in Rumänien aufgelesen, bis sie zu mir in die Pflegestelle kam", sagt die Bornaerin. Auch Hündin Bonny kommt aus Rumänien, erzählt Hundemama Marika Platz. "Sie kommt dort aus einer Tötungsstation." Wenn Hundebesitzer ihre entlaufenen Hunde nicht rechtzeitig abholten, würden sie in diesen Einrichtungen nach einer bestimmten Zeit getötet, erzählt die 37-Jährige.

Eine frau streichelt einen Hund.
Bonny lebt derzeit bei Marika Platz aus Weimar. Die Hündin aus Rumänien soll vermittelt werden. Bildrechte: MDR/Konstantin Henß

Bonny habe Glück gehabt, denn über den Verein "Pro Dog Romania" sei die etwa fünf Jahre alte Hündin nach Deutschland zu Marika Platz gekommen. Bonny versteckt sich ab und zu hinter Hundemama Marika. "Hier ist viel Trubel, deswegen ist sie noch ein bisschen schüchtern. Aber sie ist eine ganz tolle Hündin", sagt die Weimarerin verständnisvoll. Sie streichelt Bonny sanft über den Kopf.

Erinnerung an den geliebten Hund

Mandy Kruschewski, ihr Mann Silvio und Tochter Marlene lassen sich von Spitzmischlings-Dame Ida die Hände ablecken. Mandy Kruschewski hat für einen kurzen Moment Tränen in den Augen: "Wir mussten unseren Hund vergangenes Jahr mit 16 Jahren einschläfern lassen." Deswegen suche die Familie aus Leipzig einen neuen Gefährten auf vier Pfoten. "Mir ist sympathisch, dass Ida so ruhig ist", sagt Mandy Kruschewski. Tochter Marlene lächelt, währen die schwarze Hündin streichelt: "Sie hat so süße Fledermausohren."

Eine Familie schaut sich einen Hund an.
Die kleine Ida hat es Familie Kruschewski aus Leipzig angetan. Bildrechte: MDR/Philipp Brendel

Chemie zwischen Hund und Mensch muss stimmen

Auch Katja und Michael Vorsatz mit Sohn Theo finden Ida niedlich. Die Hündin staubt immer wieder mal ein Leckerli bei Katja Vorsatz ab. "Ich finde das Bark Date echt gut, weil in den Tierheimen ist das Kennenlernen schwieriger", sagt die Leipzigerin. Ihr sei es wichtig, dass die Chemie zwischen Mensch und Vierbeiner passt: "Das muss stimmen. Aus Mitleid sollte man sich keinen Hund holen."

Ein Mann, eine Frau und ein Kind füttern einen Hund.
Bei Katja und Michael Vorsatz und Sohn Theo kann Ida immer mal ein Leckerli abstauben. Bildrechte: MDR/Philipp Brendel

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MDR (phb/koh)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 24. März 2024 | 19:00 Uhr

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