Baumfällen mit Motorsäge
Im Universitätsklinikum Leipzig wurden im vergangenen Monat vermehrt Männer mit abgesägten Fingern behandelt. Bildrechte: imago/Panthermedia

Leipzig Abgesägte Finger: Mit Wintereinbruch mehr Fälle an Uniklinik Leipzig

26. Januar 2023, 05:33 Uhr

Mit der Energiekrise und den gestiegenen Heizkosten werden alternative Heizmethoden attraktiv. Zum Beispiel wird der heimische Kamin öfter mit Holz bestückt. Beim Holz schlagen oder sägen kommt es hin und wieder zu Unfällen.

Ärztinnen und Ärzte in Leipzig haben im vergangenen Monat deutlich häufiger Patienten behandelt, die sich Finger abgesägt hatten. Mit Wintereinbruch sei die Zahl abgetrennter Fingerendglieder rapide angestiegen, sagte der Bereichsleiter Plastische, Ästhetische und Spezielle Handchirurgie an der Uniklinik in Leipzig, Stefan Langer. Auf einmal hätten viel mehr Menschen als sonst Feuerholz schneiden wollen, um durch die Nutzung des eigenen Kamins Energie zu sparen.

Verletzungen durch falsche Routine und Unachtsamkeit

In Leipzig seien im Dezember insgesamt zwölf Fälle gezählt worden, erklärte die Klinik. "Es waren ausschließlich Männer in der Altersgruppe 50 plus, oft Familienväter mit Haus, die eigentlich wissen, was sie tun, sich aber meist durch Unachtsamkeit oder falsche Routine eine schwere Handverletzung zuzogen", sagte Langer. Sie verwendeten überwiegend Kreissägen, Tischkreissägen und Motorsägen. In einem Fall wurde mit einer Axt gearbeitet.

Wer sich beim Sägen ein Fingerglied abtrennt, sollte nicht in Panik verfallen, sagte Langer. "Erst einmal möglichst einen antiseptischen Verband, Schmerzmittel und dann zur Notaufnahme." Im Krankenhaus werde dann versucht, so viel Fingerlänge wie möglich und somit die Fähigkeit der Hand zu erhalten.

MDR (ama)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 25. Januar 2023 | 17:30 Uhr

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