Erfurter Kreuz CATL und Fraunhofer-Institut starten Testphase für Batterieforschung
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01. Oktober 2024, 20:47 Uhr
Im Batterietestzentrum von CATL werden Zellen und Module in sogenannten Klimakammern unter verschiedenen Umgebungsbedingungen wie Temperatur oder Luftfeuchte untersucht. Dadurch können die Auswirkungen auf die Lebensdauer erforscht werden. Das gemeinsame Projekt mit dem Fraunhofer-Institut läuft noch bis 2027.
Ein gemeinsames Forschungsprojekt von Batteriehersteller CATL und vom Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) nimmt Fahrt auf. Eine größere Testphase mit Batteriezellen sei jetzt am Gewerbegebiet Erfurter Kreuz gestartet worden, sagte der Projektleiter vom IKTS, Hannes Fiedler. Zuvor wurde eine spezifische Messeinrichtung für Batteriezellen entwickelt. Der Projekt trägt den Titel "BattForce".
Übergeordnetes Ziel sei es, herauszufinden, unter welchen Bedingungen Batteriezellen eine möglichst lange Lebensdauer haben. Zellen und Module werden dabei in sogenannten Klimakammern unter verschiedenen Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchte oder Lade- und Entladezeiten untersucht. Die gewonnenen Daten werden analysiert und ausgewertet. Dadurch können die Auswirkungen auf die Lebensdauer erforscht werden. Das vor knapp einem Jahr gestartete Nachfolgeprojekt läuft noch bis 2027 und wird vom Land gefördert.
Zustände der Batterien werden erforscht
Laut dem Unternehmenssprecher Caspar Spinnen kann die in den vergangenen Monaten entwickelte Messeinrichtung dabei helfen, etwa die Ausdehnung und die Verformung der Batterien während der Tests zu prüfen. Die jetzt gestartete größere Testphase soll mehrere Monate andauern. Die Kooperation zwischen CATL und dem IKTS startete 2020 mit dem Vorgängerprojekt "BattLife". Laut Fiedler sei dabei unter anderem Equipment für das Testzentrum aufgebaut und digitalisiert oder etwa Modelle für die Prognose der Lebensdauer erstellt worden.
Die Laborräume des Testzentrums befinden sich unter dem Werk des Batterieherstellers CATL am Erfurter Kreuz. Auf einer mehrere tausend Quadratmeter großen Fläche stehen unter anderem über 200 Klimakammern, in denen Batteriezellen und -module auf die unterschiedlichen Parameter getestet werden. Dort werden sie etwa laut dem Testingenieur Stefan Gehler Temperaturen zwischen minus 40 und 100 Grad Celsius ausgesetzt. Daneben gebe es etwa auch Maschinen, die Kühlsysteme in E-Autos simulieren.
Testzentrum von Fraunhofer
Das IKTS betreibt am Erfurter Kreuz das Batterie-Innovations- und Technologie-Center (BITC) und ist mit insgesamt acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Ingenieurwesen und Maschinenbau am Forschungsprojekt beteiligt.
Neben der Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut werden die Laborräume von CATL auch für Tests für Kunden aus Europa genutzt. Dort werden zum einen Zellen getestet, die sich in Vorserie oder bereits in Produktion befinden, sowie Zellen, die Fehler aufweisen. Das Unternehmen besitzt am chinesischen Hauptstandort Ningde ein weiteres Testzentrum. Dort werden den Angaben nach Kunden aus dem asiatischen, amerikanischen sowie aus dem globalen Raum betreut.
MDR (wdy/sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. Oktober 2024 | 20:00 Uhr
Kulturhauptstaedter vor 1 Wochen
Gut dass die Batterieforschung weiter geht. Es gibt noch viel Potenzial zu erschließen, sowohl bei denen mit Lithium/Kobalt/Mangan/Nickel als auch bei LFP-Akkus. Vielleicht holen wir uns den Vorsprung von den Chinesen mal zurück!?
unverbesserlicher Realist vor 1 Wochen
Deshalb käme im Moment nur ein Leasingmodell in Frage. Die Unsicherheit bezüglich Akku-Alterung und damit verbunden der wahrscheinlich überdurchschnittlich hohe Verlust beim Wiederverkauf sind absolute No-Gos für mich in dieser Beziehung. Dann lieber leasen und nach 2 Jahren die Marktlage neu bewerten.
nur am Rande: zu Hause laden in der schönen Jahreszeit wäre für mich kein Problem. PV-Anlage mit knapp 20 kWp ist vorhanden.
VivaLaNix vor 1 Wochen
Ein großes, wenn nicht sogar das größte Hindernis, sind die Preise für 1 kWh, bzw. Roaminggebühren an öffentlichen Ladepunkten. Alles über 59 ct/kWh ist zu teuer und ist nicht zu begründen. Man muss derzeit doch einiges an Recherche betreiben und viele Ladekarten/Apps haben, wenn man nicht zu viel bezahlen will. Andererseits kann man bei elektrischer Energie im Vorfeld recherchieren, was wo wie viel kostet. Bei Sprit ändert sich das je in kurzen Zeitabständen. Das kartellartige Geflecht der CPOs (Charge Point Operator) muss beseitigt werden. Dazu müsste das Kartellamt aber mal etwas tun und nicht maximal Pressemeldungen veröffentlichen...