Luftaufnahme CATL-Werk
Mit Beginn des Spatenstichs 2019 ist auf dem Gelände am Erfurter Kreuz ein riesiger Hallenkomplex entstanden. Bildrechte: CATL/Paul-Philipp Braun

Erfurter Kreuz Güterbahnhof in Arnstadt wird vorerst nicht umgebaut

18. Januar 2023, 02:08 Uhr

Der Güterbahnhof in Arnstadt wird vorerst nicht zu einem Logistikzentrum ausgebaut. Der chinesische Batteriehersteller CATL und DB Cargo konnten sich nicht auf passende Transportmengen einigen.

Der geplante Umbau des Güterbahnhofs in Arnstadt zu einem Logistikzentrum ist ausgebremst worden. Wie die Thüringer Ministerien für Wirtschaft und Infrastruktur mitteilten, kam eine benötigte Einigung zwischen dem chinesischen Batteriehersteller CATL und DB Cargo nicht zustande.

Keine Einigung bei Transportmengen

DB Cargo hatte von CATL bestimmte Gütermengen gefordert, um das Projekt wirtschaftlich umsetzen zu können. Die zugesagten Mengen hätten jedoch nicht ausgereicht. "Trotz intensiver Verhandlungen in den letzten Wochen und Monaten ist es letztlich nicht gelungen, die Zusagen von CATL und die Erwartungen der DB Cargo zu den garantierten Transportmengen in Übereinstimmung zu bringen", erklärte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD).

Er gehe aber davon aus, dass mit einem Ausbau des CATL-Werks auch die Frage der Errichtung des Güterverkehrsterminals am Erfurter Kreuz neu bewertet werden könne. Entscheidungen dazu würden aber wohl nicht mehr in diesem Jahr fallen.

Großkontrolle in CATL-Werk

CATL betreibt am Erfurter Kreuz, dem größten Gewerbegebiet in Thüringen, eine Lithium-Ionen-Batteriefabrik. Erst vor einer Woche hatten rund 250 Beamte von Polizei und Zoll das Gelände wegen des Verdachts von Schwarzarbeit, illegalem Aufenthalt und gefälschten Einreisedokumenten einer Großkontrolle unterzogen. Dabei wurde lediglich ein Verstoß festgestellt. In dem Werk arbeiten nach Angaben des Zolls rund 1.500 Personen, etwa 400 davon sollen aus China kommen.

MDR (cfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 17. Januar 2023 | 19:00 Uhr

4 Kommentare

Harka2 am 18.01.2023

@Quantix
Das Werk stellt die Radsätze für Eisenbahnwagen her, da wundert der Gleisanschluss nicht. Es ist der letzte von ursprünglich dutzenden auf der Stichstrecke.

Quantix am 18.01.2023

"Ungenutzt" ist falsch. Metalllieferungen ins Werk von Gonvarri werden per Zug ausgeführt. Da gab es sogar mal einen Unfall auf dem Anschlussgleis.

Das die Auslastung verbesserungswürdig ist, darüber muss man aber nicht streiten.

Ralf G am 18.01.2023

In einem Bericht der ARD über den Güterverkehr der Bahn war zu erfahren, dass es sich wegen fehlender Netzkapazitäten eher um ruhenden Verkehr handelt. Der Ausbau des Schienennetzes wird, nach bisherigen Erfahrungen, Jahrzehnte dauern, falls es in wenigen Jahren überhaupt noch nötig ist.
Die schon einsetzende Drosselung und Abwanderung der Industrie könnte den Ausbau von Verkehrswegen überflüssig machen.

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