Wirtschaft Triebwerkwartungsfirma N3 baut Werk am Erfurter Kreuz deutlich aus

23. Februar 2024, 15:27 Uhr

Am Erfurter Kreuz ist der erste Spatenstich für den Ausbau des N3-Wartungsbetriebs für Flugzeugmotoren gesetzt worden. Die Tochtergesellschaft von Lufthansa und Rolls-Royce will in ihren Standort bei Arnstadt 150 Millionen Euro investieren. Ziel ist, die Kapazitäten zu verdoppeln.

Von einem Aushängeschild für den High-Tech-Standort Thüringen hat Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) beim Baustart gesprochen. Lufthansa Technik und Rolls-Royce erweitern hier ihr Thüringer Werk für die Wartung von Flugzeugtriebwerken.

Nicht nur die Werkshalle soll um 6.000 Quadratmeter vergrößert werden, auch die Reinigungsanlage für die einzelnen Bauteile der großen Triebwerke wird erweitert.

Mehrere Menschen stehen bei einem Spatenstich nebeneinander.
Seit einigen Wochen rollen schon die Bagger über das Werksgelände. Am Freitag startete mit einem symbolischen ersten Spatenstich offiziell der Ausbau der Produktionshalle. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

Investiert wird auch in die Aufbereitungsanlage für Abwasser - so soll der Verbrauch von Frischwasser um bis zu 90 Prozent reduziert werden. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird es mehr Parkplätze geben, neue Büros und eine größere Kantine.

Sowohl die Erweiterung der Reinigungsanlage als auch der Anbau an die bestehende Werkshalle sollen bei laufendem Betrieb bis Frühjahr 2025 fertiggestellt werden. Voraussichtlich im Herbst startet dann der Bau des neuen Logistik-Komplexes.  

Wartungsbedarf bei Triebwerken steigt

Mit der Investition reagiert N3 nach eigenen Angaben auf einen steigenden Wartungsbedarf bei Triebwerken, wesentlich bedingt dadurch, dass sich der globale Flugverkehr nach der Corona-Pandemie schnell wieder erholt habe. Derzeit setzt N3 etwa 150 Flugzeugmotoren pro Jahr von über 50 internationalen Fluggesellschaften instand. Durch die Erweiterungspläne soll die Kapazität pro Jahr auf 250 Motoren anwachsen.

Die Zahl der Beschäftigten werde in den kommenden Jahren von aktuell etwa 950 auf 1.200 Fachkräfte steigen. Dafür sollen neue Beschäftigte nicht nur aus Thüringen, sondern aus der ganzen Welt angeworben werden. Schon jetzt arbeiten Menschen aus mehr als 20 Nationen im Unternehmen. "Es ist ein internationaler Weg den wir gehen wollen und auch müssen", sagte Geschäftsführer Stefan Landes.

Eine Wartungshalle für Flugzeugmotoren in Arnstadt.
N3 ist nach Unternehmensangaben ein wichtiger europäischer Standort im weltweiten Instandhaltungsnetzwerk für Rolls-Royce-Flugzeugmotoren. Bildrechte: MDR/Lisa Wudy

Insgesamt sollen rund 150 Millionen Euro in den Thüringer Standort investiert werden. N3 ist nach Unternehmensangaben ein wichtiger europäischer Standort im weltweiten Instandhaltungsnetzwerk für Rolls-Royce-Flugzeugmotoren. 

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MDR (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 23. Februar 2024 | 19:00 Uhr

8 Kommentare

camper21 vor 8 Wochen

to227, sehr geehrter User, in diesem Forum kritisieren wir die da oben, die da oben sind Politiker, Vermieter und Unternehmer. Wir lassen an denen kein gutes Haar, das Glas ist immer halb leer. So bekommen Sie nie mehr als 2 gefällt mir.

to227 vor 8 Wochen

Die Arbeitskräfte kommen nicht alle aus dem Ausland, die Belegschaft ist international bunt gemischt mit einem guten "deutschen" Anteil. Ich selbst hatte eine Thüringer Kollegin, deren Lebensgefährte als TL bei N3 beschäftigt ist; meine Schwester gab um 2007 herum dem Sohn eines Schotten Nachhilfe, der in Weimar auf die internationale Schule ging und vor einiger Zeit hat ein junges Pärchen aus Baden-Württemberg meiner Familie das Haus meiner verstorbenen Großmutter in Arnstadt abgekauft.

Ralf G vor 8 Wochen

Maennlein - So erstaunlich ist die Investition gar nicht. Wartung braucht vergleichsweise wenig Energie und die Arbeitskräfte holt man aus dem Ausland.
Die optimale Lage in Hinsicht auf die Logistik dürfte auch eine Rolle spielen.

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