Bahnverkehr Thüringen: Zusätzliche Züge auf vielbefahrenen Strecken im Gespräch
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21. August 2023, 12:52 Uhr
Auf viel genutzten Bahnstrecken in Thüringen könnten bald mehr Regionalzüge verkehren: Das Infrastrukturministerium verhandelt darüber mit dem Betreiber Abellio. Zum Einsatz kommen könnten ungenutzte Neufahrzeuge.
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Auf vielbefahrenen Bahnstrecken in Thüringen könnten bald mehr Nahverkehrszüge rollen. Wie die Ostthüringer Zeitung schreibt, verhandelt das Land mit dem Eisenbahnunternehmen Abellio über zusätzliche Züge. Ähnliche Verhandlungen führt Abellio mit Sachsen-Anhalt.
Die Züge sollten zwischen Saalfeld und Halle, zwischen Erfurt und Halle oder auch zwischen Nordhausen und Kassel eingesetzt werden. Nach Angaben des Thüringer Infrastrukturministeriums geht es in den Gesprächen darum, wie die Fahrzeuge finanziert und in Betrieb genommen werden sollen. Abellio befährt in Sachsen-Anhalt und Thüringen zahlreiche Regionalbahnverbindungen.
300 statt 225 Sitzplätze
Nach übereinstimmenden Informationen der OTZ und aus Eisenbahnerkreisen könnten Neufahrzeuge zum Einsatz kommen, die einst für die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gebaut, von diesen aber nicht abgenommen wurden. Es handelt sich um sechsteilige Triebzüge vom Typ Bombardier Talent 3, deren Vorgängerbaureihe Talent 2 Abellio in Thüringen und Sachsen-Anhalt als Drei- und Fünteiler bereits einsetzt. Die Talent 3 hätten 300 Sitzplätze - 75 mehr als die Talent-2-Fünfteiler.
Andere Zulassung in Deutschland
Die Züge waren von den ÖBB wegen Zulassungsproblemen nicht abgenommen werden. In Deutschland sind sie zugelassen - für Tempo 140. Die Fahrzeuge stehen auf der Insel Rügen im ehemaligen Fährhafen Mukran, dessen Gleisanlagen als Abstellanlage für nicht genutzte Bahnfahrzeuge genutzt werden.
MDR (seg/gh/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. August 2023 | 13:00 Uhr
MDR-Team vor 38 Wochen
Hallo, wir haben beim Eisenbahn-Bundesamt nachgefragt: Die Europäische Eisenbahnagentur ist für die Genehmigung von Fahrzeugen zuständig, wenn diese in mehr als einem EU-Land eingesetzt werden sollen. Dies war bei dem Auftrag für Österreich der Fall, weil der Zug auch eine Zulassung für Deutschland und die Schweiz erhalten sollte. Wenn der Einsatz auf einen Mitgliedsstaat beschränkt bleibt, hat der Antragsteller (in diesem Fall der Hersteller) die Wahl und kann auch zur nationalen Genehmigungsbehörde gehen. Dies hat Bombardier getan. Warum der Antrag hier durchging, haben wir nicht final klären können. In österreichischen Medien war nur von "Softwareproblemen" die Rede, die die Dreiländerzulassung verhindert hätten. Wir können nur vermuten, dass eine nationale Zulassung weniger anspruchsvoll ist als eine internationale.
tdnp vor 39 Wochen
Da steht "die Firma aber keine Zulassunng von der Europäischen Eisenbahnagentur erhalten hat" (Rechtschreibfehler zwecks korrektem Zitieren übernommen).
Die Firma ÖBB wird nicht gemeint sein, die fahren in D ja schon lange.
Die Firma Bombardier eher auch nicht.
Da geht es sicher um irgendwelche Bürokratismen, interessant wäre es trotzdem.
Bernd_wb vor 38 Wochen
welche Strecken übernimmt Abelio neu?