Verkehr Protest mit etwa 300 Fahrzeugen in Erfurt - Verkehr stundenlang beeinträchtigt
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25. Januar 2024, 18:26 Uhr
Mit lautem Hupen sind am Donnerstag Autos, Transporter und Traktoren durch Erfurt gefahren. Ihr Ziel: die Gothaer Straße. Die Demonstration vor dem MDR-Landesfunkhaus zielte auf ganz unterschiedliche Themen. Der Bauernverband distanzierte sich von der Kundgebung.
In Erfurt haben am Donnerstag mehrere Hundert Menschen mit einem Fahrzeugkorso demonstriert. Die Polizei sprach gegen 12 Uhr von etwa 500 Teilnehmern - und von mehr als 300 Fahrzeugen, darunter Traktoren, Lkw und Transporter. Diese hatten in der Gothaer Straße zwischen Messe, MDR-Landesfunkhaus und Egapark zeitweise mehrere Fahrspuren blockiert.
Protest mit verschiedenen Anliegen
Der Protest zielte auf verschiedene Themen. Plakate und Reden richteten sich unter anderem gegen die Ampel-Regierung, gegen die aktuelle Agrar-, Außen- und Innenpolitik, gegen die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, für eine Stärkung der Wirtschaft und für Frieden in Europa. Laut Polizei beteiligten sich unter anderem Handwerker, Logistikfirmen und Landwirte. Auch mutmaßliche Reichsbürger und Rechtsextremisten nahmen nach Recherchen von MDR THÜRINGEN an der Kundgebung teil.
Bauernverband geht auf Distanz
Der Thüringer Bauernverband distanzierte sich in einer Mitteilung "vehement" von dem Protest am Donnerstag. Er sei weder Anmelder noch habe er zu einer Teilnahme aufgerufen. Es handele sich daher nicht um einen der bisherigen "Bauernproteste".
Wegen der Demonstration mussten sich Pendler auf Verkehrsbehinderungen einstellen - auch außerhalb der Landeshauptstadt. Viele der Demonstranten waren am Morgen in Konvois nach Erfurt gefahren, etwa aus Kornhochheim (Kreis Gotha), Stadtroda (Saale-Holzland-Kreis) und Hohenfelden (Kreis Weimarer Land).
Gothaer Straße in Erfurt teils gesperrt
Die Gothaer Straße blieb zwischen der Wartburgstraße und Egapark stadteinwärts voll gesperrt. Der Verkehr nach Erfurt wurde über die Binderslebener Landstraße umgeleitet. Auch die Straßenbahnschienen wurden freigehalten.
Verkehrsbehinderungen auch in Jena
Aufgrund der Fahrzeug-Korsos mussten auch Verkehrsteilnehmer auf der B7 zwischen Jena und Erfurt und auf den Zufahrtsstraßen nach Erfurt mit Staus und Wartezeiten rechnen.
Im Jenaer Stadtgebiet gab es am Donnerstagmorgen ebenfalls Behinderungen im Straßenverkehr, aber auch beim öffentlichen Nahverkehr. Ein Fahrzeug-Korso war über die Stadtrodaer Straße und B88 nach Jena gefahren. Von dort ging es weiter zur B7.
Die Kundgebung in Erfurt löste sich am frühen Nachmittag auf.
MDR (jn/jhi/mm)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 25. Januar 2024 | 19:00 Uhr
xxy21 vor 32 Wochen
Lesen Sie doch Ihren Text einfach selbst: 1/4. Selbst wenn sich die Mehrheit dieser Stadtbewohner da wiederfinden sollte, dann gibt es noch 3/4 auf dem Land. Sie können das verstehen, müssen es selbstverständlich nicht. Aber dann auch nicht wundern, wenn Fahrer ländlicher Arbeitsfahrzeuge ihre saisonbedingte Freizeit nutzen, um auf den Schlamm zu hauen.
Ich freue mich auf den Frühling, wenn "die Bauern und Handwerker" wieder Gelegenheit zur Arbeit haben.
Atze71 vor 32 Wochen
@MarvinS .... "rechte Verschwörungstheotetiker" ... kennen Sie die Leute persönlich. Oder ist das bei Ihnen schon jeder der die Regierung kritisiert? Ihr Post geht schon in Richtung Hetze!
maulwurf vor 32 Wochen
Siehe den dazugehörigen Beitrag: Bauernverband distanziert sich von dieser Demo. Das sind wahrscheinlich die Landwirte, die wirklich arbeiten und nicht schwurbeln. Verbandschef Wagner war dieser Tage in einer Südthüringer Zeitung zu lesen mit der Aussage, dass es wahrscheinlich im Frühjahr eine Pause bei den Demos geben werde, weil man auf dem Feld zu tun habe. Das sagt wohl alles über einen Unterschied zwischen Protestlern, die echt Probleme haben und denen, die vor allem Bambule machen.