Mehrere Traktoren stehen in der Zufahrt zu einem Unternehmen.
Mehrere Traktoren hatten Zufahrten blockiert. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Landwirte Bauern beenden Protest in Gera - Blockaden in Rudolstadt geplant

17. Januar 2024, 15:27 Uhr

In Gera haben Landwirte ihren Protest gegen die geplanten Kürzungen im Agrarbereich vorerst beendet. In einem Gewerbegebet hatten sie seit Montag mehrere Zufahrten von Unternehmen blockiert und so die Auslieferung von Waren verhindert. Mit Behinderungen müssen Verkehrsteilnehmer am Donnerstagmorgen in Rudolstadt rechnen.

Die Blockaden im Geraer Gewerbegebiet Leumnitz sind vorerst beendet. Das teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage von MDR THÜRINGEN mit. Ausschlaggebend seien Gespräche zwischen der Versammlungsbehörde der Stadt und den Initiatoren der Proteste gewesen, heißt es. Seit Montagmorgen hatten Traktoren und Transporter wieder die Zufahrten zu einem Einkaufszentrum, mehreren Unternehmen und zum Lidl-Logistikzentrum blockiert. Vertreter von Stadt und Wirtschaft sagten den regionalen Bauern und Unternehmern Unterstützung zu.

Bei einem Vor-Ort-Besuch am Montag hatte Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb (pl) das Gespräch mit den Initiatoren der Proteste geführt. "Wir werden auf die Regierungsparteien und Abgeordneten im Bundestag zugehen oder unsere Kontakte in die Politik nutzen, um Gesprächspartner hierher zu holen", sagte er nach dem Treffen.

Bauernverband: Hinterfragen, wer Proteste anführt

Der Thüringer Bauernverband hatte am Montag weitere Proteste angekündigt, sollte die Politik den Forderungen der Landwirte nicht nachkommen. Hauptgeschäftsführerin Katrin Hucke sagte am Dienstag, Blockaden würden weder befürwortet, noch werde dazu aufgerufen. Viele Landwirte seien aber immer noch aufgebracht und verabredeten sich zu kleineren, teils spontanen Aktionen. Einige seien auch von Nicht-Landwirten initiiert.

Mehrere Menschen sitzen auf und stehen neben Holzpaletten und blockieren eine Straße mit ihren Traktoren.
Mehrere Landwirte blockieren auf einer Kreuzung die Zufahrten zu Unternehmen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Verbandsmitglieder seien aufgerufen zu hinterfragen, wer die Proteste anführe, so Hucke. "Die Aktionen des Thüringer Bauernverbandes und seiner Kreisbauernverbände sind in der Regel angemeldete Aktionen, die mit dem Versammlungsrecht konform sind."

Am Montag endete eine Protestwoche der Landwirte gegen Subventionskürzungen mit einer Demonstration in Berlin. Zuvor hatte es immer wieder Straßenblockaden im Freistaat gegeben.

Misthaufen vor Wahlkreisbüro

Vor dem Wahlkreisbüro der Grünen in Gera haben Unbekannte zudem in der Nacht zu Dienstag erneut einen Misthaufen abgeladen. Nach Angaben der Polizei hinterließen die Täter außerdem ein Schild mit Bezug auf die aktuellen Bauernproteste. Schon vergangene Woche war vor dem Parteibüro ein Haufen Dung gelandet. Die Geraer Polizei ermittelt auch in diesem Fall zu den Verantwortlichen.

Behinderungen in Rudolstadt am Donnerstag

In Rudolstadt müssen sich Verkehrsteilnehmer am Donnerstagmorgen auf erhebliche Probleme im Berufsverkehr einstellen. Zwischen 6 und 8 Uhr soll die wichtigste Kreuzung in der Stadt für zwei Stunden blockiert werden.

Landratsamt und Polizei bestätigten die angemeldete Demonstration durch einen Landwirt aus Bad Blankenburg. An der Ankerwerkskreuzung treffen die B85, B88 und B90 aufeinander. Die Polizei geht von enormen Behinderungen im Straßenverkehr aus. Auch der nahegelegene Pörzbergtunnel könnte betroffen sein. Autofahrer sollten das Stadtgebiet Rudolstadt daher weiträumig umfahren.

Mehr zum Protest der Landwirte

MDR/dpa (jhi,vle,bee,jml)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 16. Januar 2024 | 19:00 Uhr

40 Kommentare

Germinator aus dem schoenen Erzgebirge vor 16 Wochen

"Ansonsten gucken Sie mal auf die Demonstrationen mit 10.000den von Menschen "

Das ist aber keine Mehrheit, die Mehrheit sucht man sich in den Wahllokalen. Lach

🍀☝️😙

Germinator aus dem schoenen Erzgebirge vor 16 Wochen

"Sollte das die Gesellschaft tragen?Eher wohl nicht!"

Natürlich, es geht um mehr als nur Ackerbau und Viehzucht. Nur haben Urbane eben ihre Probleme damit.
Dann kaufen sie nichts mehr vom Landwirt, kaufen sie Industrielles hergestelltes Essen.

🍀☝️😙


Wessi vor 16 Wochen

Sie posten auch am Verursacher vorbei @ Sachse.Von 2005 bis 2021 war der Landwirtschaftsminister Mitglied der CDU/CSU.Da sind die Fehler zu suchen.Ansonsten gucken Sie mal auf die Demonstrationen mit 10.000den von Menschen gegen rechts.Das ist "das Volk"!

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