Ein äußerst gewalttätiger Mann hat zu einem Großeinsatz der Polizei in Erfurt geführt.
Ein äußerst gewalttätiger Mann hat zu einem Großeinsatz der Polizei in Erfurt geführt. (Symbolfoto) Bildrechte: imago images/lucidwaters

Rettungseinsatz "Mit höchster Brutalität" attackiert: Polizei befreit Frau in Erfurter Hotel

15. Januar 2023, 09:28 Uhr

Einen Großeinsatz gab es in einem Erfurter Hotel. Eine Frau flüchtete in der Nacht zu Sonntag vor einem gewalttätigen Mann in ein Nachbarzimmer. Das Paar dort musste vor dem Mann ebenfalls die Flucht ergreifen. Die Polizei befreite die Frau, das Hotel wurde teils verwüstet. Der Mann hatte auch mit Möbeln geworfen.

In einem Hotel in Erfurt ist es wegen eines gewalttätigen Mannes am Samstagmorgen zu einem großen Polizeieinsatz gekommen. Unter massivem Widerstand konnte der 35-Jährige am Ende von der Polizei in der Brühlervorstadt überwältigt und seine Partnerin befreit werden. Der Mann stand demnach unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen.

Zeuge flüchtet schwer verletzt mit Frau aus Hotel

Zunächst sei gegen 3 Uhr morgens ein Paar im Raum nebenan durch Schreie der Frau auf die Gewalttat aufmerksam geworden. Die 35-jährige Frau habe sich zu den beiden geflüchtet, doch ihr Partner drang gewaltsam in deren Zimmer ein und attackierte den Mann dort mit einer Bierflasche.

Dieser flüchtete den Angaben nach schwer verletzt mit seiner Frau aus dem Hotel. Der randalierende Mann behielt seine Partnerin derweil weiter in seiner Gewalt. Die hinzugerufene Polizei versuchte, die Frau zu befreien und den Mann festzunehmen.

Möbel auf Polizisten geschmissen

Der Mann habe die Polizisten "mit höchster Brutalität" attackiert, hieß es von der Polizei weiter. Er zerstörte demnach nicht nur "das gesamte Inventar" des Hotels - er schmiss auch schwere Einrichtungsgegenstände aus dem Obergeschoss auf die Einsatzkräfte. Die Polizisten seien nur knapp verfehlt worden.

Polizei kann Frau befreien und Mann überwältigen

Die Beamten konnten die Frau schließlich befreien. Der Mann habe nur mit Hilfe zahlreicher Einsatzkräfte und "schwerer Ausrüstung" festgenommen werden können. Er sei gefesselt worden und habe weiter massiven Widerstand geleistet. Die Polizei nahm ihn vorläufig fest. Insgesamt entstand ein Schaden von etwa 5.000 Euro im Hotel.

Mann nach Gewahrsam wieder entlassen

Den Angaben zufolge verbrachte der Gewalttäter den Tag in einer Gewahrsamszelle. Aufgrund fehlender Haftgründe wurde er auf Weisung der Staatsanwaltschaft dann entlassen. Es laufen nach Angaben der Polizei nun Ermittlungen gegen ihn wegen mehrerer Straftatbestände.

MDR (dpa/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Januar 2023 | 09:00 Uhr

86 Kommentare

Anita L. am 16.01.2023

"Man könnte fast denken, Sie kennen den Fall besser, dass Sie den Täter als auch den Richter so derart verteidigen."

Nein, aber angesichts einer derart dünnen Nachricht - und das soll keine Kritik am Verfasser sein, sind doch Nachrichten nichts anderes als kurze Zusammenfassungen von Geschehnissen ohne vertiefte Hintergrundinfo - erlaube ich mir nicht, das Urteil eines Staatsanwaltschaftes in Bausch und Bogen anzuzweifeln. Das, Bria21, ist m.E.n. nämlich auch eine Entwicklung in unserer Gesellschaft, die den gefühlten Zerfall von Werten und Normen befeuert: Die Staatsanwaltschaft hat aufgrund der ihr vorliegenden Informationen eine Entscheidung getroffen. Sind Sie Richter oder wenigstens Anwalt, dass Sie das entsprechende Fachwissen mitbringen, um die richterliche Entscheidung anzweifeln zu können? Ich habe mehr Vertrauen in den Richter als in die Sofajuristen in diesem Forum, aber ich hätte kein Vertrauen in eine Justiz, die Gesetze missachtet.

MDR-Team am 16.01.2023

Sogenannte überlange Verfahrensdauer führt tatsächlich regelmäßig zu Abstrichen an der Strafhöhe. Das ist etwa auch Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&nr=80176&pos=0&anz=1

Anita L. am 16.01.2023

@knarf, nicht umsonst gibt es in unserem Recht keine Generalverurteilungen. Deshalb halte ich die Querverweise auf die Geschehnisse zu Silvester als unpassend, selbst wenn ich Ihnen zustimme, dass da anscheinend grundsätzlich etwas falsch läuft in unserer Gesellschaft. Und das fängt nicht bei Silvesterrandalen an, sondern bei allgemeinen Tendenz, auf Werte, Normen und Autoritäten zu pfeifen, bei Rot über die Straßen zu laufen, Zigarettenkippen auf die Straße oder den McDonalds-Müll aus dem Auto zu werfen.
Was den aktuellen Fall angeht, möchte ich mal ein Szenario skizzieren: Die Frau habe Drogen und Alkohol mitgebracht, sei seine Dealerin gewesen oder ein (Drogen)geschäft aus dem Ruder gelaufen. Ich weiß, dass dies nur konstruiert ist, aber wissen Sie, was wirklich zwischen den beiden Menschen vorgefallen ist? Das herauszufinden, ist Aufgabe der Polizei und des Gerichts. Aber wie fühlten Sie sich als Richter, wenn Sie den Falschen in U-Haft gesteckt hätten? Deshalb ist Justizia blind.

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