ein Wasserstoff betriebener Bus der BVG
Bis Ende 2023 will der Bushersteller Solaris drei Wasserstoffbusse nach Weimar liefern. Bildrechte: IMAGO/Frank Sorge

Verkehr Weimar wird Thüringens erste Stadt mit Wasserstoffbussen

13. Dezember 2022, 22:25 Uhr

Drei Wasserstoffbusse werden bis Ende 2023 in Weimar eingesetzt. Das Land unterstützt das Millionenprojekt, das einmalig in Thüringen ist. Weimar will künftig alle Busse und Müllfahrzeuge mit Wasserstoff antreiben.

Ab kommenden Jahr werden in Weimar drei Wasserstoffbusse im öffentlichen Nahverkehr genutzt. Wie Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) mitteilte, ist Weimar damit die erste Kommune in Thüringen, die auf den neuen Antrieb setzt. Am Dienstag haben Vertreter der Stadt, Stadtwirtschaft und der Firma Solaris Deutschland GmbH einen Vertrag unterzeichnet.

Demnach liefert der Bushersteller Solaris bis Ende 2023 die drei Busse mit entsprechendem Antrieb. Das Thüringer Umweltministerium unterstützt den Kauf mit drei Millionen Euro Förderung. Die Stadtwirtschaft selbst investiert zwei Millionen Euro für die neuen Fahrzeuge.

Werkstatt wird umgerüstet

Auch eine Wasserstoff-Tankstelle wird gebaut. Auch diesen Bau unterstützt das Land mit über 850.000 Euro. Die Werkstatt werde entsprechend umgerüstet, teilte Bernd Wagner, Geschäftsführer der Stadtwirtschaft mit. Die Thüringer Energie AG (Teag) hat in Weimar bereits mehrere Fotovoltaik-Module instaliert. Mithilfe eines Elektrolyseurs wandeln diese Sonnenstrom in Wasserstoff um. Der gewonnene Wasserstoff soll dann die Busse des Weimarer Nahverkehrs antreiben.

Weimar will Wasserstoffantrieb für alle Busse

Ein unabhängiges Institut hatte den Einsatz von Elektro- wie auch Wasserstoffbussen für Weimar geprüft. Schlussendlich überwogen die Vorteile des Wasserstoffs, so Wagner. Bei Weimars Topografie und den Entfernungen seien sie sinnvoller als Elektrofahrzeuge, hieß es. Wasserstoffbusse haben eine größere Reichweite und sind schneller aufgetankt.

Die Stadtwirtschaft hat eine Flotte von 37 Bussen. Nach und nach sollen alle Busse durch mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge ersetzt werden. Das könne bis zu 14 Jahren dauern, hieß es. Auch die Müllfahrzeuge werden umgestellt. Wasserstoffbusse setzen Wasserdampf frei und verursachen dadurch weder Abgase noch Emissionen.

MDR (cma/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 13. Dezember 2022 | 18:30 Uhr

14 Kommentare

emlo am 14.12.2022

Der Unterschied zwischen einer Zeppelin-Hülle und einem hochfesten Druckbehälter ist Ihnen wohl nicht so sehr klar, oder? Selbst wenn der Bus mal brennen sollte, explodiert da nichts, sondern der Wasserstoff wird durch Überdruckventile abgeblasen. Das gibt eine schöne Stichflamme, mehr aber auch nicht.

emlo am 14.12.2022

Ich fahre schon fast 200.000 km mit einem ähnlich "gefährlichen" Antrieb, nämlich einem Erdgasauto und lebe tatsächlich immer noch. Da sind immerhin bis zu 200 bar Druck auf den Flaschen.

Harka2 am 14.12.2022

@Peter
Ganz gewiss nicht, wenn es um den Nahverkehr oder sonstige Verkehrskonzepte geht. Weimar ist der Ort, der die vielbefahrenste und einzige Ausgangsstraße Richtung Jena zur Tempo-30-Zone machte. Selbst der Stadtring ist in weiten Teilen eine Tempo-30-Zone. Vernünftige Verkehrskonzepte gehen anders.

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