Unfall mit sieben Toten Ein Jahr nach dem Unfall: Stilles Gedenken in Mühlhausen

01. April 2024, 12:06 Uhr

Bundesweit sorgte der Unfall bei Bad Langensalza mit sieben Toten für Bestürzung: Ein Jahr nach der Tragödie ist zwar ein Urteil über den Unfallverursacher gesprochen, doch an der Trauer und dem Schmerz der Hinterbliebenen ändert das nichts. In Mühlhausen gibt es für die Angehörigen der Opfer am Ostermontag eine nicht-öffentliche Andacht.

In Mühlhausen wird am Montag an den schweren Unfall vor einem Jahr auf der B247 bei Bad Langensalza erinnert. Damals starben sieben Menschen. Wie Jugendpfarrer Ernest Goldhahn MDR THÜRINGEN sagte, gibt es eine nicht-öffentliche Andacht für Angehörige. Trauer und Schmerz seien auch nach einem Jahr unbeschreiblich. Der Ort der Andacht sei geheim.

Unfallverursacher war betrunken

Am 1. April 2023 waren sieben Menschen, darunter fünf 19 Jahre alte Jugendliche, bei dem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Ein 34-Jähriger Autofahrer war betrunken und ohne Führerschein mit überhöhter Geschwindigkeit in den Gegenverkehr geraten. Dort hatte er zwei weitere Fahrzeuge erfasst, die direkt nach dem Zusammenstoß in Flammen aufgingen.

Nach einem Unfall liegen zwei Autos auf den Leitplanken der B247 bei Bad Langensalza, eines davon ist ausgebrannt. Im Hintergrund sind Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz.
Der Unfallort hat sich bist heute den Ersthelfern und Rettungskräften ins Gedächtnis eingebrannt. Bildrechte: Wichmann TV

Bei dem Unfall starben ein 44-Jähriger, eine 60-Jährige und die fünf Teenager, die gemeinsam im Auto unterwegs waren.

Mitschüler bereiten Gedenktafel vor

Der Unfall löste bundesweit Bestürzung aus. Besonders groß war die Trauer in Mühlhausen, wo drei der fünf Teenager zu Schule gegangen waren. In Gedenken an die Opfer hatte die Stadt Mühlhausen ihre Homepage mit einer schwarzen Rose gestaltet. Hunderte Menschen nahmen an einer Gedenkandacht wenige Tage nach dem Unfall teil.

Schülerinnen pflanzen eine Trauerweider ein.
Am Tilesius-Gymnasium, wo drei der Opfer zur Schule gingen, pflanzten Mitschüler im vergangenem Mai eine Trauerweide. Bildrechte: MDR/Claudia Götze

Mitschüler vom Tilesius-Gymnasium bereiten für die Andacht in diesem Jahr eine Gedenktafel vor, die an der Trauerweide befestigt werden soll, die im vergangenen Jahr unweit der Schule gepflanzt worden war. Das weißes Kreuz, das nach der Unfallkatastrophe zum Symbol der Trauer geworden ist, steht vor der Jugendkirche. Freunde der Opfer hatten es in der Passionszeit mit auf den ökumenischen Kreuzweg genommen.

Vier Jahre Haft für Verursacher

Der Todesfahrer ist Mitte Februar vom Amtsgericht Mühlhausen zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Richter verhängte trotz Geständnis die Höchststrafe, die ein Amtsgericht aussprechen darf. Die Strafe muss noch vollstreckt werden.

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MDR (ask)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 01. April 2024 | 19:00 Uhr

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