Ein Bagger steht vor dem Umspannwerk Wolmirstedt.
In Wolmirstedt bei Magdeburg entsteht derzeit ein Konverter, der Wechsel- in Gleichstrom umwandelt. Dort beginnt der Südostlink und soll den Strom vom Norden über Thüringen nach Bayern transportieren. Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

50Hertz Verlauf für Stromtrasse Südostlink durch Thüringen steht fest: Baubeginn 2024 geplant

19. April 2023, 08:32 Uhr

Im Jahr 2024 will der Netzbetreiber 50Hertz mit dem Bau des Abschnitts der Stromtrasse Südostlink in Thüringen beginnen. Die Trasse soll in Zukunft Ostsee-Windparks mit den Stromverbrauchern in Bayern verbinden. Ein Bauantrag mit dem Verlauf der unterirdischen Leitungen soll nun der Bundesnetzagentur vorgelegt werden. So soll die Trasse durch Ostthüringen verlaufen.

Der Netzbetreiber 50Hertz hat seine Planungen für die Stromtrasse Südostlink durch Thüringen und Sachsen abgeschlossen. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, soll der Bauantrag kommende Woche bei der Bundesnetzagentur eingereicht werden. Darin sei auch der konkrete Verlauf der unterirdischen Leitungen enthalten. 

Bauarbeiten bei Eisenberg starten 2024

Die Bundesnetzagentur hatte auf Vorschlag von 50Hertz einen 1.000-Meter-Korridor ausgewiesen, der Thüringen nordöstlich von Eisenberg erreicht. Weiter soll die Leitung durch das thüringische Vogtland vorbei an Gera, Weida und Greiz führen. Bei Pausa erreicht sie das sächsische Vogtland und passiert Rosenbach und Reuth, um dann im thüringischen Gefell nach Bayern zu wechseln.

50Hertz will 2024 mit dem Bau des Abschnitts von Heideland bei Eisenberg bis Gefell beginnen. Auf der Trasse sollen vier Erdkabel verlegt werden. Sie sollen vor allem Windstrom aus dem Norden Deutschlands verlustarm nach Bayern transportieren. Die Erdkabel werden in 1,40 Meter Tiefe verlegt, so dass auch danach Landwirtschaft weiter möglich ist.

Thüringer Bauernverband kritisiert Entschädigungsverfahren

Der Thüringer Bauernverband kritisiert, dass es bislang keinen Rahmenentschädigungsvertrag für Landwirte gibt. Stattdessen verhandelt 50Hertz mit jedem Bauern einzeln. Das reicht aus Sicht des Bauernverbandes nicht aus.

Der Südostlink beginnt in Wolmirstedt bei Magdeburg. Dort entsteht derzeit ein Konverter, der Wechsel- in Gleichstrom umwandelt. Dadurch sollen große Strommengen über weite Entfernungen übertragen werden. Der SüdostLink ist rund 540 Kilometer lang und reicht von Wolmirstedt bis an die Isar bei Landshut in Bayern.

Dort wurde das Atomkraftwerk Isar 2 Mitte April vom Netz genommen. Die Leitungen werden nach Angaben des Betreibers rund 4.000 Megawatt übertragen, was der Leistung von rund 1.400 Windkraftanlagen entspreche.

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 18. April 2023 | 19:00 Uhr

3 Kommentare

Mediator am 19.04.2023

Wird Zeit, dass es endlich konkret wird.
Letztendlich profitieren wir alle von einem stabilen Netz mit ausreichender Kapazität.

So zu tun als könne einem das Netz egal sein, weil bei einem selbst ja Strom aus der Steckdose kommt ist kurzsichtig.

cneu am 19.04.2023

Ich freue mich. Fast 2,5 Jahre für die Genehmigung geplant. Mit dem Atomausstieg ist die Leitung überfällig.

Lyn am 19.04.2023

Es hilft doch nichts.
Irgendwo muss die Trasse lang gehen.
Jeder braucht Strom, es geht nunmal nicht ohne.

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