
Betreuung 300 freie Kita-Plätze in Saalfeld - und die Gebühren steigen
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16. Dezember 2024, 11:12 Uhr
Eltern mit kleinen Kindern haben in Saalfeld oft freie Wahl: In den kommunalen Kindergärten gibt es momentan 300 freie Betreuungsplätze. Für die Stadt wird das langfristig jedoch zur Herausforderung.
In den kommunalen Kindergärten der Stadt Saalfeld gibt es zurzeit rund 300 freie Betreuungsplätze. Wie Saalfelds Bürgermeister Steffen Kania (CDU) sagte, ist die Zahl der Kindergartenkinder in den vergangenen fünf Jahren gesunken. Wurden im Jahr 2019 noch rund 1.270 Kinder betreut, sind es in diesem Jahr etwa 1.140.
Zahlen in Kitas dürften weiter sinken
In Zukunft ist Kania zufolge davon auszugehen, dass die Zahl der Kinder in Saalfeld noch weiter zurückgeht. Im Jahr 2027 würden nach Prognosen noch rund 1.000 Kinder in den städtischen Kindergärten betreut. An der Zahl der aktuell 19 kommunalen Kindergärten soll sich aber in den nächsten Jahren nichts ändern. Langfristig müsse die Stadt aber eine Strategie entwickeln, wie viele Kindergärten gebraucht würden.
Gebühren wurden erhöht
Vergangene Woche hatte der Saalfelder Stadtrat außerdem beschlossen, die Gebühren für die kommunalen Kita-Plätze zu erhöhen. Ab März nächsten Jahres müssen Eltern 20 Euro mehr pro Monat bezahlen. Die Gebühren werden bis Anfang 2027 in zwei weiteren Schritten noch einmal um jeweils 20 Euro erhöht. Damit steigen die monatlichen Kosten von derzeit 163 Euro für einen Platz auf 223 Euro im Jahr 2027.
Grund für die Gebührenerhöhung sind laut Bürgermeister die deutlich höheren Personalkosten. Diese seien in den vergangenen zehn Jahren um 80 Prozent gestiegen. Insgesamt hätten sich die Kosten für die kommunalen Kindergärten in diesem Zeitraum verdoppelt - von 7,69 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 14,87 Millionen in diesem Jahr. Die Stadt hatte die Gebühren zuletzt vor zehn Jahren erhöht.
Sinkende Geburtenzahlen seit Jahren in Thüringen
In Thüringen sinken die Geburtenzahlen seit Jahren. Das zeigen die Zahlen des Landesamtes für Statistik. Das wirkt sich auch auf die Kitas aus. Damit in Zukunft kein Personal entlassen werden muss, hat die ehemalige rot-rot-grüne Regierung im Sommer deshalb ein neues Kindergartengesetz beschlossen. Mit dem Gesetz wurde der Betreuungsschlüssel in den Kitas gelockert: Erzieherinnen sollen demnach jeweils für weniger Kinder zuständig sein.
Laut einer Umfrage von MDR THÜRINGEN bei Kommunen und Trägern sollen dennoch einige Kindergärten in Thüringen geschlossen werden, manche sollen auch zusammengelegt werden. In welch heikle Lage das zum Beispiel die Gemeinde Gerstungen bringt, erfahren Sie in der Reportage:
MDR (sre/cfr/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 12. Dezember 2024 | 08:00 Uhr
Anita L. vor 11 Wochen
@Ralf G, gehören die Grünen und der Wirtschaftsminister also nicht zur (inzwischen in Auflösung befindlichen) Ampelregierung und hätten also nicht das "Grün" im "Linksgrün" abgebildet? Mal davon abgesehen, dass Herr Habeck, Wirtschaftsminister seit 2022, aber ganz bestimmt nicht für die seit Jahrzehnten rückläufige Bevölkerungsentwicklung verantwortlich ist. Ich hatte Sie nicht derart plump in Ihrer Argumentation vermutet. Das hier wird mir offen gestanden zu plump.
Ralf G vor 11 Wochen
Anita - Schon mal was vom aktuellen Wirtschaftsminister gehört, der die Rahmenbedingungen der Industrie (miss) gestaltet hat?
Und einfache volkswirtschaftliche Zusammenhänge zwischen Einnahmen und Ausgaben sind auch bekannt.
Man kann das politisch natürlich auch ganz anders sehen. Habe damit kein Problem.
Anita L. vor 11 Wochen
@Ralf G, tja, wenn ich Sie da falsch verstanden habe und weniger Menschen sowie weniger Wirtschaftskraft nicht an der aktuellen Regierung liegen soll (die von ihren Kritikern im freundlichsten Fall mit Linksgrün bezeichnet wird), werden Sie wohl Ihr Geraune - ich zitiere Sie: „Mit sinkender Wirtschaftskraft in Ländern und Kommunen wird die Situation noch schlechter. Wir wissen, wem wir das zu verdanken haben“, dann doch mal auflösen müssen und nicht zusätzlich noch weitere verwirrende Hinweise von wegen - ich zitiere Sie noch einmal - „mal googeln, wer seit drei Jahren Planwirtschaft betreibt“ geben.