Dmitri Peskow
Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von einer "Sabotage-Gruppe", die sich auf russischem Gebiet befinde. Bildrechte: imago images/SNA

Ukraine-News Moskau wirft Kiew Entsendung von "Sabotagegruppe" vor

22. Mai 2023, 20:00 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

20:00 Uhr | Raketenfund bringt polnische Regierung in Erklärungsnot

Der Einschlag eines russischen Marschlugkörpers in Polen bringt die Regierung in Warschau kurz vor den Wahlen in Erklärungsnot. Bereits Mitte Dezember war die Rakete in einem Wald nahe des nordpolnischen Dorfes Zamość eingeschlagen - doch erst Ende April wurde sie entdeckt. Nun gibt es gegenseitige Schuldzuweisungen in der polnischen Politik. Der regierenden PiS-Partei könnte der Skandal vor den anstehenden Parlamentswahlen im Herbst schaden. Die Bevölkerung in Zamość ist verunsichert. Mehr dazu lesen Sie im ausführlichen Bericht von Cezary Bazydło.

17:00 Uhr | Moskau wirft Kiew Entsendung von "Sabotagegruppe" vor

Russland hat die Ukraine beschuldigt, mit "Saboteuren" auf russisches Gebiet vorgedrungen zu sein. Es werde daran gearbeitet, diese "Sabotage-Gruppe von russischem Gebiet zu vertreiben und auszuschalten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Nach Angaben des zuständigen Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow habe sich in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ein Überfall ereignet, mindestens sechs Menschen seien verletzt worden.

Der ukrainische Militärgeheimdienst bestätigte Kämpfe in der Region, widersprach aber der Darstellung, bei den Kämpfenden handele es sich um Ukrainer: Die ausschließlich aus Russen bestehenden Einheiten "Russisches Freiwilligenkorps" und "Legion Freiheit Russlands" hätten einen Einsatz zur "Befreiung des Gebiets Belgorod vom sogenannten Putin-Regime begonnen", sagte dessen Sprecher Andrij Jussow.

13:51 Uhr | Kanzler Scholz am Freitag in Estland

Bundeskanzler Olaf Scholz reist am Freitag für einen Tag in die estnische Hauptstadt Tallinn. Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit heute sagte, ist ein bilaterales Gespräch mit Ministerpräsidentin Kaja Kallas geplant. Im Anschluss nimmt der SPD-Politiker demnach an einem Treffen von Kallas mit Litauens Präsident Gitanas Nauseda und Lettlands Regierungschef Krisjanis Karins teil. Es gehe um Außen- und Sicherheitspolitik, um den Nato-Gipfel in Vilnius in Litauen im Juli sowie um EU- und energiepolitische Fragen.

13:31 Uhr | Angeblich ukrainische Saboteure unterwegs

Der Gouverneur der russischen Region Belgorod wirft der Ukraine vor, Saboteure über die Grenze zu schicken. Eine "Sabotage-Gruppe" habe den Bezirk Graiworon erreicht, schrieb Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. Sicherheitskräfte und Armee ergriffen Maßnahmen, um sie abzuwehren. Zuvor hat der mit den russischen Sicherheitsdiensten verbundene Telegram-Kanal "Basa" auch Aufnahmen veröffentlicht, die den Angriff eines Panzers der ukrainischen Armee auf einen russischen Grenzposten zeigen sollen.

12:13 Uhr | AKW Saporischschja wieder am Netz

Die Stromversorgung des Atomkraftwerks Saporischschja ist nach Angaben des staatlichen ukrainischen Netzbetreibers Ukrenergo wieder hergestellt. Es habe einen kurzen Ausfall nach einem Brand in einer Elektrizitätsanlage in der Stadt Saporischschja gegeben, hieß es und dazu: "Das Kraftwerk stellt auf die Stromversorgung aus dem ukrainischen Stromnetz um." Das größte AKW in Europa selbst wird seit längerer Zeit nun schon von der russischen Armee kontrolliert, betrieben aber weiter von seinem ukrainischen Personal.

Das Atomkraftwerk Saporischschja
Das ukrainische Atomkraftwerk in der Nähe der Stadt Saporischschja Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

11:05 Uhr | Raketen und Drohnen auf Dnipro

Die ostukrainische Stadt Dnipro ist vergangenen Nacht angeblich mit 16 Raketen und 20 Kampfdrohnen angegriffen worden. "Seit Beginn des Krieges hat es keinen solchen Beschuss mehr gegeben", schrieb Bürgermeister der Stadt, Borys Filatow, auf Telegram. Die Infrastruktur sei mit verschiedenen Raketentypen und im Iran hergestellten Shahed-Drohnen angegriffen worden, schrieb der ukrainische Generalstab auf Facebook. Die Luftabwehr habe aber alle Drohnen und vier der russischen Marschflugkörper zerstört. Trotzdem soll es Verletzte in der Stadt und der Umgebung gegeben haben.

10:00 Uhr | Prigoschin: Abzug aus Bachmut bis 1. Juni

Die "Wagner"-Söldner ziehen nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin nach der Einnahme Bachmuts vom 25. Mai bis zum 1. Juni aus der Stadt im Osten der Ukraine ab, um sich zu erholen. Prigoschin zufolge soll die Stadt vollständig an die regulären russischen Truppen übergeben werden.

09:23 Uhr | London: Russland plant neue Elite-Einheit

Russland will nach britischen Geheimdienstinformationen eine neue Elite-Einheit bei seinen Luftstreitkräften für den Einsatz in der Ukraine schaffen. Das geht aus dem täglichen Bericht des Verteidigungsministeriums in London hervor. Demnach soll die neue Einheit aus Bombern und Hubschraubern vor allem gegen Bodentruppen eingesetzt werden. Erfahrene Piloten sollen mit viel Geld für die Einheit angeworben werden.

Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn der russischen Invasion unter Berufung auf Geheimdienst-Informationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau spricht von Desinformation.

08:59 Uhr | ISW: "Wagner"-Truppe geschwächt

Die "Wagner"-Privatarmee von Geschäftsmann Jewgeni Prigoschin ist nach Analysen westlicher Experten durch die Kämpfe um Bachmut geschwächt. Zu diesem Schluss kommt das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington. In der Studie (englisch) heißt es: Die Söldner seien kaum mehr in der Lage zu neuen Angriffen außerhalb der Stadt, wo die ukrainische Armee im Norden und Süden nun Gegenangriffe starte und Verbindungswege kontrolliere.

"Wagner"-Chef Prigoschin hatte am Wochenende die komplette Einnahme von Bachmut verkündet und angekündigt, sich aus der Stadt zurückzuziehen. Nach Angaben des ukrainischen Militärs ist ein Abzug aus Bachmut aber nicht einfach. Nach Einschätzung der ISW-Experten braucht die russischen Armee wohl Verstärkung, um Bachmut zu halten. So könne sie nicht, wie angeblich geplant, im Westen und im Norden in Richtung Soledar vorstoßen.

08:40 Uhr | Verletzte bei russischen Luftangriffen

Bei russischen Luftangriffen auf die Region Dnipropetrowsk sind nach ukrainischen Angaben mindestens acht Menschen verletzt worden. Das eigene Luftabwehrsystem habe 20 Drohnen und vier Marschflugkörper abgefangen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Mindestens ein Mann in der Stadt Dnipro und sieben weitere Menschen im Bezirk Synelnykiwskji seien verletzt worden, erklärte Gouverneur Serhij Lyssak. Auch Privathäuser und Wohnblöcke seien beschädigt oder zerstört worden. Dnipro im Osten der Ukraine liegt etwa 125 Kilometer von der aktuellen Front entfernt.

07:21 Uhr | AKW in Saporischschja ohne externen Strom

Das Atomkraftwerk Saporischschja in der Süd-Ukraine ist nach russischen Angaben von der externen Stromversorgung abgeschnitten. Es werde über Notaggregate versorgt, teilte der von Moskau eingesetzte Vertreter der von Russland besetzten Region, Wladimir Rogow, mit. Er beschuldigte die Armee der Ukraine, eine unter ihrer Kontrolle stehende Stromleitung gekappt zu haben. Eine Stellungnahme der Ukraine dazu lag zunächst nicht vor.

06:00 Uhr | EU-Außenminister beraten in Brüssel

In Brüssel kommen heute wieder die EU-Außenminister zusammen. Sie beraten einmal mehr über neue EU-Hilfen im Wert von rund 3,5 Milliarden Euro für die von Russland angegriffene Ukraine. Deren Außenminister Dmytro Kuleba wird per Video zu den Beratungen in Brüssel zugeschaltet.

05:43 Uhr | Russischer Luftangriff auf Dnipro

Russland hat laut ukrainischen Angaben in der Nacht auch wieder einen Luftangriff auf die südostukrainische Stadt Dnipro geflogen. "Dank der Verteidigungskräfte haben wir den Angriff überstanden. Einzelheiten werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben", teilte der Gouverneur der Region, Serhij Lyssak, mit. Die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine meldet, dass in Dnipro während des mehr als 90 Minuten langen Luftalarms etwa 15 Explosionen zu hören gewesen seien. Unklar war noch, ob es sich um Einschläge handelte oder um die ukrainische Luftabwehr.

02:40 Uhr | Russischer Botschafter warnt die USA

F-16-Kampfjets der USA in der Ukraine werfen nach den Worten des russischen Botschafters in den USA, Anatoli Antonow, die Frage nach einer Beteiligung der Nato an dem Konflikt auf. Es sei wichtig, dass die USA "die russische Reaktion darauf genau kennen". Auch werde jeder ukrainische Angriff auf die Krim als Angriff auf Russland betrachtet werden, schreibt Antonow auf dem Telegram-Kanal der Botschaft in Washington.

00:05 | Ukraine meldet Geländegewinne bei Bachmut

Die ukrainische Armee ist nach eigenen Angaben bei Bachmut wieder vorgerückt. "Speziell in den letzten 24 Stunden sind wir an einigen Teilstücken etwa 200 Meter vorgestoßen" sagte ein Armee-Sprecher im ukrainischen Fernsehen. Seit vergangener Woche sei man in der Umgebung der Stadt auf dem Vormarsch. Die bei Bachmut eingesetzte Brigade erklärte, auf einem 1.700 Meter breiten Frontabschnitt sogar 700 Meter vorgerückt zu sein.

Der Kreml hatte am Samstag die Eroberung der seit Monaten schwer umkämpften und fast völlig zerstörten Stadt verkündet. Kiew bestreitet hingegen, dass Bachmut gefallen sei. Dem Armeesprecher zufolge halten sich ukrainische Kräfte im Südwesten der Stadt in einigen Gebäuden und Befestigungsanlagen weiterin verschanzt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 22. Mai 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 22. Mai 2023 | 06:00 Uhr

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