Rettungskräfte stehen inmitten von Trümmern neben einem beschädigten Wohngebäude nach einem russischen Raketenangriff.
Aufräumen nach den russischen Angriffen: Russland hat die Ukraine mit schweren Luftangriffen überzogen. Außenministerin Baerbock spricht von einem Vernichtungskrieg. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrinform

Ukraine-News Baerbock wirft Putin Vernichtungskrieg vor

02. Januar 2024, 19:55 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 2. Januar 2024 sind beendet.

Die Ukraine-News vom Dienstag, 2. Januar 2024

19:55 Uhr | Großbritannien sagt Ukraine weitere Waffen zu

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach den jüngsten russischen Luftangriffen Großbritanniens unverminderte Solidarität zugesichert. Sunak habe Selenskyj in einem Telefonat gesagt, dass das Vereinigte Königreich "der Ukraine in ihrem Kampf gegen Aggression und Besatzung während des gesamten Jahres 2024 und in der Zukunft weiterhin fest zur Seite stehen" werde, sagte ein Sprecher der Downing Street. 

Bei dem Telefonat habe Sunak die Bemühungen Großbritanniens zu anhaltender militärischer und diplomatischer Unterstützung der Ukraine erläutert, "unter anderem durch weitere Waffenlieferungen".

18:30 Uhr | Baerbock wirft Putin Vernichtungskrieg vor

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. "Mit jeder Rakete zeigt Putin, dass er die Ukraine vernichten will", schrieb Baerbock am Dienstag im Kurzbotschaftendienst X. Mit den von Deutschland gelieferten Flugabwehrsystemen Patriot und Iris-T würden "jeden Tag Menschenleben gerettet". Deutschland werde seine Unterstützung fortsetzen, beteuerte die Außenministerin. "Wir stehen an der Seite der Menschen in der Ukraine, solange sie uns brauchen."

Russland hatte die Ukraine in den vergangenen Tagen mit besonders schweren Luftangriffen überzogen und dabei am Dienstag vor allem Kiew ins Visier genommen. In der Hauptstadt und ihrer Umgebung sowie im ostukrainischen Charkiw wurden nach Behördenangaben fünf Menschen getötet. Die russische Armee feuerte demnach knapp hundert Raketen ab.

Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow warf Russland vor, bewusst auf zivile Wohngebiete zu zielen.

17:15 Uhr | Appell der Ukraine für weitere Waffenlieferungen

Nach neuen massiven russischen Luftangriffen auf Kiew und andere Städte hat der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba die Welt zu neuen Waffenlieferungen an sein Land aufgefordert. "Das Terrorregime in Moskau muss erkennen, dass die internationale Gemeinschaft vor der Ermordung von Zivilisten und der Zerstörung der zivilen Infrastruktur in der Ukraine die Augen nicht verschließen wird", schrieb Kiews Chefdiplomat am Dienstag beim Onlinedienst X. Konkret seien dabei neue Flugabwehrsysteme samt Munition, Kampfdrohnen aller Art und Raketen mit einer Reichweite von über 300 Kilometern erforderlich.

Zugleich forderte Kuleba dazu auf, eingefrorene russische Gelder für die Ukraine zugänglich zu machen. Russische Diplomaten sollen zudem in "relevanten Hauptstädten" und internationalen Organisationen isoliert werden.

14:50 Uhr | Toter in russischer Grenzregion Belgorod

Bei erneuten ukrainischen Raketenangriffen auf die russische Grenzregion Belgorod ist nach Angaben des russischen Gouverneurs mindestens ein Mensch getötet worden. Der Mann wurde am Dienstag von Splittern getroffen, als eines der Geschosse neben seinem Wagen explodierte, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram mit. Fünf weitere Menschen wurden demnach bei anderen Angriffen in der Region verletzt.

Die russische Armee hatte zuvor berichtet, die Ukraine habe eine Reihe von Raketen auf die Grenzregion Belgorod abgefeuert. Sie seien allesamt abgefangen worden. 

Stunden zuvor hatte Russland die Ukraine mit Dutzenden Raketen und Drohnen angegriffen. Hauptziele waren nach ukrainischen Behördenangaben die Hauptstadt Kiew und ihre Umgebung sowie die ostukrainische Stadt Charkiw. Mindestens fünf Menschen wurden demnach getötet, rund hundert weitere wurden verletzt.

14:24 Uhr | Russland meldet Zerstörung aller anvisierten Ziele

Die russische Armee hat erklärt, alle bei den jüngsten Luftangriffen in der Ukraine anvisierten Ziele "zerstört" zu haben. Bei den Zielen habe es sich unter anderem um Fabriken zur Produktion von Raketen und Drohnen sowie zur Reparatur von Waffen und Militärausrüstung gehandelt. Außerdem seien Raketen- und Munitionslager der ukrainischen Armee angegriffen worden. "Alle diese Ziele wurden zerstört", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

Erst am Montag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, die Angriffe auf militärische Ziele in der Ukraine als Reaktion auf Kiews Angriff auf die russische Stadt Belgorod verstärken zu wollen. Bei dem Angriff auf Belgorod waren nach Behördenangaben am Samstag 25 Zivilisten getötet worden.

Beschädigte Autos liegen neben einem zerstörten Wohnhaus nach einem russischen Angriff. 3 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky

13:11 Uhr | Ukrainisches Militär meldet Abschuss von über 70 Raketen

Das ukrainische Militär hat beim jüngsten russischen Luftangriff nach eigenen Angaben über 70 russische Raketen und Marschflugkörper abgeschossen. Wie Armeechef Walerij Saluschnyj auf Telegram mitteilte, handelte es sich dabei um zehn Kinschal-Hyperschallraketen, 59 Marschflugkörper und drei Raketen vom Typ Kalibr.

Das ukrainische Militär sprach von einem der größten Angriffe seit Kriegsbeginn im Februar 2022. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj, wurden dabei vier Menschen getötet und mindestens 92 verletzt. Unter Beschuss lagen vor allem die Hauptstadt Kiew und die Großstadt Charkiw im Nordosten des Landes.

Update 10:53 Uhr | Kinschal-Raketen bei schwerem Angriff auf Kiew eingesetzt

Bei dem schweren russischen Raketenangriff auf Kiew wurden nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe auch mehrere russische Hyperschallraketen des Typs Kinschal eingesetzt. Ukrainischen Telegram-Kanälen zufolge wurden militärische Einrichtungen in und um Kiew angegriffen. Russische Kanäle berichteten zudem von Angriffen auf den Energiesektor der Ukraine.

Hyperschall-Luft-Boden-Rakete Kinschal unter Mig-31 der russischen Luftwaffe
Eine Hyperschall-Luft-Boden-Rakete "Kinschal" unter einer MIG-31 der russischen Luftwaffe (Archivbild). Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Pavel Golovkin

Wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram meldete, wurden Anlagen der zivilen Infrastruktur getroffen. Eine Gasleitung sei beschädigt worden. Auch Probleme mit der Wasserversorgung wurden gemeldet. In einem Hochhaus seien dreizehn Menschen verletzt worden, als eine Rakete einen Brand verursachte. Auch aus anderen Landesteilen der Ukraine wurden Luftangriffe gemeldet. In der ostukrainischen Großstadt Charkiw wurde nach Behördenangaben ein Mensch getötet, mehr als 20 weitere wurden verletzt.

08:23 Uhr | Zehn Verletzte bei russischem Raketenagriff auf Kiew

Bei dem neuen russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko mindestens zehn Menschen verletzt worden. Das teilte Klitschko über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

05:45 Uhr | Landesweiter Luftalarm in der Ukraine

Die ukrainische Luftwaffe hat am Dienstagmorgen landesweit vor russischen Raketenangriffen gewarnt und forderte die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen. "Insgesamt sind 16 strategische Bomber vom Typ Tu-95MS in der Luft. Ignorieren Sie nicht den Luftalarm! Begeben Sie sich in die Schutzräume", hieß es.

05:15 Uhr | Mangel an Ersatzteilen für Leopard-2-Panzer

Ukrainische Soldaten reparieren einen Panzer vom Typ Leopard 2
Ukrainische Soldaten reparieren einen Panzer vom Typ Leopard 2-A5. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Andriy Andriyenko

Laut dem grünen Haushaltspolitiker Sebastian Schäfer sind nur wenige der 18 von Deutschland an die Ukraine gelieferten Leopard-2-Panzer im Einsatz. Die Reparatur in Litauen dauere sehr lange, da es an geeigneten Ersatzteilen mangele.

Es gebe "dringende Handlungsnotwendigkeiten", um die Ersatzteillage schnell zu verbessern, heißt es in einem Schreiben Schäfers an die verantwortlichen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann. Zudem hätten Reparaturversuche durch die ukrainische Armee zu weiteren Schäden an den Panzern geführt. Es sei zu prüfen, inwiefern eine bessere Schulung oder Anleitungen für Mechaniker das verhindern könnten oder ob gleich eine Reparatur in der Ukraine möglich sei.

04:00 Uhr | Erneut Luftangriffe auf Kiew

Russland hat in der Nacht erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew aus der Luft angegriffen. Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, herabfallende Drohnentrümmer hätten einen Brand in einem Wohnhaus im Stadtteil Desnianskyi ausgelöst. Der Bezirk am Ostufer des Flusses Dnipro ist der am engsten bewohnte Teil Kiews. Die Kiewer Militärverwaltung teilte mit, dass Rettungsdienste auch im Bezirk Holosiivskyi am Westufer des Dnipro im Einsatz seien. Es gebe keine unmittelbaren Berichte über Verletzte.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 2. Januar 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Alle anzeigen (212)

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. Januar 2024 | 06:00 Uhr

Mehr Politik in Osteuropa

Nachrichten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gibt beim Besuch der Nato-Übung Quadriga 24 ein Pressestatement. 1 min
Bundeskanzler Olaf Scholz hat deutsche Soldaten in Litauen besucht. Bildrechte: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
1 min 06.05.2024 | 17:28 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz hat deutsche Soldaten in Litauen besucht. In Pabradė besuchte er die 10. Panzerdivision der Bundeswehr. Scholz bekräftigte dabei die Unterstützung der Nato-Partner im Ostseeraum.

Mo 06.05.2024 17:16Uhr 00:57 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/video-litauen-bundeskanzler-scholz-bundeswehr-nato-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Junge Menschen schwenken EU-Fahne und georgische Flaggen 1 min
Massenproteste um umstrittenes Gesetzesvorhaben in Georgien gehen weiter Bildrechte: AP
1 min 03.05.2024 | 16:46 Uhr

In Georgiens Hauptstadt Tiflis haben erneut Tausende gegen ein geplantes Gesetz protestiert. Die Demonstranten befürchten die Verfolgung politisch Andersdenkender und eine Gefährdung des EU-Beitritts.

Fr 03.05.2024 16:30Uhr 00:45 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/video-georgien-massenprotest-tiflis-gesetz-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus Osteuropa

Nachrichten

Eine Aufnahme aus dem Jahr 2004: Eine Frau schiebt einen Kinderwagen. Im Hintergrund Plattenbauten. 1 min
Am 1. Mai ist unter anderem die Slowakei in die EU eingetreten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 01.05.2024 | 13:36 Uhr

Am 1. Mai 2004 traten 10 Länder der Europäischen Union bei – darunter die Slowakei. Was hat sich der junge Familienvater Eugen damals vom EU-Beitritt erhofft? Wie sieht er die EU heute?

Mi 01.05.2024 13:24Uhr 00:57 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/video-osterweiterung-europaeische-union-slowakei100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video