Das Schiff «Navi-Star» liegt seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine mit Getreide beladen im Hafen von Odessa und wartet darauf, auszulaufen.
Das Schiff "Navi-Star" war eines des ersten das im Sommer die ukrainische Hafenstadt Odessa mit Getreide beladen verlassen hatte. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | David Goldman

Ukraine-News Kiew dementiert Berichte über Sperrung des Schwarzmeer-Korridors

26. Oktober 2023, 20:16 Uhr

Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 26. Oktober 2023 sind beendet.

Ukraine-News vom Donnerstag, 26. Oktober 2023

20:16 Uhr | Kiew dementiert Berichte über Sperrung des Schiffskorridors im Schwarzmeer

Die ukrainische Regierung hat Berichte über eine angebliche Sperrung des Schiffskorridors im Schwarzen Meer offiziell dementiert. "Alle bestehenden Routen, die von der ukrainischen Marine eingerichtet wurden, sind gültig und werden von zivilen Schiffen genutzt", teilte das Infrastrukturministerium in Kiew am Donnerstag mit. In den drei Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj würden derzeit 23 Schiffe beladen. Mit dem Schiffskorridor trotzt die Ukraine einer russischen Seeblockade. "Da der Korridor unter den äußerst schwierigen Bedingungen der militärischen Aggression Russlands eingerichtet wurde, hängt sein Betrieb von der militärischen Lage und den Wetterbedingungen ab", teilte das Infrastrukturministerium mit.

18:51 Uhr | USA kündigen 150 Millionen Dollar Militärhilfe an

Die USA stellen der Ukraine weitere Militärhilfe in Höhe von 150 Millionen Dollar zur Verfügung. Das neue Paket im Wert umfasse unter anderem AIM-9-Raketen für ein Luftverteidigungssystem, Stinger-Raketen und Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, kündigte die US-Regierung am Donnerstag an. Das Pentagon forderte den Kongress gleichzeitig auf, neue Mittel für die Unterstützung der Ukraine zu genehmigen. US-Präsident Joe Biden hatte dort zuletzt mehr als 60 Milliarden US-Dollar für das von Russland angegriffene Land beantragt.

15:41 Uhr | Duma stimmt für massive Erhöhung des russischen Wehretats

Das Unterhaus des russischen Parlaments hat in erster Lesung einer massiven Aufstockung der Haushaltsmittel für das Militär zugestimmt. Die Duma billigte am Donnerstag mit 320 gegen 80 Stimmen den Haushaltsentwurf für die Jahre 2024 bis 2026, zu dem eine Steigerung des Wehretats im kommenden Jahr um 68 Prozent gehört. So soll die fortdauernde Militäroffensive in der Ukraine finanziert werden. Den Plänen zufolge soll der Haushalt des Verteidigungsressorts im kommenden Jahr umgerechnet bei etwa 109 Milliarden Euro liegen und damit den höchsten Anteil am Bruttoinlandsprodukt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ausmachen. Vor dem Parlamentsvotum am Donnerstag hatte Finanzminister Anton Siluanow mit Blick auf den Krieg in der Ukraine gesagt, der Haushaltsentwurf sei auf "die wichtigste heutige Aufgabe ausgerichtet - unseren Sieg sicherzustellen".

13:09 Uhr | Slowakei gegen weitere Ukraine-Hilfen

Der neue slowakische Regierungschef Robert Fico, will beim heute beginnenden EU-Gipfel keine weitere Militärhilfe für die Ukraine und keine neuen Sanktionen gegen Russland unterstützen. Das sagte er vor seiner Abreise nach Brüssel. Die Nachrichtenagentur zitierte Fico mit den Worten: "Als Regierungschef stehe ich für eine Null-Waffenhilfe an die Ukraine." Slowakische Firmen sollen nach früheren Ankündigungen jedoch weiterhin Waffen an die von Russland angegriffene Ukraine verkaufen können. Zudem soll die Slowakei weiter zivile Güter liefern. Fico war erst gestern zum Ministerpräsidenten des an die Ukraine grenzenden EU- und Nato-Landes ernannt worden. In seinem aus der Opposition heraus geführten Wahlkampf hatte er ein Ende von Waffenlieferungen an die Ukraine versprochen.

11:48 Uhr | Anhaltende Angriffe auf Awdijiwka

Für die ukrainische Armee könnte sich die militärische Lage nahe der umkämpften Stadt Awdijiwka im Osten des Landes verschlechtert haben. Russland setze hier seine Hauptkräfte ein, schrieb der im Militär als gut vernetzt geltende Journalist Jurij Butussow heute bei Telegram. Verschiedenen Quellen zufolge hat sich der ukrainisch kontrollierte Nachschub-Korridor auf sechs bis acht Kilometer verringert. Die Stadt ist bereits zu mehr als der Hälfte von russischen Truppen eingeschlossen. Laut dem ukrainischen Generalstab werden dort russische Angriffe abgewehrt. Von einst über 30.000 Einwohnern sollen in der zerstörten früheren Industriestadt noch etwa 1.000 verblieben sein. Sie liegt schon seit 2014 an der Front. Die von Separatisten und russisch kontrollierte Gebietshauptstadt Donezk liegt wenige Kilometer südlich.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 61 min
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mit Generalleutnant a.D. Erhard Bühler

MDR AKTUELL Fr 13.10.2023 17:18Uhr 61:04 min

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12:21 Uhr | Ukraine setzt Getreide-Transporte auf See aus

Wegen militärischer Risiken ist heute der zivile Schiffsverkehr durch den von der Ukraine gesicherten Korridor im Schwarzen Meer ausgesetzt worden. Das teilte die Beratungsfirma Barva Invest mit, die in Kiew ansässig ist. Die Ukraine hatte den Korridor eingerichtet, nachdem sich Russland im Sommer aus dem Getreide-Abkommen für sichere Exporte durch das Schwarze Meer zurückgezogen hatte. Der ukrainische Landwirtschaftsminister Taras Vysotskiy sagte jetzt im staatlichen Fernsehen, die ukrainischen Getreide-Exporte könnten im Oktober die Marke von einer Million Tonnen überschreiten.

11:06 Uhr | Weiteres Todesopfer im Süden der Ukraine

In der südukrainischen Region Cherson ist nach offiziellen Angaben zufolge ein 13 Jahre alter Teenager durch russischen Beschuss getötet worden. Drei weitere Menschen seien durch die Angriffe am Mittwochabend verletzt worden, teilte der regionale Militärgouverneur Olexander Prokudin heute mit. Gestern war bereits über den Tod eines 42 Jahre alten Mannes berichtet worden. Die rund acht Monate nach Beginn des russischen Angriffs von ukrainischen Truppen zurückeroberte Gebietshauptstadt Cherson und Teile der Region bleiben umkümpft. Nach ukrainischen Angaben warf die russische Luftwaffe allein gestern insgesamt 35 gelenkte Flugbomben dort ab.

09:40 Uhr | US-Raketen angeblich abgeschossen

Die russische Luftabwehr will zwei von der Ukraine abgefeuerte ATACMS-Raketen abgeschossen haben. Das berichtet das Verteidigungsministerium in Moskau, ohne Einzelheiten zu nennen. Nach Angaben russischer Medien war es der erste Abschuss dieser Art. Die Ukraine hatte die Raketen mit größerer Reichweite vor einiger Zeit von den USA bekommen.

07:13 Uhr | EU berät über weitere Russland-Sanktionen

Die EU arbeitet an einem zwölften Sanktionspaket gegen Russland. EU-Beamten zufolge geht es um den Handel mit Diamanten aus Russland. Zudem könnte es ein Importverbot für Aluminium geben und Export-Beschränkungen für weitere Güter, die sich zivil und militärisch nutzen lassen. Demnach sind in russischen Raketen sogar Chips gefunden worden, die sonst in Kühlschränken verbaut werden. Vor dem EU-Gipfel heute forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj deshalb vor allem schärfere Technik-Sanktionen. In den Kampfdrohnen und Raketen aus Russland steckten weiter viele Teile auch von westlichen Firmen, sagte er. Moskau könne die Sanktionen zu leicht umgehen. Selenskyj soll heute per Video zu dem EU-Treffen zugeschaltet werden.

06:00 Uhr | Gipfeltreffen in Brüssel und Bischkek

In Brüssel beginnen heute die Staats- und Regierungschef der EU ein zweitägiges Gipfeltreffen, während sich in Bischkek, der Hauptstadt von Kirgistan in Zentralasien, die Ministerpräsidenten der von China dominierten Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit trefen. Bei beiden Treffen ist neben dem Nahost-Konflikt auch der Krieg in der Ukraine ein Thema.

Zwei Anwohner stehen vor den Trümmern eines Gebäudes. Bei einem neuen Raketenangriff auf die Ukraine hat Russland nach Angaben aus Kiew ein Wohnhaus in der Stadt Mykolajiw zerstört. Der ukrainische Gouverneur Kim teilte am Morgen im Nachrichtenkanal Telegram mit, es seien mehrere Tote aus den Trümmern des fünfgeschossigen Wohnhauses geborgen worden. 4 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire | Ashley Chan

05:15 Uhr | Kritik an nordkoreanische Waffenlieferungen

Südkorea, Japan und die USA verurteilen Lieferungen von Waffen und militärischer Ausrüstung durch Nordkorea an Russland. "Solche Lieferungen, von denen wir inzwischen mehrere bestätigt haben, werden die Zahl der Opfer des russischen Angriffskrieges erheblich erhöhen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Nordkorea und Russland hatten bei einem Treffen ihrer Staatschefs im September militärischen Zusammenarbeit vereinbart, bestreiten aber bisher Waffenlieferungen von Nordkorea an Russland.

04:30 Uhr | Kaum Veränderungen an der Front

Am 609. Kriegstag hat es an der fast 1.000 Kilometer langen Front im Osten und Süden der Ukraine nach Angaben des ukrainischen Generalstabs zwar schwere Gefechte, aber kaum Veränderungen gegeben. Die ukrainische Armee habe russische Sturmangriffe bei Kupjansk, Lyman, Bachmut und Awdijiwka zurückgeschlagen, hieß es im Lagebericht vom Mittwoch. Ihrerseits setze die ukrainische Armee ihre Angriffe bei Bachmut im Osten und auch bei Werbowe im Süden fort. Zu Berichten über angebliche ukrainische Vorstöße auf das russisch besetzte Dnipro-Ufer im Gebiet um Cherson im Süden äußerte sich der Generalstab nicht.

02:38 Uhr | Angeblicher Rückzug russischer Flugzeuge

Nach ukrainischen Angriffe auf russische Fliegerhorste in Luhansk und Berdjansk beobachtet die Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass die russische Luftwaffe auch Fluggerät von der Halbinsel Krim abzieht. Bei den ukrainischen Angriffen sollen mutmaßlich von den USA gelieferten ATACMS-Raketen viele russische Hubschrauber und Flugzeuge außer Gefecht gesetzt haben.

01:15 Uhr | Russland will angeblich Armee vergrößern

Der russische Sicherheitsrat hat eine Vergrößerung der Armee angekündigt. Grund dafür seien die Kämpfe in der Ukraine wie auch eine Erweiterung des militärischen Potenzials der Nato, sagte der Vize-Chef des Sicherheitsrats, der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew. Nach seinen Angaben sollen 2024 ein neues Armeekorps, sieben Divisionen, 19 Brigaden, 49 Regimenter und eine Marine-Flotille neue aufgestellt werden.

Ein Plakat von Wladimir Putin hinter zwei Frauen 4 min
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00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 26. Oktober 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 26. Oktober 2023 | 06:00 Uhr

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