Schild am Verteidigungsministerium in Berlin.
Die Taurus-Abhöraffäre sorgt für erheblichen Unmut in der Politik und viele Reaktionen. Bildrechte: IMAGO / mix1

Ukraine-News Verteidigungsministerium bestätigt Echtheit des Mitschnitts

02. März 2024, 21:19 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 2. März 2024 sind beendet.

Aktuelle Ukraine-News

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Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, reagiert während eines Treffens mit dem Schweizer Präsidenten Cassis am Rande des Gipfeltreffens zwischen den USA und Russland. mit Audio
Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, reagiert während eines Treffens mit dem Schweizer Präsidenten Cassis am Rande des Gipfeltreffens zwischen den USA und Russland. Bildrechte: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Jean-Christophe Bott

Ukraine-News vom Samstag, 02. März 2024

21:19 Uhr | IT-Experte kritisiert Sicherheitsvorkehrungen von abgehörter Videokonferenz

Im Interview bei MDR AKTUELL kritisiert der IT-Experte Dirk Labudde von der Hochschule Mittweida die Sicherheitsvorkehrungen bei der von Russland abgehörten Video-Besprechung von Offizieren der Bundeswehr. Labudde erklärte, die Plattform Webex habe Schwachstellen, die angreifbar seien. Zudem hätte sich ein Teilnehmer per Hotel-WLAN dazugeschaltet.

19:05 Uhr | FDP-Politikerin Strack-Zimmermann: Spionageabwehr erhöhen

Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert Konsequenzen nach dem in Russland veröffentlichten Gesprächsmitschnitt von Offizieren der deutschen Luftwaffe. "Es ist weder überraschend noch verwunderlich, dass Gespräche abgehört werden", sagte sie der Funke Mediengruppe. "Wir müssen dringend unsere Sicherheit und Spionageabwehr erhöhen, denn wir sind auf diesem Gebiet offensichtlich vulnerabel."

Der FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber erklärte zudem der "Welt am Sonntag", der russische Präsident Wladimir Putin wolle in Deutschland Unruhe stiften. Für Fachleute ergäben sich aus dem Gesprächsmitschnitt jedoch "keine neuen oder geheimen Erkenntnisse".

Update 18:19 Uhr | Russischer Drohnenangriff auf Odessa: Sieben Tote

Nach dem russischen Drohnenangriff auf die südukrainische Hafenstadt Odessa ist die Zahl der Toten auf sieben angestiegen. Das teilte der Innenminister Ihor Klymenko mit. Bei dem Angriff am Samstag sei ein Wohngebäude getroffen worden und dabei eine Mutter mit ihrem drei Monate alten Baby sowie ein dreijähriges Kind ums Leben gekommen.

Regional-Gouverneur Oleh Kiper sprach zudem von mindestens acht Verletzten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, Russland habe für den Angriff eine vom Iran gelieferte Schahed-Drohne genutzt.

17:56 Uhr | Scholz bleibt dabei: Keine Soldaten in Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz betont wiederholt, keine Soldaten in die Ukraine entsenden zu wollen. "Wir werden keine europäischen Soldaten in die Ukraine schicken. Wir wollen den Krieg zwischen Russland und der Nato nicht, und wir werden alles tun, um ihn zu verhindern", sagte der SPD-Politiker am Samstag beim Parteikongress der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE) in Rom. Unter den westlichen Partnern sei man sich im Klaren darüber, dass die Nato und keines ihrer Länder Kriegspartei werden dürfe.

Im Fokus stehe weiter, dass der Westen die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unterstützen müsse, so Scholz. Dennoch müsse die EU weiter in ihre Sicherheit und Verteidigung investieren.

16:24 Uhr | London: Ukraine schießt erneut Aufklärungsflugzeug ab

Die Ukraine hat erneut ein russisches Aufklärungsflugzeug des Typs Berijew A-50 abgeschossen. Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag mit. Demnach bleiben weitere Maschinen des Typs vorerst am Boden.

"Der Verlust dieser Fähigkeit zur täglichen Führung und Kontrolle der russischen Luftoperationen führt höchstwahrscheinlich zu einer erheblichen Verschlechterung des Situationsbewusstseins der Flugbesatzungen", hieß es in London weiter. Dies sei eine Fähigkeitslücke, die sich Russland im umkämpften Luftraum der Ost- und Südukraine kaum leisten könne.

Bereits am 23. Januar hatte die Ukraine eines der Frühwarnaufklärungsflugzeuge abgeschossen, die mit teurer Elektronik gespickt und mit speziell ausgebildeten Experten besetzt sind.

Update 16:04 Uhr | Verteidigungsministerium bestätigt Echtheit des Mitschnitts

Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios bestätigt das Bundesverteidigungsministerium die Echtheit des Mitschnitts einer Bundeswehr-Besprechung, den Russland veröffentlicht hatte. Bei der Besprechung vom 19. Februar handele es sich offenbar um eine Videokonferenz von hochrangigen Offizieren der Luftwaffe.

Das Ministerium bestätigte dem ARD-Hauptstadtstudio, dass das Gespräch tatsächlich stattgefunden hat und dafür die Plattform Webex genutzt wurde. Inhaltlich sei es unter anderem darum gegangen, ob der Marschflugkörper Taurus die Brücke zur Krim zerstören könne und ob der Beschuss ohne Beteiligung der Bundeswehr möglich wäre.

12:41 Uhr | Selenskyj fordert mehr Luftabwehrsysteme vom Westen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Westen aufgefordert, seinem von Russland angegriffenen Land mehr Luftabwehrsysteme zu liefern. Russland bekämpfe weiterhin Zivilisten, erklärte Selenskyj am Samstag in Onlinenetzwerken. "Wir brauchen mehr Luftverteidigung von unseren Partnern. Wir müssen den ukrainischen Luftschild stärken, um unsere Bevölkerung besser vor russischem Terror zu schützen."

Update 12:35 Uhr | Kreise bestätigen Echtheit von Gespräch - Scholz verspricht Aufklärung

Der in Russland veröffentlichte Mitschnitt einer Bundeswehr-Besprechung ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur echt. Das Gespräch sei authentisch und habe über eine nicht gesicherte Leitung stattgefunden, erfuhr die dpa am Samstag. Demnach wurde bei der Besprechung die Plattform Webex benutzt.

Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums hatte am Freitagabend erklärt, man prüfe, ob Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört wurde. Der Militärische Abschirmdienst habe alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet."

Bundeskanzler Olaf Scholz versprach nach der Veröffentlichung eines Mitschnitts von Beratungen deutscher Luftwaffen-Offiziere über Unterstützung für die Ukraine schnelle Aufklärung. Am Rande eines Besuchs im Vatikan sprach der SPD-Politiker am Samstag von einer "sehr ernsten Angelegenheit."

11:15 Uhr | Explosion in Wohnhaus in St. Petersburg - Medien: Drohne detoniert

Die Ukraine startete in der Nacht offenbar einen Drohnenangriff, bei dem ein Wohngebäude in St. Petersburg, Russlands zweitgrößter Stadt, beschädigt wurde. Bei der Explosion sollen am Samstag mehrere Menschen verletzt worden sein. Sechs Menschen hätten medizinische Hilfe gesucht, teilten die Behörden mit. Eine 92 Jahre alte Frau wurde ins Krankenhaus gebracht. Örtliche Medien berichteten, dass eine Drohne detoniert sei.

Die russische Gouverneur Alexander Beglow sprach von einem "Zwischenfall", es habe keine Verletzten gegeben. In russischen Onlinenetzwerken war zu sehen, wie eine Drohne vom Himmel in das Gebäude stürzte und eine Explosion auslöste. Vom russischen Verteidigungsministerium gab es keinen Kommentar. Das St. Petersburger Nachrichtenportal «Fontanka» berichtete, dass die Drohne womöglich ein Öllager in der Nähe als Ziel gehabt habe. Dort sei auch eine Drohnenabwehr im Einsatz. St. Petersburg wurde bisher kaum von Flugkörpern getroffen. Allerdings hatte die Ukraine mitgeteilt, dass die Reichweiten ihrer Drohnen immer größer werde.

09:08 Uhr | Tote und Verletzte bei russischen Drohnenangriffen auf Ukraine

Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Schwarzmeer-Stadt Odessa sind nach Angaben von Behörden mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und acht weitere verletzt worden. Bei dem Angriff am Samstag wurde ein Teil eines neunstöckigen Wohnhauses zerstört - laut Behörden insgesamt 18 Wohnungen. Unter den Verletzten seien auch ein drei Jahre altes Kind und eine schwangere Frau, teilte der Gouverneur des Gebiets Odessa, Oleh Kiper, am Morgen mit. Weitere Menschen könnten sich noch unter den Trümmern befinden.

Zerstörtes Wohnhaus
Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Schwarzmeer-Stadt Odessa sind nach Angaben von Behörden mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen und acht weitere verletzt worden. Bildrechte: IMAGO/Ukrinform

Auf Fotos und Videos der Behörden waren schwere Zerstörungen und ein Trümmerfeld zu sehen. Helfer waren im Einsatz. Auch in der Region Charkiw im Osten der Ukraine starb bei einem Drohnenangriff ein Mensch. Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff und sprach den Angehörigen sein Beileid aus.

07:42 Uhr | China schickt Sondergesandten zur Vermittlung im Ukraine-Krieg

China schickt am Samstag einen Sondergesandten nach Europa, der im Krieg Russlands gegen die Ukraine vermitteln soll. Geplant sind Gespräche in der Ukraine, Russland und in mehreren EU-Ländern wie etwa Belgien, Polen, Frankreich und Deutschland. Der Eurasien-Sondergesandte Li Hui werde sich für eine politische Lösung der Ukraine-Krise einsetzen, erklärte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking. China bezeichnet sich in dem Konflikt als neutral. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr wurden in der Nacht zum Samstag sieben von acht Drohnen allein in Odessa abgeschossen.

Nach Ansicht von Beobachtern steht die kommunistische Regierung aber klar an der Seite Russlands. Die chinesische Staats- und Parteiführung bezeichnet den russischen Angriffskrieg bevorzugt als Krise. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin erklärte, generell sei es zu begrüßen, wenn sich China für Frieden einsetze. Er forderte Peking aber auch auf, den russischen Angriffskrieg als solchen zu verurteilen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die kommunistische Führung den Sondergesandten zur Vermittlung nach Europa geschickt - ohne greifbare Ergebnisse.

06:30 Uhr | Bundesverteidigungsministerium nach Berichten über von Russland abgehörtes Gespräch besorgt

Das Bundesverteidigungsministerium prüft, ob Russland die Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört hat. Dabei geht es um ein Gespräch von Bundeswehroffizieren über Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten des Marschflugkörpers Taurus. Medienberichten zufolge kursiert ein Mitschnitt des Gesprächs im Internet.

Das russische Außenministerium forderte eine Erklärung der Bundesregierung. "Versuche, um Antworten herumzukommen, werden als Schuldeingeständnis gewertet", schrieb Moskaus Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal. Zugleich veröffentlichte Margarita Simonjan, die Chefin des russischen Staatssenders RT, einen Audiomitschnitt des rund 30-minütigen Gesprächs. Wie Simonjan an die Aufnahmen gekommen ist, sagte sie nicht. Die Echtheit der Aufnahmen ist bislang nicht offiziell bestätigt. 

06:30 Uhr | Transatlantik-Koordinator: Deutsch-französische Initiative vor US-Wahl

Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link, hat zur Vorbereitung auf die US-Wahlen im November eine deutsch-französische Initiative zur Stärkung des europäischen Pfeilers der Nato gefordert. Vor dem Hintergrund von Misstönen zwischen Kanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Ich erwarte, dass beide aufeinander zugehen."

Persönliche Animositäten zwischen Scholz und Macron dürften keine Rolle bei den Vorbereitungen auf mögliche Folgen der US-Wahl spielen, verlangte Link, der FDP-Fraktionsvize für Internationales im Bundestag ist. "Die Lage ist viel zu ernst, als dass wir uns heute hier zurückziehen könnten auf: Der kann nicht mit dem."

00:05 Uhr | Taurus-Gespräche abgehört? Politiker fordern Aufklärung

Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz, fordert Aufklärung über Berichte, wonach Kommunikation der Luftwaffe durch Russland abgehört worden sein soll. "Sollte sich diese Geschichte bewahrheiten, wäre das ein hochproblematischer Vorgang", sagt er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Es stellt sich die Frage, ob es sich hier um einen einmaligen Vorgang oder ein strukturelles Sicherheitsproblem handelt. Ich erwarte umgehende Aufklärung aller Hintergründe." In russischen Medien soll zuvor über ein möglicherweise abgehörtes Gespräch über Taurus-Lieferungen berichtet worden sein.

Der Vize-Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestages, Roderich Kiesewetter, hält die Berichte, wonach Kommunikation der Luftwaffe durch Russland abgehört worden sein soll, für authentisch. "Russland zeigt damit natürlich, wie stark es mit Mitteln von Spionage und Sabotage im Rahmen des hybriden Krieges umgeht. Es ist zu erwarten, dass noch viel mehr abgehört wurde und geleakt wird, um Entscheidungen zu beeinflussen, Personen zu diskreditieren und zu manipulieren", sagt Kiesewetter dem Handelsblatt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 2. März 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern, die regelmäßig über die Situation berichten. Trotzdem ist es wichtig anzuerkennen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, da viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können, und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es auch unabhängige Experten, zivilgesellschaftliche Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen ist daher eine kritische Haltung und die Berücksichtigung verschiedener Quellen unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild der Lage zu erhalten. All dies berücksichtigt der MDR in seiner Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
76 min

Eine neue russische Rakete macht Schlagzeilen. Erst ist von einer Interkontinentalrakete die Rede, inzwischen von einer Mittelstreckenrakete, die auch nuklear bestückt werden könnte. Außerdem: 1.000 Tage Krieg.

MDR AKTUELL Fr 22.11.2024 16:45Uhr 76:00 min

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. März 2024 | 15:00 Uhr

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