Familie mit kleinem Kind auf dem Arm der Mutter, großen Kindern und Großeltern hält sich hüpfend an den Händen.
Jeder Mensch kann den plötzlichen Herztod sterben. Wir sagen Ihnen, wie Sie lange fit bleiben. Bildrechte: Colourbox.de

Gesundheitstipps Wie Sie Ihr Herz fit halten können

12. Juni 2023, 16:00 Uhr

Das Herz hält uns am Leben. Wenn wir es schlecht behandeln, kann es krank werden - mit fatalen Folgen. Dabei ist es gar nicht so schwer, sein Herz gesund zu halten. Außerdem stellen wir in der Servicestunde die Initiative gegen den plötzlichen Herztod bei jungen Menschen vor.

Herz-Kreislauferkrankungen gehören hierzulande zu den häufigsten Todesursachen. Vor allem bei älteren Menschen führen diese Erkrankungen oft zum Tod. Doch der plötzliche Herztod ist keine Frage des Alters - auch junge Menschen sterben, ohne zuvor Beschwerden zu haben oder weil sie Warnungen nicht erkannt haben.

"Gemeinsam gegen den plötzlichen Herztod", eine Initiative der Deutschen Herzstiftung, setzt sich zum Ziel, die Sterblichkeit durch plötzlichen Herztod zu senken. Aufklärung, Diagnostik und Vorbeugung sind Kern des Projektes.

Wer sich allerdings schon früh an ein paar Faustregeln hält, wird nicht nur mit einer besseren Lebensqualität und einer höheren Lebenserwartung belohnt, sondern kann auch Herz-Kreislauferkrankungen oder im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt vorbeugen.

Drei Walker halten sich fit
Nordic Walking oder einfach strammes Spazierengehen hält das Herz fit. Bildrechte: imago images/Alexander Rochau

Faustregeln für ein gesundes Herz

  • Weg mit dem Übergewicht: Studien zeigen, dass vor allem Bauchfett das Herzinfarkt-Risiko markant erhöht: bei Männern ab 94 Zentimeter Bauchumfang, bei Frauen bereits ab 80 Zentimeter. Ernährung: Zu viel Zucker (auch in Form von Kohlenhydraten oder Alkohol) gilt es zu vermeiden. Achten Sie auf fettarme Kost.
  • Stress vermeiden: Vor allem chronischer Stress belastet Herz und Kreislauf massiv. Sorgen Sie für Ausgleich! Und zwar im Alltag (entspannte Mittagspause, keine zu langen Arbeitstage), am Wochenende (ausspannen, etwas unternehmen!) und bei der Jahresplanung (Ferien dienen der Erholung! Geschäftliche E-Mails und Telefonate sind tabu!).
  • Rauchstopp: Dass Rauchen Lungenkrebs verursacht, ist bekannt. Zudem schädigt der Genuss von Tabak das Herz und das ganze Herz-Kreislauf-System, Stichwort: Arteriosklerose. Experten gehen davon aus, dass jede Zigarette das Leben um fast eine halbe Stunde verkürzt. Zudem führt Rauchen zu chronischen Problemen mit den Bronchien (Raucherhusten).
  • Richtige Ernährung: Zahlreiche Studien belegen, dass die berühmte Mittelmeerküche (Mediterrane Diät) vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Ihre wichtigsten Pfeiler: Vollkornprodukte, Fisch, Olivenöl und natürlich Obst und Gemüse.
  • Regelmäßige Bewegung: Tut dem Herzen gut. Von Schonung kann kaum noch die Rede sein, denn heute weiß man, dass eine generelle Schonung bei Herzschwäche nicht zu empfehlen ist. Studien zeigen, dass Patienten, die Sport treiben oder ein spezielles Ausdauertraining machen, seltener in die Klinik müssen und ein geringeres Risiko haben, vorzeitig zu sterben.

Auswahl an gesunden Nahrungsmitteln
Fisch, Gemüse, Nüsse, Obst und Gemüse - so sieht herzgesunde Ernährung aus. Bildrechte: IMAGO/Roman Möbius

Empfohlene Bewegungsarten für den Anfang

Spazierengehen, Nordic-Walking, Tanzen oder längere Wanderungen wirken sich positiv auf die Gesundheit aus.

Faustregeln für Sport bei einer Herzschwäche

  • Ein Kardiologe sollte überprüfen, ob die aktuelle medikamentöse Behandlung tatsächlich optimal auf die jeweilige Herzschwäche abgestimmt ist.
  • Ein Belastungstest ist erforderlich (Ergometrie oder Spiroergometrie), um die momentane Belastbarkeit zu überprüfen und den maximalen Puls unter körperlicher Anstrengung zu bestimmen (= maximale Herzfrequenz). Dieser Test ist für die Wahl der Trainingsintensität wichtig.
  • Bei einer chronischen Herzschwäche empfiehlt es sich, die ersten Einheiten stationär unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen

Achtung! Der Sport sollte sofort abgebrochen werden, wenn es zu Symptomen wie Herzrhythmusstörungen, Schwindel oder starker Atemnot kommt. In solchen Fällen muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Ist Sport für Herzpatienten gefährlich?

Eine Bewegungstherapie ist grundsätzlich für fast alle Patienten mit einer Herzschwäche möglich. Dies gilt heute auch für Betroffene, deren körperliche Belastbarkeit so weit eingeschränkt ist, dass bereits geringe Anstrengungen zu Atemnot oder Schwächegefühl führen, beispielsweise bei der kleinsten Hausarbeit, schon beim Anziehen oder beim Treppensteigen.

Ärzte waren bei diesen Patienten bis vor kurzem noch sehr zurückhaltend mit Sportempfehlungen. Wissenschaftler konnten jedoch in den vergangenen Jahren aufzeigen, dass auch bei bestimmten Herzschwächestadien bei engmaschiger ärztlicher Überwachung ein Trainingsprogramm mit kurzen Belastungsphasen und langen Erholungsphasen durchführbar ist. Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. 

Welche Möglichkeiten gibt es, um Sport zu treiben?

  • Raus, an die frische Luft, auch bei schlechtem Wetter
  • Ergometer, auf dem in der Wohnung oder im Fitnessstudio trainiert werden kann
  • Herzsportgruppen, Volkshochschulen und Gesundheitskassen bieten Trainingsmöglichkeiten für jede Altersklasse an
  • Spezielle Reha-Kurse  
  • Sportvereine in der Nähe
  • Schwimmhallen
  • Bilden Sie mit Gleichgesinnten eine Sportgruppe

Junge Trainerin mit Senioren-Sportgruppe beim Yoga
Yogatraining in einer Sportgruppe Bildrechte: imago images / Panthermedia

Hauptsache, es macht Spaß und der Körper fühlt sich wohl. Sicher ist: Jede Form der Bewegung ist besser als keine!

Weitere Informationen für ein gesundes Herz finden Sie auch auf der Seite der Deutsche Herzstiftung.

Quelle: MDR um 4, MDR THÜRINGEN.

Dieser Artikel wurde aktualisiert und ist zuerst am 28.04.2022 online gegangen.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag | 12. Juni 2023 | 11:10 Uhr

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