Grafik einer Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldüse liegt hinter dem Magen und kann starke Schmerzen verursachen, wenn sie entzündet ist. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Schmerzen im Oberbauch Entzündung der Bauchspeicheldrüse: Symptome, Therapie, Ursachen

25. August 2023, 09:38 Uhr

Schmerzen im Oberbauch können verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten sind Sodbrennen, eine Gastritis oder Gallensteine. Seltener macht sich die Bauchspeicheldrüse bemerkbar. Doch wie kommt es zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüsen und warum ist es wichtig, sie schnell zu diagnostizieren?

Neben Diabetes ist eine Pankreatitis, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine der Haupterkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Sie lässt sich in eine akute und eine chronische Pankreatitis unterscheiden.

Die akute Pankreatis

Bei einer akuten Pankreatitis treten sehr plötzlich sehr starke, krampfartige Schmerzen auf, die sich gürtelförmig in den Rücken ausbreiten und bis in die rechte Schulter ausstrahlen können. Oft geht sie mit Übelkeit und Erbrechen einher. "In Ausnahmefällen können Medikamente wie Immunsuppressiva etwa gegen Rheuma oder eine angeborene Fettstoffwechselstörung dahinterstecken", erklärt Prof. Albrecht Hoffmeister, Leiter des Bereichs für Gastroenterologie am Uniklinikum Leipzig.

Gallensteine
Gallensteine können sehr verschieden aussehen. Eins haben sie gemein: Sie können zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse führen. Bildrechte: Navena Widulin, Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité

Wesentlich häufiger sind mit ca. 40 Prozent jedoch Gallensteine die Ursache. Der Gallengang mündet gemeinsam mit dem Pankreasgang in den sogenannten Hauptgallengang kurz vor dem Zwölffingerdarm. Dort kann es passieren, dass abgehende Gallensteine den Hauptgallengang und damit auch den Pankreasgang verstopfen. Hält diese Verstopfung über längere Zeit an, können Verdauungsenzyme nicht abfließen und sammeln sich in der Bauchspeicheldrüse an. Im schlimmsten Fall kann das dazu führen, dass sich die Zellen der Bauchspeicheldrüse selbst verdauen und eine schwere Entzündung auslösen.

Ist die Ursache diagnostiziert, kann sie oft problemlos behandelt werden und ist meist nach ein bis zwei Wochen überstanden. Bei selteneren schweren Verläufen kann eine Operation erforderlich sein.

Die chronische Pankreatis

Eine chronische Pankreatitis ist eine dauerhafte Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder auch wiederkehrende Entzündungsschübe. "In etwa 90 Prozent der Fälle wird sie durch erhöhten Alkoholkonsum ausgelöst", erklärt Hoffmeister. Sehr selten kann auch eine vererbte Form die Ursache sein. Meist gibt es keine andere Therapie, als die Symptome wie Schmerzen zu behandeln und die Ernährung anzupassen.

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Ärztin nimmt bei Patient Ultraschall-Untersuchung im Bauchraum vor.
Ultraschall-Untersuchung im Bauchraum: Mithilfe von Ultraschallwellen könnte auch Bauchspeicheldrüsenkrebs behandelt werden. Bildrechte: IMAGO / YAY Images

Behandlung im Krankenhaus

Beide Formen der Pankreatitis können sowohl leicht als auch schwer verlaufen. Die Behandlung erfolgt fast immer im Krankenhaus. Da es schnell zu einem Flüssigkeitsmangel kommen kann, werden neben Schmerzmedikamenten auch Flüssigkeiten und Elektrolyte per Infusion verabreicht. Da eine Pankreatitis immer wiederkehren kann, ist es wichtig, die Ursachen abklären zu lassen, am besten in einer speziellen Pankreas-Ambulanz.

Achtung Häufigste Ursachen sind sowohl bei der akuten als auch der chronischen Pankreatis starker Alkoholkonsum und Nikotin, aber auch Gallensteine.

MDR (cbr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 24. August 2023 | 21:00 Uhr

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