Illustration: Kartoffelchips essende Frau beim Fernseh Gucken
Stiftung Warentest hat 25 Chips-Sorten unter die Lupe genommen und auch bei Bio-Kartoffelchips Schadstoffe gefunden. Bildrechte: Imago/PantherMedia

Stiftung Warentest Kartoffelchips: Bio-Produkte nicht frei von Schadstoffen

18. November 2022, 11:42 Uhr

Sie sind für viele der perfekte Snack zum Abend auf der Couch – Kartoffelchips in allen Formen und Geschmackssorten. Stiftung Warentest hat einige getestet und ist zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen, selbst in der Bio-Sparte.

Aus vielen Wohnzimmern und Sportkneipen wird bald wieder das Knuspern von Chips zu hören sein, wenn ab Sonntag 32 Mannschaften bei der Fußball-Weltmeisterschaft um den goldenen FIFA-Pokal spielen. Schon bei zurückliegenden Fußball-Großereignissen stieg der Absatz von Chips und Knabberzeug deutlich an. Das wird diesmal ähnlich sein. Warum eigentlich? Sara Waldau von der Stiftung Warentest erklärt: "Das liegt vermutlich an dem Verhältnis aus Fett und Kohlenhydraten. Das triggert uns, auch im Gehirn. Und wahrscheinlich liegt es daran, dass wir Fett lange speichern können und Kohlenhydrate schnell Energie liefern. Und das war in Urzeiten wichtig für uns. Dieses Knuspern ist es natürlich auch, das macht ein gutes Gefühl im Mund und das ist, glaube ich, das Zusammenspiel, was da so gut funktioniert."

Schadstoffe aus der Kartoffel landen in Chips

Doch hinter dem befriedigenden Knuspern verstecken sich manchmal unangenehme Überraschungen. Die Stiftung Warentest hat gerade 25 Chips-Sorten geprüft – mit Paprikawürzung, in Bärchen- oder Sternchenform oder aus der Stapelbox. Den Testern ging es um Aussehen, Geruch und Geschmack, aber auch um Schadstoffe.

Das Ergebnis: Jedes zweite Produkt bekam nur die Note ausreichend oder mangelhaft. Sara Waldau erklärt: "Ein großes Thema waren sogenannte Glykoalkaloide. Das sind Stoffe, die aus der Kartoffel kommen. Und wenn ich zu viel davon aufnehme, kann das zu Bauchschmerzen und Übelkeit führen. Und ein anderes Thema ist das sogenannte Acrylamid. Das entsteht, wenn man Kartoffelprodukte erhitzt und die braun werden. Und das ist möglicherweise krebserregend."

Bio nicht gleich schadstofffrei

Auch die Bio-Produkte seien davon leider nicht unbedingt frei, erklärt die Expertin von Stiftung Warentest. Drei haben sie und ihr Team getestet, zwei waren mangelhaft, eines ausreichend: "Sowohl geschmacklich fallen die durch, aber sie sind auch schadstoffbelastet. Und da muss man sagen, Bio-Produkten dürfen keine Pestizide enthalten. Aber Schadstoffe, zum Beispiel Acrylamid oder eben diese Glykoalkaloide, die aus der Kartoffel kommen, die können in konventionellen und in Bio-Produkten vorkommen. Das heißt, ein Bio-Produkt muss nicht per se schadstofffrei sein."

Und welche Chips können die Tester nun empfehlen? Waldau sagt: "Bei den Kartoffelchips gibt es einen klaren Testsieger. Die heißen 'Krosse Kerle'. Bei den Stapelchips waren es Eigenprodukte des Handels, also von Rewe und Edeka, und bei den Snacks haben die "Pombären" am besten abgeschnitten." Na dann: Frohes Knuspern.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. November 2022 | 06:00 Uhr

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